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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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klar?“
    „Tea ist nicht hier.“
    „WAS SAGST DU DA?“
    „Sie ist nach Hause gefahren.“
    „Wie denn?“
    „Sie hat ein Taxi zum Bahnhof genommen. Und kurz vor Stockholm wollte sie per Handy vom Zug aus ein Taxi bestellen.“
    „Wann ist sie gefahren?“
    „Um sieben. Sie wollte sich nicht anstecken. Und außerdem hat sie morgen früh irgendeinen Kurs, den sie nicht versäumen wollte.“
    Und eine gute Ausrede, um abzuhauen, war es auch, dachte Ted verärgert.
    „Warum hast du mich nicht angerufen?“
    „Ich bin alle zehn Minuten aufs Klo gerannt und musste mich um meine Familie kümmern. Tea hat schließlich ein eigenes Handy … Ted? Hallo!“
    Ted klickte das Gespräch aus, die Rufe seines Vaters noch im Ohr.
    Er versuchte Tea anzurufen, aber sie meldete sich nicht. Wahrscheinlich war sie immer noch sauer.
    Was mach ich jetzt?
    Er zählte die leeren Bierdosen auf dem Tisch. Haben wir uns so viel reingezogen?
    Es dauert noch Stunden, bis ich wieder Auto fahren kann!
    „Was ist?“, fragte Felix.
    „Meine Schwester ist nicht mehr bei unserem Vater. Sie ist nach Hause gefahren.“
    „Und? Hast du nicht gesagt, dass sie gut allein zurecht kommt?“
    „Schon, aber …“
    Die SMS von Liam hatte eine deutliche Sprache gesprochen. Ab Mittwoch durften sie nicht zu Hause sein. Und morgen war Mittwoch!
    „Na also! Du hast doch morgen dein Interview. Eine Nacht wird sie wohl allein klarkommen. Jetzt kannst du sowieso nicht fahren.“
    Felix deutete auf die Dosen auf dem Tisch.
    „Lass sie los. Du bist nicht ihre Mama.“
    Klar, natürlich hätte er losgelassen, wenn nicht eine Gangsterbande in seiner Garage gehaust hätte.
    „Fahren um diese Zeit überhaupt noch Züge?“, fragte er.
    „Keinen blassen Schimmer. Aber jetzt hör mal, Ted! Sie schafft das.Lass sie die Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen. Sie hätte sicher angerufen, wenn sie deine Hilfe gebraucht hätte.“
    „Mhm“, murmelte Ted.
    Aber er wusste, dass sie nicht gefahren wäre, wenn sie gewusst hätte, welche Gefahr auf sie wartete.
    Tea hatte ihrem Vater gesagt, sie wolle morgen zu ihrem Kurs. Der Fahrdienst holte sie meistens um halb acht ab. So früh würden Liam und seine Kumpanen kaum auftauchen. Außerdem hatte Liam Vormittag geschrieben.
    Konnte er sich darauf verlassen, dass sie nicht früher kamen?, überlegte Ted.
    Und konnte er es riskieren, sich darauf zu verlassen, dass Tea wirklich von zu Hause wegfuhr?
    Er rief Tea immer wieder an, bis ihre müde Stimme endlich „Hallo“ murmelte.
    „Warum antwortest du nie?“
    „Schrei nicht so! Wie spät ist es?“
    „Elf. Wo bist du jetzt?“
    „Daheim. Bin gerade angekommen.“
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Natürlich“, sagte sie leicht erstaunt.
    „Du hast doch hoffentlich gut abgeschlossen?“
    „Das tu ich immer.“
    „Mach nicht auf, wenn jemand klingelt.“
    „Wer sollte um diese Zeit noch klingeln?“, fragte sie.
    „Ja, ja, schon klar. Aber warum bist du nicht hiergeblieben?“
    „Die haben doch das ganze Haus vollgekotzt. Total eklig!“
    „Du hättest mich anrufen können“, sagte Ted.
    „ Du warst es doch, der nach Göteborg wollte. Ich hab gedacht, du willst noch bei Felix bleiben.“
    „Oh shit … Aber du hättest doch hierher zu Felix kommen können!“
    „Ich will meinen Kurs morgen nicht versäumen. Wir nehmen alle möglichen Sachen am Computer durch. Und ich krieg doch bald einen eigenen.“
    „Um welche Zeit fährst du?“
    „Das Taxi holt mich um halb acht ab, wie immer. Ich hatte vergessen, es abzubestellen.“
    Oder du hattest von Anfang an vorgehabt, aus Göteborg abzuhauen, dachte Ted.
    „Bleib nach dem Kurs in der Stadt“, sagte er dann.
    „Warum das denn?“
    „Ich … das ist eine Überraschung.“
    „Was für eine?“
    „Eine Überraschung, hab ich doch gesagt!“
    Für ihn selbst würde es auch eine Überraschung sein, aber er hatte die ganze Fahrt von Göteborg nach Stockholm Zeit, um sich zu überlegen, wo sie hinkönnten. Vielleicht eine Kreuzfahrt? Hauptsache, sie hielten sich vom Haus fern. Wie lange, das wusste er nicht, doch das war ein späteres Problem.
    „Aber du bist doch in Göteborg.“
    „Ich komme am Nachmittag zurück und hol dich dann ab. Warte in der Stadt auf mich.“
    „Aber …“
    „Versprich es mir!“
    „Jajaja.“
    „Und sieh zu, dass du auch wirklich zu deinem Kurs kommst!“
    Er hörte selbst, wie streng er klang.
    „Ich meine nur, je schneller du lernst, den neuen Computer zu

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