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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich wie ein riesiges Netz in alle Richtungen verzweigten.
    Skyler schüttelte den Kopf. »Das darf sie nicht! Hör auf!« Sie riss sich aus Gabriels Armen los und rannte zu Natalya. »Er kann uns wahrnehmen. Wenn er weiß, wer und wo du bist, findet er dich. Er kann dich immer finden.«
    »Ich nehme ihn auch wahr«, sagte Natalya. »Und ich kann ihn genauso finden. Es ist nicht gut, in Angst zu leben, Skyler. Was auch immer er oder andere dir angetan haben, du musst dir dein Leben zurückholen. Du bist stark genug, und du hast Francesca und Gabriel, die dich unterstützen. Geh mit Gabriel, und vertrau mir.«
    Skyler zögerte und schüttelte dann den Kopf. »Wenn du es versuchst, will ich dabei sein.«
    Natalya lächelte sie an. »Ich bin die Enkelin des dunklen Magiers. In meinen Adern fließt das Blut der Drachensucher, und ich weiß viel über die magischen Künste aus alter Zeit. Selbst wenn es Xavier, mein Großvater, ist, bin ich ihm gewachsen. Hab keine Angst um mich.« Sie wich dem Blick ihres Gefährten aus. Sie wussten beide, dass sie vielleicht im falschen Augenblick zögern würde, wenn ihr Zwillingsbruder für all das verantwortlich war. Sie fühlte, wie sich Vikirnoff in ihrem Bewusstsein regte und sich darauf vorbereitete, notfalls sofort zuzuschlagen.
    »Tu es«, forderte Gregori sie auf. »Dayan und ich können dieses schwache Herz nicht ewig weiterschlagen lassen.«
    Natalya wandte sich wieder dem Himmel zu und betrachtete die flackernden Verästelungen des Lichts. Jede von ihnen war schwach, aber sie konnte den Linien folgen. Sie alle liefen an einem einzigen Punkt zusammen.
    »Es sind verschiedene Ströme«, machte Skyler sie aufmerksam.
    »Gabriel«, rief Natalya. »Wenn wir es hier mit Razvan oder Xavier zu tun haben, könnte ich Probleme bekommen, und dasselbe gilt für Skyler. Bring sie bitte von hier weg.«
    »Ich muss hierbleiben«, bettelte Skyler. »Ich habe jede Minute meines Daseins Angst gehabt. Manchmal wusste ich nicht mal, warum, aber es ist irgendwie damit verbunden.« Sie rieb sich ihr Handgelenk an der Stelle, wo es brannte und pochte. »Immer wenn ich versuche, mich zu erinnern, warum ich Angst habe, bekomme ich Kopfschmerzen und kann der Sache nicht weiter auf den Grund gehen.«
    Natalya fuhr herum. »Vikirnoff!« Es war ein Hilferuf. »Es war Razvan! Genau das hat Xavier bei uns gemacht. Er hat unsere Erinnerungen an ihn hinter einer Mauer von Schmerzen versteckt. Razvan hat Skylers Blut genommen. Er hat sich an seinem eigenen Kind genährt. Und irgendwie hat ihre Mutter es geschafft, sich und ihre Tochter aus seiner Nähe zu schaffen, und so ist sie bei diesem Vieh von Mann gelandet, einem weiteren Monster, dem sie nicht entfliehen konnte.«
    Vikirnoff packte sie am Handgelenk und zog sie an sich, um sie zu trösten, aber sie fuhr zurück. Natalya war rasend vor Wut auf ihren Bruder, so rasend, dass die Tigerin in ihr zum Vorschein kam, mit Krallen und Zähnen.
    Natalya wartete nicht auf eine Reaktion der anderen. Sie wartete nicht darauf, dass Gabriel seiner Adoptivtochter erlaubte, an dieser Mission teilzunehmen; sie richtete einfach den Blick gen Himmel, beschwor einen Gegenzauber und jagte ihn durch die Lichtadern. Jede einzelne barst, und das ganze Netz löste sich auf.
    Lichtfunken erhellten den Himmel und fielen herab. Grelle Strahlen zuckten um die Wolken, und feurige Blitze versengten den Boden. Unter ihren Füßen bebte die Erde. Irgendwo in der Ferne hörten sie einen gellenden Schmerzensschrei, gefolgt von lähmender Stille.
    »Zurück!«, herrschte Natalya ihren Gefährten an. Sie schubste ihn tatsächlich beiseite, machte dann einen Satz nach links und duckte sich. Gleich darauf schlug ein Blitz genau an der Stelle ein, wo sie eben noch gestanden hatte. Der Krach war ohrenbetäubend. Pfeile aus Eis fielen vom Himmel und krachten mit einem rhythmischen Zischen in den Boden.
    Die Männer wollten zu ihr laufen, aber Vikirnoff hielt sie mit einer Handbewegung zurück. »Passt auf die anderen auf! Sie stammt von Magiern ab, und sie kann unseren Feind schlagen. Wir wären ihr nur im Weg.«
    Natalya lief weiter, um das Feuer von den anderen abzulenken, und zeichnete mit den Händen ein kompliziertes Muster in die Luft. Sofort schmolzen die eisigen Pfeile und fielen als harmlose Wassertropfen auf die Erde. Sie zog die Wolken vom Himmel, blies warme Luft und bewegte sie zwischen ihren Handflächen, während sie leise mit der Natur sprach. Dann klatschte sie unvermittelt

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