Dunkles Fest der Leidenschaft
nach ihrem Handgelenk. Frag, warum es wehtut, wenn sie die Macht des dunklen Magiers spürt.
Natalya hielt Skyler fest, damit sie nicht weglaufen konnte. »Beantworte mir nur ein paar Fragen. Warum schmerzt dein Handgelenk?«
»Mein Handgelenk?« Skyler sah verwirrt aus.
»Ja, du reibst es jedes Mal, wenn du über das Gefühl von Machtverschiebung sprichst. Tut dir dein Handgelenk weh?«
Skyler runzelte die Stirn. »Es brennt und pocht, als ob ...« Sie brach ab, presste ihr Handgelenk an ihren Körper und warf einen ängstlichen Blick auf Vikirnoff.
»Als hätte jemand es aufgerissen, um dein Blut zu trinken?«, bohrte Natalya nach.
Skyler schüttelte den Kopf. »Ich will nach Hause. Jetzt gleich.« Gabriel! Lucian! Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie versuchte, sich aus Natalyas Griff zu winden.
»Na schön, Liebes. Wir bringen dich nach Hause, aber mit Corinnes Herz stimmt etwas nicht. Du willst doch nicht, dass sie stirbt, oder?«, sagte Natalya. »Nicht, wenn wir ihr helfen können.«
Dayan fluchte laut. »Ich habe den Heiler gerufen. Corinne kann ihr Herz nicht allein zum Schlagen bringen. Ich lasse es im Augenblick für sie schlagen. Jemand muss das Baby nehmen.«
Skyler würgte ihre Tränen hinunter. »Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann.«
»Hast du ein Muttermal?«
Skyler zog scharf den Atem ein und schüttelte den Kopf.
»Nicht? So etwas wie eine Tätowierung? Die Tätowierung eines Drachen vielleicht?«
Skyler brach in Tränen aus. »Woher weißt du das? Niemand weiß es. Ich habe es nie jemandem erzählt, nicht einmal Francesca. Meistens ist es ganz blass und kaum zu sehen. Mein Vater hat gesagt, dass er mich gebrandmarkt hat, weil ich sein Eigentum bin, und dass mich daran jeder erkennen und zurückbringen würde.« Sie sprach so leise, dass sie kaum zu verstehen war.
Natalya kauerte sich vor Skyler auf die Fersen. Ihr Zorn war so groß, dass der Tiger in ihr rebellierte. Streifen zeigten sich in ihrem Haar, und ihre Augen begannen, ihre Farbe zu verändern. »Dieser Mann war nicht dein leiblicher Vater, Skyler, und er hat dich auch nicht gebrandmarkt. Dieser verkommene Mistkerl! «
»Doch, das war er. Er war immer bei mir.« Diesmal schrie Skyler beinahe. Sie schüttelte Natalyas Hände ab. »Er war mein Vater.«
Gabriel und Lucian tauchten links und rechts von dem Mädchen auf, und Skyler warf sich sofort in Gabriels Arme. Er zog sie an sich und hielt sie fest. »Könnte mir das vielleicht jemand erklären?«
Vikirnoff antwortete ihm. Was könnte sie noch stärker trau matisiert haben als die Brutalität des Mannes, den sie für ihren Vater hielt, Gabriel? So stark, dass sie nicht wagt, sich daran zu erinnern.
Du glaubst, Razvan hat sie gezeugt?
Er war die ganze Zeit am Leben, und er hat Colby Jansen gezeugt, das wissen wir. Wir haben außerdem herausgefunden, dass er noch mehr Kinder bekommen hat, weil er ihr Blut brauchte. Wenn Skyler das Zeichen des Drachen trägt, entstammt sie der Linie der Drachensucher. Es würde vieles an ihr erklären.
Aber wie hätte uns das verborgen bleiben können, Vikirnoff? Francesca und ich waren oft in ihrem Bewusstsein, um ihr Distanz zu der Brutalität ihrer Kindheit zu verschaffen.
»Gabriel!« Skyler blickte zu ihm auf. »Ich weiß, dass ihr über mich sprecht. Was ist los? Was denken sie von mir?«
Er strich ihr Haar zurück. »Sie denken, dass du einer ganz besonderen Linie unseres Volkes entstammst. Deshalb hast du so außergewöhnliche Gaben.«
Natalya stand auf und sah zu der Stelle, wo Gregori neben Corinne aufgetaucht war. Die junge Frau lag im Schnee und rang um jeden Atemzug. Ihr Gesicht war blass, und Schweißtropfen standen auf ihrer Stirn.
»Ihr Herz scheint in Ordnung zu sein«, erklärte Gregori. »Trotzdem arbeitet es nicht so, wie es sollte. Ich kann für sie atmen, doch es ist unmöglich, etwas zu heilen, das nicht geschädigt ist.«
Natalya entfernte sich ein Stück von den anderen. »Bringt Skyler nach Hause. Sie muss ständig bewacht werden. Sagt Rafael, er soll gut auf Colby aufpassen. Nur für den Fall. Ich werde jetzt mit diesem Magier kämpfen. Mal sehen, wer von uns stärker ist.« Mit grimmiger Miene ging sie noch weiter von den anderen weg.
Mit erhobenen Händen malte sie ein kompliziertes Muster in die Luft. Sofort war ein Lichtgitter zu sehen, das am schneeverhangenen Himmel pulsierte. Es war nur schwer zu erkennen, aber eindeutig vorhanden, ein helles, filigranes Muster, dessen zarte Verästelungen
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