Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
Vom Netzwerk:
hierherzuziehen?“
    „Es kann nie schaden, sich umzuhören.“
    Sein Vater sah nicht allzu erfreut aus bei dieser Vorstellung, aber Ted war überzeugt, dass er sich nur daran gewöhnen musste.
    „Tschüs, Tea!“, rief er. „Schönen Abend noch!“
    Sie antwortete nicht.
    „Sie hat die Zunge rausgestreckt!“, petzte Ebba. „Darf man das, Mama?“
    Ted verdrückte sich, bevor er Annas Antwort hörte.
    Felix wohnte in einer kleinen Einzimmerwohnung im Vorort Guldheden. Auf der Sporthochschule war er Teds bester Freund gewesen. Die anderen Freunde waren nach und nach verschwunden, als Teds Mutter krank geworden war und er kaum Zeit gehabt hatte, seine Freunde zu treffen. Leider war Felix nach Göteborg gezogen, als er dort eine feste Anstellung erhalten hatte.
    Das Beste war, dass Felix ihm einen Tipp für einen möglichen Job gegeben hatte, als Ted ihn am Donnerstag angerufen hatte. Obwohl die Stelle noch nicht einmal offiziell ausgeschrieben war, war es Felix gelungen, Ted einen Termin für ein Vorstellungsgespräch zu vermitteln.
    Das musste gefeiert werden.
    Erst feierten sie in der Wohnung, dann zogen sie weiter zu den Klubs im Zentrum.
    Es war unendlich lange her, seit Ted so richtig gefeiert hatte. Die Sorgen flossen im selben Takt von ihm ab, wie die Bierdosen auf dem Tisch mehr wurden.
    „Gibt es hier in der Nähe einen Spielklub?“
    Das hörte er sich selbst fragen. Sein Gehirn lebte sein eigenes Leben. Das Leben lachte. Nichts konnte schiefgehen.
    „Na klar.“
    „Und … kannst du mir den ersten Einsatz vorschießen?“
    „Logisch“, sagte Felix. „Komm!“

DIENSTAG
    Ted wachte mit rasenden Kopfschmerzen auf. Er lag auf einer Matratze auf dem Boden – bei Felix, wie ihm wieder einfiel. Das Bett am Fenster war leer. Staubkörner tanzten in den blassen Lichtstreifen, die sich zwischen den schmalen Schlitzen der Jalousie hindurchzuzwängen versuchten.
    Der Couchtisch war übersät mit Dosen und Flaschen. Hatten sie sich das alles hinter die Binde gekippt?
    Die Ereignisse des gestrigen Abends drängten sich in sein Bewusstsein. Anschließend waren sie noch unterwegs gewesen. In mehreren Lokalen.
    Plötzlich richtete er sich kerzengerade auf.
    Scheiße!
    Er hatte gespielt! Mit Felix’ Geld.
    Er hatte zehntausend geliehen.
    Und alles verspielt! Eine Zeit lang war er im Plus gewesen, doch dann war es den Bach runtergegangen.
    Zehntausend!
    Wie sollte er die auch noch aufbringen?
    Er konnte nicht denken, das war ihm zu anstrengend. Zuerst musste er diese dröhnenden Kopfschmerzen loswerden.
    Als Ted wieder aufwachte, war es spät am Nachmittag. Felix war noch nicht nach Hause gekommen, hatte Ted aber einen Extraschlüssel dagelassen.
    Er schnürte seine Laufschuhe zu und lief los, um die letzten dumpfen Kopfschmerzen zu beseitigen.
    Kurz überlegte er, ob er Tea anrufen sollte, ließ es dann aber bleiben. Sie würde sich bloß beschweren und nach Hause fahren wollen.Seinen Vater anzurufen hatte auch keinen Sinn. Der würde nur versuchen Ted herzukommandieren, damit er sich um seine Schwester kümmerte.
    Sicher würden sie sich melden, wenn irgendwas nicht in Ordnung wäre, sagte er sich. Schlafende Hunde soll man nicht wecken.
    Er würde erst anrufen, wenn es zu spät wäre, hinzufahren. So würde er eine weitere Nacht Aufschub gewinnen, könnte am Morgen zu dem Vorstellungstermin gehen und dann, schlimmstenfalls, zu seinem Vater umziehen.
    Das heißt, wenn er das dann immer noch wollte. Vielleicht klappte ja alles reibungslos.
    Sicherheitshalber schaltete er auch sein Handy aus. Wenn sie hinterher fragten, könnte er behaupten, der Akku wäre leer gewesen.
    Als Felix gegen Abend nach Hause kam, brachte er zwei duftende Pizzakartons mit und einen Plastikbeutel voller Bierdosen.
    „Wir wollten doch eine Pause einlegen“, protestierte Ted schwach.
    „Ach was, bloß ein paar Bierchen. Heute Abend kommt ein tolles Spiel im Fernsehen.“
    Als das Spiel zu Ende war, fiel Ted ein, dass er seinen Vater anrufen müsste.
    „Warum rufst du so spät an?“, fragte die verschlafene Stimme seines Vaters.
    Ted warf schnell einen Blick auf die Uhr. Oh je! Schon halb elf.
    „Wir haben ein Spiel angeguckt. Wie läuft’s bei euch?“
    „Nicht gut.“
    Was hat Tea jetzt wieder angestellt?, dachte er und seufzte.
    „Warum denn?“
    „Wir haben alle eine Magen-Darmgrippe. Die hat Ebba aus der Schule mitgebracht.“
    Ein Glück, dass ich nicht dageblieben bin, dachte Ted.
    „Und wie kommt Tea damit

Weitere Kostenlose Bücher