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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Sommersprossen aus der Kindheit schwach hervortraten, wie durch einen pubertären Dunst. Lehrlinge konnten gewiss Schläge bekommen, und Archiv-Lehrlinge mochten hinausgeworfen werden, wenn sie das Verbrechen begingen, Bücher fallen zu lassen, aber sein Entsetzen war Anzeichen für schlimmere Schrecken.
    »Paul«, flüsterte Rollo, »ich sag’s keinem weiter, und du wirst nicht bestraft, wenn ich es verhindern kann, aber um der Mutter willen sag mir, wer sie hat!«
    Mit bebenden Lippen flüsterte Peabody zurück: »Er hat gesagt, es wäre um der M-Mutter willen. Sie wären h-heilig, und die Kinder sollten sie haben.«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Bruder Gower.«
    »Wann?«
    »Kurz nachdem ich … vor etwa einem Jahr.«
    Sie erhoben sich gleichzeitig, und Rollo setzte seinen Stapel Bücher vorsichtig auf jene, die der Junge festhielt. »Vielen Dank, Paul. Das hilft mir.«
    Aber nicht sehr. Gower war einer der Anführer des Untergrunds sowie ein berüchtigter Geizkragen. Rollo bezweifelte, dassder Junge für seinen Verrat auch nur bezahlt worden war. Er kehrte zu der Gruppe an der Theke zurück, zu der sich jetzt drei weitere Archivare sowie Privatsekretär Kipping gesellt hatten. Waren die Büros des Archivs jemals zuvor durch so illustre Besucher geehrt worden oder hatten sie derart überschwänglich ihre Dienste angeboten?
    »Aus Platzmangel, Eure Hoheit«, sagte einer von ihnen mit dem Hauch desjenigen, der zuvor schon gesagte Worte wiederholte. »Dahinten stehen prall gefüllte Körbe und Kisten, und es kann Wochen dauern, so altes Material zu finden.«
    Kipping schaltete sich mit einem diplomatischen Hüsteln in die Debatte ein. »Conybears Karriere endete während der Regentschaft von Königin Ingrid III., wie ich mich entsinne. Sein Begräbnis wäre wahrscheinlich außerhalb der Altstadt erfolgt, aber seit diesen Tagen hat sich Weypool enorm ausgedehnt. Unseren Informationen zufolge sind andere ehrbare Kämpfer in seiner Nähe zur Ruhe gebettet worden, sodass der Platz vielleicht eine Art Soldatenfriedhof geworden ist. Gibt es irgendeine Beschreibung dieser Staatsbegräbnisse, die …«
    Zwei Archivare sagte gleichzeitig: »Ah, ja!« Beide fuhren herum und verfielen in ein schlurfendes Rennen, wobei sie die Lehrlinge riefen, die an der Besprechung nicht teilgenommen hatten und die ihnen jetzt helfen sollten. Alle verschwanden zwischen den Regalen.
    »Vielleicht kommen wir ja wohin«, sagte der Prinz und trommelte mit den Fingern auf die Theke. Die Zeit verrann, und eine Tonne gestohlener Sprengstoff …
    Der Prinz warf Rollo einen argwöhnischen Blick zu. »Ihr kennt den Jungen?«
    Rollo verwarf einen Impuls zu lügen, obwohl er wusste, dass die Wahrheit vielleicht Probleme für Paul Peabody bedeuten konnte. Emil war sehr wohl in der Lage zu erraten, woher und warum Rollo den Jungen kannte, und der Palast würde wissentlich keine Ketzer beschäftigen. »Ich habe ihn wiedererkannt, Hoheit, aber nie zuvor mit ihm ein Wort gewechselt. Meiner Erfahrung nach wissendie meisten Lehrlinge Dinge, die der Geschäftsinhaber vergessen hat. In diesem Fall jedoch nicht.«
    »Mmf.« Das war ein königliches
Mmf
und bedrohlich.
    Einer der Archivare kam wieder angerannt, gefolgt von seinen Schützlingen, und winkte mit einem schmalen Buch. Er legte es auf die Theke, während sich alle anderen darum versammelten.
    »Das Leben des großen Marschall Bonser, Eure Hoheit.«
    »Er wurde erwähnt, ja.«
    »Eine Beschreibung seines Begräbnisses …« Der Archivar tätschelte die uralten Seiten.
    Weitere Zeit verstrich. Der Archivar schwitzte sichtlich, während er einer Beschreibung von Bonsers Begräbnis nachjagte. Von der zweiten Expedition, die auf der Suche nach was auch immer gewesen war, gab es keinerlei Anzeichen einer Rückkehr. Eine Tonne Schießpulver …
    Irgendwie wurde Rollo sich bewusst, dass er mit lautlosen psychischen Botschaften bombardiert wurde, obwohl das keine anerkannte Gabe der Mutter war. Er blickte auf und sah den jungen Paul Peabody im Hintergrund herumlungern, der eine Pergamentrolle umklammert hielt und bittend den großen Prälaten Hawke anstarrte.
    »Du hast was gefunden, Junge?«, fragte Rollo laut.
    Paul schluckte und schob sich langsam näher. »Eine Karte der Altstadt, Herr. Sie zeigt den geheiligten … ich meine, den ketzerischen Wald, wo die Gottlosen beten und der zerstört wurde von den wahren …«
    »Ja! Ja!« Alle sahen ihn an und hörten zu.
    »Einer davon wird Conybear-Hain

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