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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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verbrachten die Tage mit einer Stadtbesichtigung, weil Alan die Stadt gut kannte und glücklich darüber war, sie seinem Waffenbruder zu zeigen. Überall wimmelte es von Menschen und Pferden, ertönten lautstark die Geräusche von Pferden, Wagen und Stimmen. Brad wurde davon ganz wirr im Kopf.
    Sie wanderten über die großen Märkte, blickten verächtlich auf die uralten Mauern der Altstadt und des Königinnenpalasts, der jetzt als Gerichtshof diente. Sie bewunderten die beeindruckenden Bauten der Neustadt und sahen die hohen Mauern, die den königlichen Park und den modernen Königspalast umschlossen, jedoch nichts vom Palast selbst. Das Haupttor war schwer bewacht gegen Eindringlinge wie zum Beispiel umherstreifende Jugendliche; es stand offen, aber dahinter war bloß eine offene Parklandschaft zu sehen. Natürlich gingen sie zum Krönungstempel, dem prächtigsten Anblick überhaupt. Sie schritten durch einen der tausend Torbögen der Arkade auf den kreisrunden Platz, der nahezu leer erschien, obwohl gewiss mehrere Hundert Menschen darauf umherwanderten. Alan wies auf den Palast des oberstenHierarchen im Westen hin und auf die prächtige Basilika im Osten und brachte es fertig, ein paar der anderen Gebäude im Kreis zu benennen, obwohl er sich im Weiteren immer weniger seiner selbst sicher anhörte.
    »Möchtest du die Basilika von innen sehen? Freier Eintritt.«
    »Nein. Ich würd’ Krämpfe bekommen.«
    »Ja, ich auch.«
    Brad hegte große Zweifel, dass Alan genügend Talent für eine solche Reaktion hatte, aber sie waren keine Kinder mehr und beleidigten einander nicht mehr dadurch, dass sie so etwas laut aussprachen.
    Am dritten Abend tauchte Vater Sizer wieder auf und nahm sie zu einem Haus mit, das einer Familie namens Elphick gehörte. Dort führte er Brad, jedoch nicht Alan zu einem Zimmer im ersten Stockwerk und stellte ihn einer Gruppe von acht Männern vor, die Pfeife oder Zigarre rauchend um einen großen Tisch saßen. Vom Alter her lagen sie zwischen zwanzig und siebzig, und ihre Kleidung umfasste alles vom Künstler bis zum feinen Herrn. Die Luft war zum Schneiden dick, und das Licht von den Deckenlampen fiel nur schwach durch das Dunkel auf die Bücher und Papiere, mit denen der Tisch übersät war.
    »Das ist Junker Brad, Löwe«, sagte Sizer und verschwand.
    »Bitte setzt Euch, Junker Brad«, dröhnte der große Mann am anderen Ende und zeigte auf eine Lücke am Tischende, wo ein leerer Hocker wartete. »Man nennt mich Löwe.«
    In der wirklichen Welt unten war er Meister Elphick. Er trug das dichte, rehbraune Haar bis auf die Schultern und den Bart gerade abgeschnitten. »Es ist uns eine große Ehre, Euch kennenzulernen. Meine Herren, stoßen wir an: auf Junker Brad, der trotz seiner Jugend den größten Schlag für die Freiheit und die Mutter seit dem Ende des Götterkriegs geführt hat.«
    Die Männer sagten im Chor seinen Namen und tranken, obwohl sie dazu nicht aufstanden. Der Mann links von Brad setzte ihm einen Kelch vor, und derjenige rechts von ihm füllte ihn mit dunkelrotem Wein. Brad trank den Wein stets gut verdünnt, aberer konnte nirgendwo Wasser sehen und nahm nur einen kleinen Schluck. Er ärgerte sich über den Hocker, wo die anderen doch Stühle hatten.
    »Entsprechend«, sagte der große Mann und winkte mit seiner Zigarre, »Leopard, Bär, Adler, Haifisch, Eule, Wolf, Luchs. Wenn Ihr unserer Gruppe beitreten wollt, werdet Ihr einen eigenen Tarnnamen wählen. Und ich freue mich, Euch mitzuteilen zu können, dass Eure Tante sicher in Weypool eingetroffen ist.«
    Anscheinend erwartete man dazu eine Bemerkung seitens Brad, also sagte er: »Ich habe nicht gewusst, dass sie in Gefahr war.«
    Löwe schüttelte traurig den Kopf. »Die Kirchenpolizei hat nicht lange benötigt, den jungen Sizer bis nach Rose Hall zurückzuverfolgen. Sie ist kaum eine Stunde vor deren Eintreffen dort geflohen. Auch auf Eure Ergreifung ist eine Belohnung ausgesetzt.«
    Kaum eine Überraschung. Brad nickte. Er hatte die zarte Andeutung verstanden, dass er gern gehen konnte, wenn er wollte, dass er in diesem Fall jedoch bald Hundefutter wäre. Ihm gefiel diese Menagerie feuerspeiender alter Männer nicht. Der Rauch brannte ihm in den Augen.
    »Ihr
wollt
uns doch helfen, nicht wahr?«
    »Wobei helfen, Herr?«
    »Tyrannei und Unterdrückung bekämpfen, natürlich.«
    Er hörte sich an wie Tante Mary. Bruder Alfred bestand darauf, dass Gewalt einfach nur schlimmere Unterdrückung zur Folge hätte, und die

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