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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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darüber informiert?«
    Noch wichtiger: Warum war
er
nicht informiert worden?
    »Weil die Ketzer nicht angeklagt wurden, nicht vor Gericht gestellt worden sind, und der Palast hat nichts darüber verlauten lassen. Wir sind uns sicher, dass er absichtlich in Sicherheit gebracht wurde, bevor wir ihn verhaften konnten. In diesem Fall hat die Ketzerei auch die Regierung bis in die höchsten Kreise durchdrungen.« Er hielt inne, aber im Raum herrschte jetzt Schweigen. »Es erscheint sehr wahrscheinlich, dass die Ketzer ebenfalls Spione innerhalb der Kirche selbst haben. Ich habe angeordnet, sämtliche Informationen zurückzuhalten, bis ich den Verräter oder die Verräter identifizieren kann.«
    »Bin ich verdächtig?« Garrett begleitete diese Worte mit seinem eisigsten Blick.
    Eastwell zuckte nicht zusammen. »Natürlich nicht, Eure Heiligkeit, aber Ihr beschäftigt überaus viel Personal, und Euer Büro, als das ureigenste Herz der Kirche, wäre der beste Ort, einen Spion einzusetzen. Ich kann Euch zum Glück versichern, dass unsereNachforschungen bisher erfolglos geblieben sind. Der Kronrat hat ein besseres Jagdgebiet ergeben. Wir hatten ein Auge auf Carey gehalten und so erfahren, dass Hawke in einem königlichen Gebäude unweit des Palastes unter Hausarrest stand.«
    Garrett hatte Abel Eastwell unterschätzt. Diese Rede hatte ihn zu jemandem gemacht. Von jetzt an wäre er ein Mann, auf den man in der Hierarchie achtgeben müsste. Er würde gewiss die Wahl zum Oberhaupt viele Jahre vor dem normalen Alter gewinnen.
    Tüchtigkeit ließ sich nur schwer unverbunden mit Ehrgeiz finden, oder Ehrgeiz unbefleckt von Gnadenlosigkeit. Hatte er Abel Eastwell all diese Jahre unterschätzt?
    »Also wissen wir, wo Hawke festgehalten wurde«, fuhr er fort, »aber er stand unter bewaffneter Bewachung, und wir haben daher gezögert, königliches Eigentum zu stürmen, um ihn zu verhaften. Wir wollten auch sehen, wer ihn besuchen käme – und die Antwort lautete: niemand außer Carey. Bis gestern. Gestern hat Carey eine Frau mitgebracht. Sie ist die Mätresse des Privatsekretärs und läuft unter dem Namen Mindy Wells. Von Gesetzes wegen ist sie die Frau eines ehemaligen Steinbrucharbeiters namens Stroud. Ihr Mädchenname war Madeline Woodbridge, und sie war die Schwester von Rollo Woodbridge, Euch besser bekannt als John Hawke.«
    Oh, wunderbar! Der Herr sei gepriesen!
Mehr Beweise bedurfte es nicht, den neugierigen Privatsekretär Kipping völlig zu vernichten.
    Aber da sollte eindeutig noch etwas kommen. Nichts rührte sich, nicht einmal ein Wimpernschlag.
    »Daraufhin hat Carey Hawke, dessen Frau und seine Schwester zurück in Kippings Residenz gebracht. Kipping wartete dort auf sie. Erhabener Ledbury, Euch ist die Veränderung im Erscheinungsbild des Königs aufgefallen? Gestern Nachmittag sind für über eine Stunde sämtliche Diener seiner Majestät entfernt worden, während Kipping John Hawke in das Krankenzimmer brachte, damit er seine diabolische Hexenkraft anwendete …«
    Erst ein sechster Stoß mit dem Stab stellte die Ordnung wieder her.
    »Ihr könnt es beweisen?«
    »Ich habe einen zuverlässigen Zeugen, Eure Heiligkeit.«
    Eastwell hielt jedoch etwas zurück, vielleicht nur die Namen seiner Spione im königlichen Palast. Garrett machte sich im Geist eine Notiz, eine Liste anzufordern.
    »Dann sollte wohl die Kongregation der Glaubenslehre Sekretär Kipping zu einem kleinen Plausch einladen. Oder sogar zu einer langen Befragung?«
    Alle in der Halle lächelten und zeigten dabei viel Zahn. Garrett war nicht der Einzige mit einem Groll gegen den Privatsekretär.
    Ein Mann fing an zu lachen, was überhaupt nicht dasselbe war.
    Der Erhabene Wyatt Ostler war ein ehemaliges Oberhaupt und ein lebenslanger Freund von König Ethan, der ihn vor Jahrzehnten in seinen Kronrat eingesetzt hatte. Er war jetzt so hinfällig und unsicher auf den Beinen, dass er es fast aufgegeben hatte, an Sitzungen beider Gremien teilzunehmen, aber er hatte sich in letzter Zeit öfter hinbemüht, nachdem das Herz des Königs schwach geworden war. Garrett plante, ihn so bald wie möglich aus der Hierarchie abzuschießen.
    Das alte Relikt unternahm keinen Versuch aufzustehen. »Glaube, Ihr nehmt Euch das falsche Ziel vor, Uptree. Kannte ihn als kleinen Jungen, wisst Ihr. Schlauer Knirps, das war er.«
    Garrett benötigte einen Augenblick, um diesen Wirrwarr aufzulösen. Ostler konnte unmöglich Kipping meinen, der Sohn eines zwielichtigen Anwalts

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