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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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denganzen Tag dafür brauchst, nur um zu deinem Kurs in die Stadt zu kommen. Außerdem ist es teuer, ein Auto zu haben, und das müssen wir ja, solange wir hier draußen wohnen.“
    „Haben wir denn Geldprobleme?“
    „Na ja …“
    „Aber ich hab doch Geld auf meinem Konto.“
    Nein, leider nicht. Ich hab dein Konto geleert.
    Es tat ihm weh, sie anzusehen.
    Wie konnte ich ihr das nur antun, verdammt noch mal!
    „Nein, das meine ich nicht. Aber du willst doch bestimmt irgendwas studieren und andere Menschen treffen? Hier hast du ja nur mich.“
    „Hast du ein Mädchen kennengelernt?“
    „Nein!“
    „Du brauchst nicht immer hier zu sein. Ich komme schon zurecht. Kannst ruhig ausgehen und alle Leute treffen, die du willst!“
    „Tea, du bist neunzehn! Du kannst nicht den Rest deines Lebens hier draußen in der Einsamkeit verbringen.“
    Sie presste die Lippen zusammen und senkte den Kopf.
    „Ich fühle mich nicht einsam.“
    „Du musst weitergehen, etwas lernen. Du hast ja schon damit angefangen. Dieser Kurs macht dir doch Spaß, und da triffst du Leute.“
    „Die meisten sind alte Tanten und Opas. Ich bin die Jüngste.“
    „An der Uni gibt es jede Menge Leute in deinem Alter. Vorher musst du natürlich lernen, alle Hilfsmittel zu benützen, aber dann solltest du weitergehen. Du willst doch etwas werden, oder nicht?“
    „Ich will wieder sehen können!“, schrie sie.
    „Bitte, Tea“, flüsterte er gequält.
    „Kapierst du überhaupt, wie das ist? Kapierst du das?“
    Er seufzte.
    „Nein, ich kann nur versuchen, es mir vorzustellen. Aber egal wie beschissen es ist, dein Leben geht weiter. Ich glaube, in der Stadt wäre alles für dich leichter.“
    „In Stockholm finde ich mich nicht besonders gut zurecht.“
    Er holte tief Luft.
    „Was hältst du davon, nach Göteborg zu ziehen?“
    „ Göteborg!“
    „Ja, warum nicht. Schließlich wohnt unser Vater dort.“
    „Willst du etwa, dass der sich um mich kümmern soll? Ich bin dir also doch zu viel!“
    „Nein, selbstverständlich nicht, aber es würde ja nicht schaden, wenn wir einen Verwandten in der Nähe hätten. Er ist der einzige, den wir haben.“
    „Aber wir sind ihm scheißegal!“
    „Ja … aber inzwischen hat er sich geändert.“
    „Hast du mit ihm gesprochen?“
    Ihre Stimme hatte einen scharfen Ton angenommen.
    „Mhm. Er möchte, dass wir ihn besuchen.“
    In Wirklichkeit hatte Ted seinen widerwilligen Vater mehr oder weniger dazu überredet, sie als Besuch zu empfangen.
    „ Er will das?“, fragte sie skeptisch.
    „Ja. Wenn du morgen packst, fahren wir am Montag hin und bleiben ein paar Tage.“
    „Dann verpasse ich ja meinen Kurs.“
    „Einmal wirst du ihn wohl ausfallen lassen können. Ich hab mir extra freigenommen.“
    „Also habt ihr es schon ausgemacht? Hinter meinem Rücken!“
    „Mir war klar, dass du so reagieren würdest! Aber gib ihm doch wenigstens eine Chance! Wir bleiben ein paar Tage und probieren es aus, brauchen noch gar nichts zu entscheiden. Wir machen ein paar Tage Urlaub und checken die Lage in Göteborg. Könnte doch ganz nett sein, oder?“
    Er redete ihr gut zu, wie einem kleinen Kind, und hoffte, dass es klappen würde. Das musste es einfach. Zu Hause bleiben konnten sie ja nicht.
    Zu seiner großen Erleichterung nickte sie schließlich, wenn auch mit saurer Miene.
    „Okay, aber nur ein paar Tage.“
    *
    „Wohin geht ihr?“
    Auf dem Weg nach unten blieb ich vor dem Schlafzimmer meiner Eltern stehen.
    Papa hatte Jeans und Pulli gegen Hemd und Anzugshose getauscht und duftete frisch geduscht. Mama hatte ein elegantes Kleid an und saß gerade vor dem Spiegel, um sich zu schminken.
    „Wir sind bei Bettan und Samuel zum Abendessen eingeladen“, sagte sie mit leuchtend roten Lippen. „Sie wollen uns einen Urlaubsfilm aus Spanien zeigen.“
    „Du kannst mitkommen, wenn du willst“, sagte Papa.
    Zweifel schwang in seiner Stimme mit.
    Ich komme nie mit, wenn sie abends eingeladen sind. Früher, als ich klein war, hab ich das gemacht, aber jetzt schüttelte ich den Kopf.
    „Und was hast du vor?“, fragte er.
    Ja, was hatte ich vor?
    „Mit Wuff rausgehen, dann einen Film gucken.“
    „Also fühlst du dich nicht einsam?“
    „Ist schon okay.“
    Ich glaube, es gelang mir, überzeugend zu klingen.
    „Im Kühlschrank steht Moussaka“, sagte Mama.
    „Gut.“
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, schlüpfte ich in meine Jacke. Wuff stand schon bereit, die Schnauze an den Türspalt

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