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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Zug könnte ihn vernichten, falls die Kirche des Lichts davon Wind bekam, obwohl Rollo inzwischen ziemlich sicher war, dass die Initiative dafür von Prinz Emil ausgegangen war. Es könnte ihn ebenfalls vernichten.
    Wie ging es wohl Brat, der seine Wächter zu der Mine selbst führte? Wenn die Männer des Königs die Diebe auf frischer Tat ertappten, würden sich die Fanatiker der Gefangennahme widersetzen. Ein Musketenschuss in das Schießpulver würde Rollos Frage auf üble Weise beantworten, und Brat wäre ein toter Held. Was vielleicht besser wäre als ein verurteilter lebender Hochverräter.
    Der Lärm draußen veränderte sich; die Kutsche wurde langsamer.
    Sie war kaum zum Stehen gekommen, da stieg Kipping auch schon aus, und Rollo war gleich hinter ihm. Sie standen an der gesuchten Kreuzung, und die Versammlungshalle ragte drohend über ihnen auf, obwohl sie eines der am wenigsten imposanten Bauten im Tempelkomplex war. Der Leutnant glitt aus seinem Sattel und trat ihnen fast auf die Füße.
    »Wir glauben, die Mine ist direkt unter diesem Gebäude«, sagte Kipping, »aber sie könnte auch weit entfernt sein. Und sie könnte jede Minute in die Luft gehen.«
    Der Leutnant nickte und leckte sich die Lippen. Er warf einen Blick zurück auf den Defilierweg und überlegte zweifelsohne, wann sein Hauptmann mit Verstärkung eintreffen würde. Das konnte noch etwas dauern.
    »Räumt die Straßen, soweit es geht – mindestens zweihundert Schritte zurück. Dann räumt die Gebäude.«
    »Herr! Euer Wohlgeboren, aus welchen Gründen? Sage ich ihnen etwas von der Mine?« Er war vielleicht nicht so grün, wie er wirkte. Es würde eine Panik geben.
    Kipping sah Rollo an, der hilflos die Achseln zuckte. Welche Ausrede könnten sie sonst erfinden?
    »Sag ihnen einfach …«, meinte der Privatsekretär, »sag ihnen, dass ein Feuer in einer alten Katakombe hier unten ausgebrochen ist und der Boden vielleicht einbrechen könnte. Halte dich vom Platz fern. Darum werde ich mich kümmern. Kommt!«, sagte er zu Rollo.
    Sie rannten zum nächstgelegenen Bogengang, denn sämtliche Tempelgebäude zeigten nach innen. Drei Männer von der Kirchenpolizei standen dort, die den Aufruhr vernommen hatten und ihre heiligen Bezirke verteidigen wollten. Alle drei trugen goldene und blaue Uniformen und hatten Knüppel an der Seite hängen. Der größte war ein fleischiger, grobgesichtiger Mann Mitte zwanzig und offensichtlich der Verantwortliche, weil auf seiner Brust die prächtigste Sonne prangte.
    »Diakon, ich bin der Privatsekretär des Königs und vom Regenten in einer äußerst dringlichen Angelegenheit hergeschickt worden.«
    »Möge der Herr Eure Arbeit segnen, William.«
    »Hält die Hierarchie gerade eine Sitzung ab?«
    Der große Mann wartete ein oder zwei Herzschläge lang, bevor er erwiderte: »Natürlich steht mir nicht die Freiheit zu, darauf zu antworten. Ich glaube, das wisst Ihr.«
    »Seine Hoheit hat angeordnet, dass die Straßen und Gebäude hier in der Gegend geräumt werden, weil die große Gefahr besteht, dass der Boden einbricht.«
    »Ihr wisst, dass die Anweisungen der Regierung innerhalb des Tempels keine Gültigkeit haben, William.«
    »Selbst eine Warnung an die Hierarchen nicht, dass eine Gruppe wahnsinniger Ketzer plant, sie in die Luft zu jagen, und das eine jede Minute?«
    Diese Worte ließen den Diakon zögern. Sein Blick flackerte zu Rollo hinüber, ohne jedes Anzeichen des Wiedererkennens. Dann kehrte er zu Kipping zurück.
    »Woher weiß ich, dass Ihr derjenige seid, der zu sein Ihr behauptet?«
    »Das ist das Siegel des Königs, mir übergeben vom Regenten, um zu beweisen, dass ich für ihn spreche. Also, verstehst du jetzt allmählich?«
    »Da werdet Ihr mit jemandem sprechen müssen, der mehr Autorität hat als ich, William. Beadle, begleite Sekretär Kipping zum …«
    »Diakon! Wenn du einfach hier stehst, bist du in Gefahr, jeden Augenblick zu sterben. Du musst genau das tun, was der Privatsekretär sagt.«
    Blinzeln.
    »Als Erstes muss dieses Gebäude geräumt werden. Rasch!«, sagte Kipping.
    Der Diakon fuhr herum. »Hier entlang, Sekretär Kipping.«
    Alle fünf eilten zur Front des Gebäudes. Der große Platz schien beinahe verlassen, und dennoch befanden sich mindestens hundert Menschen darauf. Die meisten rannten in diese Richtung, da sie den Aufruhr in den Straßen draußen vor dem Säulengang gehört hatten. Der Eingang zur Versammlungshalle wurde durch eine Schwadron von nicht weniger als

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