Dunkles Fest der Leidenschaft
hatte, dass er sie töten würde.
Das hier war nicht Savon, ihr Vergewaltiger, es war Barack, der Mann, den sie mehr als alles andere liebte, aber trotzdem konnte sie die beiden nicht mehr voneinander unterscheiden, als Barack ihren Körper mit seinem nach unten presste. Sie konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken, nicht hören, wie er versuchte, sie zu beruhigen. Sie konnte nur noch sein Gewicht fühlen, das sie zu zermalmen schien, den Griff seiner Hände spüren und das Glimmen der roten Flammen in seinen Augen sehen.
»Hör auf.« Sie wisperte die Worte, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Ihre Kehle schwoll zu, sodass sie das Gefühl hatte zu ersticken. »Hör auf. Oh, Barack, du musst aufhören!« Ihre Stimme kippte, als sie völlig die Fassung verlor und sie die Vergangenheit nicht mehr von der Gegenwart trennen konnte.
Sie begann, sich gegen ihn zu wehren, indem sie auf ihn einschlug, mit den Fäusten an seine Brust trommelte und ihm das Gesicht zerkratzte.
Sie riss ihm die Haut blutig, ehe er ihre Handgelenke einfing, und warf ihren Kopf hin und her, um seinem Mund auszuweichen, als er sich über sie beugte. Er flüsterte ihr etwas zu, aber sie konnte ihn nicht hören. Sie war gefangen in einem tödlichen Trugbild, dem sie nicht entkommen konnte.
Barack stöhnte und rollte sich von ihr herunter, um sich rücklings in den Schnee zu legen und die Flocken anzustarren, die vom Himmel fielen. Er legte einen Arm über seine Augen, um seinen Gesichtsausdruck zu verbergen, und schirmte sein Bewusstsein ab, damit sie seine Qual und Frustration nicht sah. Am liebsten hätte er vor Zorn laut zum Himmel gebrüllt, doch er blieb still liegen und bemühte sich, seine Beherrschung wiederzufinden. Als er hörte, wie Syndil ein Schluchzen unterdrückte, wandte er sich zu ihr um.
Tränen funkelten wie Diamanten in ihren Augen und liefen über ihr Gesicht auf den verschneiten Boden. »Es tut mir leid, Barack. Es tut mir so leid. Was stimmt bloß nicht mit mir?« Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und weinte, als würde ihr das Herz brechen.
»Gar nichts, Syndil.« Barack setzte sich auf die Knie und streckte bewusst langsam und zärtlich seine Arme nach ihr aus. »Komm zu mir, Liebes, lass dich von mir halten.«
Sie konnte die Kratzer auf seinem Gesicht und seiner Brust sehen, auf einem Unterarm und sogar auf seiner Hüfte. Winzige Blutstropfen zogen sich im Zickzack über seine Haut. Er sah aus, als wäre er von einer Katze angegriffen worden.
»Was habe ich getan?« Beschämt versuchte sie, sich aus seiner Umarmung zu winden. »Ich muss weg von hier. So können wir nicht weitermachen. Lass mich los, Barack. Ich nehme wieder des Gestalt des Leoparden an und ziehe mich in die Erde zurück, bis das vorbei ist.«
»Davon will ich nichts hören. Du wirst mich nicht verlassen. Du hast eine Pflicht deinem Gefährten gegenüber, und damit meine ich nicht Sex. Du bleibst hier oben bei mir, in deiner natürlichen Gestalt, verstanden, Syndil? Ich erwarte nicht weniger als das von dir.« Dieses Mal unterdrückte er die männlich dominante Seite des Karpatianers nicht. Er sprach es wie einen Befehl aus und ließ drohend seine weißen Zähne aufblitzen, um zu unterstreichen, dass er es ernst meinte.
»Warum? Warum willst du mich überhaupt noch? Ich kann nicht länger damit leben, dir das anzutun. Wie lange wird es dauern, ehe du die Geduld verlierst? Wie lange, ehe du dich einer anderen Frau zuwendest, um das zu bekommen, was ich dir nicht geben kann?«
»Eine andere Frau?«, wiederholte er. Seinem Gesicht war anzusehen, wie schockiert er war. »Syndil, du redest dummes Zeug. Es gibt für mich keine andere Frau. Und was kannst du mir nicht geben? Wir schlafen ständig miteinander.«
»Du schläfst mit mir, das ist etwas anderes. Ich sollte dir etwas zurückgeben.«
»Du gibst mir sehr viel.« Sichtlich aufgewühlt fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar. »Du hast also ein kleines Problem mit einer Stellung. Mit einer. Glaubst du, das macht mir etwas aus?«
Sie antwortete nicht, schüttelte nur den Kopf und hielt sich beide Hände vors Gesicht. Tränen quollen aus ihren Augen, und ihre Schultern hoben und senkten sich, als müsste sie vor lauter Schluchzen um Atem ringen.
»Syndil, ich liebe dich. Du bist mein Leben. Wir haben Jahre, Jahrhunderte, um das in den Griff zu bekommen. Du bist mir wichtig, nicht der Sex.« Er schüttelte sie leicht. »Schau mich an, Syndil. Wenn du es nie erträgst, dass ich auf
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