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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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Schädel fühlte sich an, als habe jemand darin eine Horde Nagetiere ausgesetzt, die nun mit ihren kleinen, spitzen Nadelzähnen sein Hirn bearbeiteten. Unbeholfen versuchte er sich zu bewegen und seine Beine in ihre natürliche Position zu bringen.
    Blind tastete er den Raum um sich ab. Das muss Holz sein, dachte er. Für Stein war die Oberfläche zu warm und glatt. Und da, was war das? Die Wand vor ihm war durch einen kleinen Spalt in zwei Hälften geteilt. Eine Tür? Oben trafen seine Fingerspitzen auf eine Platte, die sich hochdrücken ließ.
    Etwas fiel um und stieß mit leisem Klirren gegen etwas Anderes, das wie ein schweres Glas klang. Soll ich raten? dachte er. Vor mir die Tür, über mir ein Regalbrett und um mich herum verleimte Holzfurnierplatten. Ich bin in einem scheißverdammten Schrank. Ha, nicht sehr stabil die Kiste!
    Sobald die beiden, wer auch immer sie waren, weg waren, konnte er problemlos die Wände eintreten und abhauen.
    Und dann musste er verdammt noch mal darüber nachdenken, wie er hierher gekommen war. Dann fiele ihm bestimmt auch sein Name wieder ein. Gott, diese Partys waren wirklich nichts für ihn.
     
    Eben noch tobte und schrie sie wie eine Furie. Jetzt lag sie in seinen Armen und schluchzte wie ein kleines Kind gegen seine starke Brust.
    Er war ihr Vater und wusste, was gut für sein kleines Mädchen war. Die Rolle fing an, ihm wirklich zu gefallen. Schließlich war er tatsächlich einst der Vater einer Tochter. Er wusste, was kleine Mädchen brauchten.
    In erster Linie brauchten sie jemanden, der ihnen sagte, welche Richtung für sie die Beste ist. Jemanden, der sie lenkt und ihnen anzeigt, wohin sie gehen und was sie tun sollen. Jemanden, dem sie vertrauten und der ihnen notfalls dumme Gedanken austreibt. Darin kannte er sich aus.
    Bei Gott, vielleicht bestand ja noch Hoffnung für dieses Geschöpf? Warum auch nicht. Man brauchte sich nur ihre großen, unschuldig blickenden Augen ansehen. Tränenverschleiert und angstvoll suchten sie seinen Blick. Ihre reine, weiße Haut, das helle Haar. Sie erinnerte ihn tatsächlich an sein eigenes kleines Mädchen, das vor so vielen Jahren gestorben war.
    Gab das Schicksal ihm ein Zeichen? Sollte er diese Frau als ein Omen sehen? Womöglich war sie ein Omen dafür, dass in der Verderbtheit seiner Rachsucht Erhabenheit lag.
    Während er die weinende Frau in seinen Armen hielt und sah, dass sie sich allein beim Klang seiner Stimme beruhigte, kam ihm ein wunderbar klarer Gedanke in den Sinn. Diese verdorbene Seele lechzte danach, von ihm bei der Hand genommen und auf seine gerechte Seite geleitet zu werden. Das war großartig. Erst Reue gab der anschließenden Erlösung wahrhaftige Größe. Einen kurzen Moment lang flackerte Zweifel wie eine verlöschende Flamme in seinem Herzen. Wäre der Junge vielleicht auch bereit gewesen, Buße zu tun? Doch schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. Erst durch seinen Tod war Serena einsichtig. Manchmal ist ein Donnerschlag erforderlich, um die Schlafenden zu wecken. Er durfte zufrieden mit sich sein. Was er tat, war gerecht. Mit verständnisvoller Stimme erklärte er auch Serena, warum Malcolms Tod unvermeidbar war.
     »Er wollte uns verraten?«, murmelte sie in den Stoff seines Hemdes.
    Er lächelte sanft. »Aber ja, wenn ich es dir doch sage. Es gab keinen anderen Weg. Malcolm war ein Spion, ein Judas. Er hielt bereits seit langer Zeit Kontakt mit Maratos und du weißt, was der Herrscher von T’ael denen von uns angetan hat, die nach Melacar gegangen sind, nicht wahr? Er hat sie alle getötet. Judica, Charis, Garon, Aglaia, Duncan, Ion, Medea, Nabor, Raffael, Delia, Zoe, Golan – muss ich fortfahren?«
    Sie schüttelte den Kopf. Nein. Die Liste der Toten war unendlich. Sie wusste genau, was ihrer aller Stammvater Maratos den Hirudo angetan hatte.
    »Und Malcolm hat uns alle und unsere Toten an den Mörder verraten. Er wollte ihm helfen, auch mich und Calman zu töten. Erst die Ältesten und dann euch. Einen nach dem anderen. Ich weiß, mein Schatz«, sanft ließ er seine Hand ihren Nacken streicheln, »ich weiß. Ich wollte das auch nicht glauben. Aber es gibt noch mehr von seiner Sorte.«
    Sie schniefte ganz undamenhaft. »Noch mehr? Wen denn? Wer noch?«
    »Oh, das werde ich dir sagen, ganz bestimmt, aber ich denke, für eine Nacht hast du genug mit ansehen müssen. Weißt du, wir haben noch einiges zu tun. Aber zu allererst müssen wir jetzt von hier verschwinden.«
    »Verschwinden? Ja, aber wohin

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