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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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bedienen, desto besser“, fügte er sanfter hinzu.
    „Ja, nicht wahr. Gute Nacht.“
    Mit dem Handy in der Hand blieb er sitzen.
    Konnte er sicher sein, dass sie morgen früh tatsächlich losfuhr?
    Wenn sie es bereute oder verschlief, was dann?! Schließlich war es schon ein paarmal vorgekommen, dass er sie hatte wecken müssen.
    Am besten, er rief sie morgen in aller Frühe noch einmal an.
    Aber was wäre, wenn sie das Handy ausgeschaltet hätte?
    Oder wenn das Taxi nicht käme?
    Sie musste einfach morgen früh wegfahren.
    Auf wen kann ich mich verlassen?
    Nach kurzem Zögern wählte er Sveas Nummer.
    Sie meldete sich nach dem ersten Läuten. Wenigstens schlief sie noch nicht.
    „Entschuldige, dass ich so spät anrufe, aber ich bin in Göteborg und hab ein Problem. Kannst du checken, ob Tea morgen früh rechtzeitig aus dem Haus kommt? Ihr Taxi ist für halb acht bestellt, aber die kommen nicht immer pünktlich. Vielleicht gibt sie es dann auf und bleibt lieber daheim, aber es ist unheimlich wichtig, dass sie ausgerechnet morgen ihren Kurs nicht versäumt.“
    „Aha … aber was kann ich denn dann tun?“
    „Wenn alles klappt, brauchst du gar nichts zu tun. Ich rufe sie morgen früh an und frage, wie es läuft. Aber FALLS es Probleme gibt, braucht sie vielleicht deine Hilfe, um fortzukommen.“
    „Na ja, in dem Fall kann ich ja hinradeln“, sagte Svea. „Ich muss erst am Nachmittag in die Schule.“
    „Aber du hast doch deinen Gips.“
    „Nicht an den Beinen.“
    Er lachte.
    „Darf ich dich anrufen oder ansimsen, falls es eine Krise geben sollte?“
    „Klar. Ich kann sie ja auch anrufen und fragen, ob alles in Ordnung ist.“
    „Du bist ein Engel.“
    „Das tu ich Tea zuliebe“, sagte sie kurz.
    Sie klang sauer. Natürlich, das konnte er verstehen. Aber dagegen ließ sich nichts machen. Wenn das Interview morgen gut ging und er die Stelle bekam, wäre der Zoff mit der Mannschaft nicht mehr sein Problem, sondern das seines Nachfolgers.
    Jetzt war erst mal die Hauptsache, dass Tea morgen früh tatsächlich wegfuhr.
    *
    Ich wachte mitten in der Nacht an einem eigenartigen Geräusch auf.
    Schlabber, schlabber, schlabber.
    Echt nervig! Wuff schien ihre Pfoten zu lecken. Das tat sie manchmal, wenn sie juckten.
    Ich stupste sie.
    „Hör auf!“
    Es war, als hätte ich überhaupt nicht geschlafen. Als ich zuletzt auf die Uhr geschaut hatte, war es halb eins gewesen. Teds Anruf hatte mich wach gehalten.
    Irgendwie tickte er nicht richtig! Erst wollte er mich nicht wieder in die Mannschaft aufnehmen und dann hatte er die Stirn, mich um Hilfe zu bitten! Ich hatte gute Lust gehabt, ihm zu sagen, er solle mich gefälligst in Ruhe lassen, doch dann dachte ich an Tea, und die tat mir leid. Aber es würde das letzte Mal sein, dass ich etwas für Ted tat.
    Wuff wurde still und ich schlief ein.
    Aber bald wachte ich wieder auf.
    Schlabber, schlabber.
    „Hör endlich auf!“
    Ärgerlich stieß ich sie an.
    Ihr raues Fell war nass.
    Was machte sie eigentlich?
    Ich machte die Lampe an.
    Meine Hand war blutig.
    Wuffs Fell war rot, als hätte jemand eine Farbdose über sie ausgeleert.
    Das ganze Bett badete in Blut.
    „Mama-a!“, brüllte ich.
    Ich hörte die rennenden Schritte meiner Eltern vor meinem Zimmer. Die Tür wurde aufgerissen.
    „Um Gottes willen!“
    Mama kam hereingestürzt, Papa direkt hinterher. Mit vor Schreck verzerrtem Gesicht beugte sie sich über das Bett.
    „Wer … von euch blutet da?“, stieß sie aus.
    Ihr Blick flackerte schnell zwischen mir, Wuff und den blutigen Betttüchern hin und her.
    „Ich nicht!“
    Mama beugte sich über Wuff und musterte sie bekümmert.
    „Aber Wuff, meine Kleine!“
    „Was ist mit ihr?“, wimmerte ich. Mama wusste auch nicht mehr als ich.
    „Wir müssen sofort in die Tierklinik!“, sagte sie nur.
    Nach einer Viertelstunde waren wir unterwegs. Ich hatte mich abgeduscht, während Mama Wuff mit nassen Handtüchern abgetrocknet und Papa die Tierklinik informiert hatte, dass wir kämen.
    Wuff lag dösend auf einer Decke auf dem Rücksitz, den Kopf auf meinem Schoß. Ich streichelte ihren müden Kopf, während mir die Tränen über die Wangen strömten.
    „Du darfst nicht sterben“, flüsterte ich. „Das darfst du einfach nicht!“
    Meine Eltern sagten nichts. Papa konzentrierte sich aufs Fahren und Mama schaute immer wieder nach mir und Wuff auf dem Rücksitz. In ihren Augen glänzten Tränen.
    Ich versuchte mir ein Leben ohne Wuff vorzustellen. Der Gedanke war

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