Dunkles Fest der Leidenschaft
dir liege, dann ist es eben so. Warum macht es dir so viel aus ? Dieses Bild kannst du nicht in meinem Bewusstsein sehen. Es kommt mir nicht darauf an, in welcher Stellung wir miteinander schlafen, weder jetzt noch irgendwann. Schau mich an, verdammt!«
Er nahm ihre Hände, zog sie von ihrem Gesicht und schaute ihr eindringlich in die Augen. »Ich liebe dich mehr als das Leben selbst. Dann können wir eben nicht miteinander schlafen, wenn ich auf dir liege. Ist es so etwas wie eine Mutprobe, wenn du dich zu einer Stellung zwingst, in der du dich bedroht fühlst? Glaubst du auch nur einen Moment lang ernsthaft, es wäre mir wichtig, in welcher Stellung wir Sex haben?«
»Mir ist es wichtig«, wisperte sie und senkte den Kopf. »Ich schäme mich so sehr, weil ich meinen Gefährten nicht so lieben kann, wie er es verdient. Ich kann die Erde von schlimmsten Verwüstungen heilen, aber mich selbst kann ich nicht heilen. Ich kann dir keine echte Partnerin sein. Ich bemühe mich so sehr, Barack, und ich begehre dich wirklich. Ich liebe es, wenn du mir das Gefühl gibst, die einzige Frau auf der Welt zu sein, als könnte dir keine andere je gefallen, aber ich kann es nicht. Ich kann es nicht.«
Er legte seinen Arm um ihren Nacken und zog sie an sich. »Du bist so dumm, Syndil. Du liebst mich, und das ist alles, worauf es ankommt. Alles andere ist einfach Unsinn. Meinetwegen stehe ich auf dem Kopf, wenn wir Sex haben, falls es das ist, was du dir wünschst.« Er nahm ihr Kinn in seine Hand und zwang sie, den Kopf zu heben. »Glaubst du wirklich, ich könnte in dein Bewusstsein blicken und nicht sehen, wie sehr du mich liebst?«
»Aber du musst ständig deine ureigenste Natur unterdrücken, Barack.«
Er brach in Gelächter aus. »Als Mann dominant und einschüchternd zu sein, ist nicht immer das Beste, Syndil. Glaubst du nicht, dass Darius diesen Charakterzug Tempest zuliebe auch gelegentlich zurücknehmen muss und dass sie sich vielleicht wünscht, er würde es ein bisschen öfter tun? Und Julian muss für Desari eindeutig an seinem Macho-Gehabe arbeiten. Dasselbe gilt für Dayan und Corinne. Es entspricht unserer Natur, den Ton anzugeben, doch ihr seid das Licht in unserer Dunkelheit. Unsere unumschränkte Dominanz muss von euch ausgeglichen werden.«
»Aber du warst nie wie Darius, Barack. Du kannst herrschsüchtig sein, doch ...« Sie brach ab. Als sie sein Gesicht mit ihren Händen einrahmte, schimmerte jedoch Hoffnung in ihren Augen.
»Die Tatsache, dass wir alle Darius erlauben, uns zu führen, bedeutet nicht, dass wir diese angeborenen Charakterzüge nicht haben. Du hast sie früher nicht in mir erkannt, weil wir nicht mit dem Bewusstsein des anderen verbunden waren. Darius ist eine starke Persönlichkeit. Wir vertrauen uns seiner Führung an.« Ein kurzes Grinsen erhellte sein Gesicht. »Er macht die meiste Arbeit, und das kommt mir durchaus entgegen. Aber letzten Endes haben wir alle die Eigenschaften, die uns mitgegeben wurden. Der Punkt, meine Schöne, ist, dass du mir als meine Gefährtin des Lebens Gleichgewicht gibst.«
»Wirklich?«
Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf jedes Augenlid. »Wirklich«, bestätigte er ihr und übersäte ihr Gesicht bis zum Mundwinkel mit Küssen. »Und dafür bin ich dankbar. Die Dunkelheit breitet sich zusehends aus, und wir müssen sie täglich bekämpfen.«
»Aber in dir war sie nicht – nicht wie bei den anderen«, sagte Syndil.
»Deinetwegen. Noch bevor ich dich als Gefährtin beanspruchte, hast du für mich ein inneres Gleichgewicht hergestellt. Du bist nicht nur meine Frau, Syndil. Du bist mein Leben, meine Liebe, meine Welt. Ich kenne dich, seit du ein Baby warst, und ich habe mit angesehen, wie du zu einer bemerkenswerten, begabten, einfach unglaublichen Frau herangewachsen bist. Schau dir an, was du bei der Erde bewerkstelligen kannst. Wer sonst könnte solch ein Wunder wirken?« Er küsste ihre Nasenspitze, strich mit seinen Lippen hauchzart über ihre und zog mit seiner Zunge die Konturen ihres Mundes nach. »Schon lange bevor ich wusste, was eine Gefährtin des Lebens ist, war ich in dich verliebt.«
»Bist du sicher, Barack?« Immer noch glänzten Tränen in ihren Augen, aber ihre Lippen bewegten sich an seinen. »Du musst dir ganz sicher sein.«
»Es ist das Einzige, dessen ich mir sicher bin.« Sein Mund fand zu ihrem, während er sie sanft hochhob, auf seinen Schoß setzte und darauf wartete, dass sie sich auf ihn gleiten ließ.
Syndil stockte
Weitere Kostenlose Bücher