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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Kirche des Lichts war in Albi wesentlich stärker als die Kinder der Erde. Warum also Schlachten provozieren, die man nicht gewinnen konnte? Andererseits war da das Problem des Hundefutters. Er benötigte wirklich Schutz.
    »Natürlich, Herr.«
    Alle lächelten. Löwe beugte sich vor. »Stimmt es, dass Ihr Feuer werfen könnt?«
    »Nicht ganz. Ich kann dafür sorgen, dass Dinge in Brand geraten … normalerweise«, fügte er in einem jähen Anfall von Vorsicht hinzu.
    »Jedoch nicht immer?«
    Brad schüttelte den Kopf. Seine Feuergabe hatte ihn bisher noch nie im Stich gelassen, aber er hatte sie auch nicht sehr oft ausprobiert, also log er nicht völlig.
    »Und Ihr könnt im Dunkeln sehen?«
    Alan hatte geplaudert! In Rose Hall war es idiotisch gewesen, mit seinen Talenten zu prahlen, und hier wäre es schlicht und einfach verdammt dämlich. Brad wartete die nächste Frage ab.
    Rings umher Stirnrunzeln.
    »Und Ihr könnt Schlösser öffnen?«, fragte Leopard.
    Brad richtete seinen Blick auf ihn und sagte nichts. Jemanden niederzustarren war leicht, wenn man vor Wut kochte. Er benötigte keine Einsicht, um zu wissen, dass sie in ihm nicht mehr sahen als ein nützliches Werkzeug, das ihnen in die Hände gefallen war.
    »Ihr habt gesagt, Ihr wollt der Sache helfen«, sagte Löwe. »Nur, wie wollt Ihr das tun?«
    »Gebt mir etwas zu tun, und ich tu’s, Herr. Nur dass ich keine unschuldigen Menschen mehr töte.«
    »Die Menschen in Stonebridge waren nicht unschuldig. Sie waren Söhne der Sonne und schuldig wie alle anderen. Sie waren dort hingegangen, um dem Mörder Dampier zu schmeicheln. Die Männer, die in Umberly gestorben sind, haben den Mächten der Unterdrückung gedient.«
    »Dann meine ich wohl, dass ich niemanden töte.«
    »Die andere Seite tötet uns, und das auf die übelste Weise, die man sich denken kann.«
    »Ich möchte mich für besser halten als sie, Herr.«
    Löwes Blick war so kalt wie der Winter. »Sehr schön, Bradwell, wir werden eine Rolle für Euch finden, bei der Ihr nicht töten müsst. Ihr könnt gehen.«
    Brad erhob sich von seinem Hocker und ging hinaus. Den Becher Wein nahm er mit.
    In dieser Nacht musste er ein sehr hubbeliges Bett mit Alan teilen. Er wurde vor dem Morgengrauen wachgerüttelt und eine Stimmesagte: »Du bist Armstrong? Hab eine Arbeit für dich. Zieh dich an und komm nach unten!«
    Als der Besitzer der Stimme zur Tür hinausging, fragte Alan: »Ich auch?«
    »Nein, nur er.«
    In der Küche angekommen, sah Brad, dass der Sprecher gerade lederne Wasserflaschen an der Pumpe füllte. Er war wie ein Arbeiter gekleidet und wirkte nicht viel älter und größer als Brad, war jedoch doppelt so breit. Er hielt inne und bot ihm die Hand.
    »Maultier.«
    »Brad.«
    Sie schüttelten sich die Hand. Seine Hand war groß und rau wie die Feile eines Hufschmieds.
    »Trink was. Wir müssen staubige Arbeit erledigen. Unterwegs können wir frisches Brot mitnehmen.«
    Nach einigen Augenblicken gingen sie die Gassen der Altstadt im düsteren ersten Morgenlicht entlang, beide mit zwei Feldflaschen und einem halben köstlichen, warmen Brotlaib, an dem sie kauten.
    Brad würde
keine
Fragen stellen.
    Maultier erklärte es trotzdem. »Weißt du was von den Katakomben?«
    »Nein.«
    Also plapperte Maultier los über die alten Sitten und den Brauch, dass die Mutter die Toten begrub, statt sie zu verbrennen, wie es die Kirche des Lichts heutzutage forderte. Weypool war wabenartig durchzogen von den uralten Friedhöfen, sagte er. Das hiesige Gestein war ideal zum Aushöhlen, da es sich um sogenanntes Tuffgestein handelte, das weich beim Graben war, jedoch aushärtete, wenn man es der Luft aussetzte. Der Lehrer hatte angeordnet, sämtliche Katakomben zu versiegeln, aber jetzt war der Untergrund dorthin zurückgekehrt und hatte viele von ihnen wieder geöffnet. Sie hatten neue Tunnel gegraben, um das alte System untereinander zu verbinden, und das würde Brad Armstrong an diesem Tag tun. Wahrscheinlich, vermutete Brad, in den kommendenTagen auch. Er wurde unter Druck gesetzt, aber harte Arbeit würde ihm nicht wehtun.
    Maultier verwirrte ihn. Trotz seiner Narben und des Weypool-Akzents sprach er eher wie ein feiner Herr als ein Arbeiter. Natürlich würde niemand feine Kleidung zum Graben tragen.
    Er hatte einen Schlüssel, mit dem er das Tor zu einem engen Hof öffnete. Ein Wagen stand dort, und viel Feuerholz lag herum. Ein weiterer Schlüssel öffnete einen kleinen Schuppen im Hintergrund, der

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