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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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mich. Warum mussten wir unbedingt hier draußen im Dunkeln stehen? Aber da er keinerlei Anstalten machte, sich wegzubewegen, beschloss ich, mein Anliegen vorzubringen.
    „Ich will weiterspielen, sobald mein Arm verheilt ist.“
    „Das geht nicht“, sagte er brüsk.
    Vor Enttäuschung begann meine Stimme zu zittern.
    „Wa-warum nicht?“
    „Äh … weil du dann keine Kondition mehr hast.“
    Sein Zögern ließ mich wieder hoffen. Das klang eher wie eine Ausrede, etwas, das er sich im Moment ausgedacht hatte.
    „Während meiner Auszeit kann ich joggen und Konditionstraining machen“, sagte ich trotzig.
    „Ja, aber … So geht das nicht.“
    Mein Magen zog sich zusammen. Warum dieser unberechtigte Widerstand? Solange ich in Form blieb, dürfte nichts meine Rückkehr verhindern. Eine zufällige Verletzung war kein Grund, eines der besten Mannschaftsmitglieder an die Luft zu setzen.
    „Aber …“
    „Hör auf, Svea!“
    Wie eine Rakete stieg die Wut in mir hoch und explodierte förmlich.
    „Was ist eigentlich mit dir los, verdammte Scheiße noch mal?“, schrie ich.
    Er machte einen Schritt auf mich zu.
    „Sag nichts zu Tea darüber, dass …“
    Da ging die Haustür auf und Licht fiel auf den Vorplatz.
    In der Türöffnung wurde Teas Silhouette sichtbar.
    Das Licht fiel auch auf Ted.
    Eiskalte Schauer liefen mir über den Rücken, ich stieß einen Schrei aus.
    Wie sah er denn aus! Seine Nase war rot angelaufen und geschwollen.
    Ted schüttelte energisch den Kopf. Er legte einen Finger an die Lippen und zeigte zuerst auf sich selbst und dann auf Tea.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
    „Svea?“, rief Tea noch einmal, diesmal mit beunruhigter Stimme.
    „Ich bin hier.“
    „Komm rein! Ist Ted auch da? Ich hab mir eingebildet, seine Stimme zu hören.“
    „Ja, hallo“, sagte Ted überraschend ruhig.
    Ich ging zu Tea hin und wurde herzlich von ihr umarmt.
    Während ich meine Jacke aufhängte und meine Schuhe von den Füßen trat, überlegte ich, was Ted wohl passiert sein mochte. War er in eine Schlägerei geraten? Hatte er einen Unfall gehabt? Oder war er misshandelt worden?
    Er hatte auf mich gewartet, um es mir zu erzählen, bevor ich Tea traf. Offensichtlich wollte er nicht, dass sie etwas davon erfuhr.
    Warum tat er so geheimnisvoll? Sonst besprach er doch immer alles Mögliche mit ihr.
    Das war zwar nicht mein Problem, aber jetzt war es dazu geworden. Was würde Tea sagen, wenn sie erfuhr, dass Ted verletzt war und ich das absichtlich verschwiegen hatte? Würde sie sich über mich aufregen? Oder wäre sie enttäuscht, weil ich ihr Vertrauen nicht erwiderte?
    „Ist alles in Ordnung?“
    Teas Stimme war anzuhören, dass dies keine Routinefrage war. Sie ahnte etwas. Auf ihrer Stirn waren zwei Sorgenfalten aufgetaucht.
    Ich musste mich schnell entscheiden. Eine Pause im Gespräch muss Leuten, die nichts sehen, besonders lang vorkommen, weil sie ja keine Mienen und Gesten wahrnehmen.
    „Ja klar“, sagte ich und bemühte mich, überzeugend zu klingen.
    Gleichzeitig schüttelte ich den Kopf und machte Ted mit wütenden Grimassen deutlich, dass ich zwar den Mund halten würde, er sich aber selbst seine eigenen Lügen ausdenken musste.
    „Du hast doch geschrien, oder?“, sagte Tea.
    „Ich glaube, Svea ist erschrocken, als sie mich sah, stimmt’s?“, sagte Ted mit einem gekünstelten Lachen. „Ich hab mich heute Morgen beim Rasieren geschnitten.“
    Ted sah mich an. Jetzt war ich an der Reihe. Er wollte, dass wir diese Lüge gemeinsam aufbauten.
    „Mhm“, brummte ich.
    Mehr wollte ich nicht sagen. Das war eine miserable Erklärung. Warum hätte ich angesichts einer kleinen Schnittwunde erschrecken sollen?
    „Ach so“, sagte sie erleichtert. „Willst du eine Tasse Tee, Svea?“
    „Ja, gern.“
    Ted trat auch ins Haus.
    „Sag mir Bescheid, wenn du nach Hause willst, dann fahre ich dich.“
    Ich nickte. Dann könnte ich mich wenigstens mit ihm aussprechen.
    Tea zog mich mit zur Küche, wo sie den Teekocher, den sie bereits mit Tee gefüttert hatte, einschaltete, bevor sie begann, Teetassen auf den Tisch zu stellen.
    Fasziniert sah ich zu. Woher wusste sie, welche Tassen und Teller zusammengehörten? Dann wurde mir klar, dass Ted und Tea ein spezielles System haben mussten. Wenn jemand Teller und Tassen ins falsche Regal stellte, würde Tea sicher Probleme damit haben.
    Sie betastete verschiedene Verpackungen im Kühlfach, bevor sie eine Tüte mit Rosinenschnecken herausholte, die sie in die

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