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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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jetzt für Euch betreibt, ist zu geizig, also steht sie zwei Drittel der Zeit still. Vermutlich ist Euch das ziemlich gleichgültig, da es Euch nicht das Geringste kostet.«
    »Erzdiakon, verhaftet diesen Blasphemiker!«
    »Nicht!«, fauchte Kipping. Er hielt einen glitzernden Ring hoch. »Das ist der Ring des Monarchen, mir übergeben vom Regenten als Pfand dafür, dass mein Begleiter und ich in seinem Namen hergekommen sind.«
    »Das Gesetz des Königs gilt nichts innerhalb des Tempels.«
    »Der Friede des Königs ist überall Sache des Königs. Hätten wir Euch und Eure Gefährten lieber da drin sterben lassen sollen, Eure Heiligkeit? Verrat ist gewiss Sache des Königs. Leg eine Hand auf einen von uns beiden, Erzdiakon, und du wirst dafür gehängt werden.«
    Nicht schlecht für einen so unscheinbaren kleinen Mann. Er prahlte nicht. Aber er überzeugte auch nicht.
    »Erzdiakon, verhaftet sie beide und steckt sie in getrennte Zellen. Bring mir diesen Ring, wenn du das erledigt hast.«
    »Erzdiakon, achte nicht auf ihn«, sagte Kipping »Wenn es Verhaftungen geben sollte, Pater Uptree, dann sollten wir mit Euch beginnen, Ihr Dieb und Schwindler!«
    Zwei oder drei der Hierarchen wollten gleichzeitig protestieren, während Garrett schweigend den gierigen Osborn verfluchte. Er knallte den Stab des Lehrers auf das Marmorpflaster, aber er gab kein bedeutendes Geräusch von sich.
    »Wenn ich mich recht erinnere, wurde in Stonebridge eine Mühle nach dem Willen des vorherigen Besitzers konfisziert. Wenn mein Name überhaupt in dieser Sache auftaucht, dann deshalb, weil ich damals die Annahme als Anwalt der Kirche unterzeichnet habe.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Kipping. »Die Grundbücher weisen Euch als persönlichen Besitzer aus, aber es sind schlechte Fälschungen.«
    »Er hat sich«, sagte Hawke, »ebenfalls verschworen, meine Eltern zu ermorden.«
    »Deine Eltern sind von der Hand des Herrn erschlagen worden!«
    »Wie Rafe Dampier selbst, zwei Jahre später?«
    »Ich dulde das nicht länger!«, sagte Garrett und fiel plötzlich hart gegen den Hierarchen Ingram. Bei ihrem Sturz nahmen sie den Ehrwürdigen Ledbury mit und registrierten erst da den schrecklichen Lärm. Pflasterung wellte sich und brach auf. Die Brüstungen an der Seite des Platzes fielen in sich zusammen und schleuderten gezackte Steinbrocken auf menschliches Fleisch. Männer kreischten wie verletzte Kinder, und einer von ihnen war Garrett persönlich. Der Schmerz in seinem Bein war schlimmer als alles, was er sich jemals vorgestellt hatte. Dunkelheit herrschte, und Menschen würgten und husteten im Staub, aber es zählte bloß noch der Schmerz.
    Rollo wurde durch die Hierarchen gerettet, die zwischen ihm und dem Explosionsstoß standen. Einer von ihnen warf ihn um, er prallte gegen einen Polizisten, und alle drei gingen gemeinsam zu Boden. Der Lärm war es, der ihm am lebhaftesten in Erinnerung blieb. Noch Stunden danach klingelten ihm die Ohren. Dazu kamen der erstickende Staub, der Gestank nach Schwefel, die Schreie der Verletzten. Später bemerkte er, dass ihm ein umherfliegender Splitter das linke Ohrläppchen abgeschnitten hatte. Der Schnitt hatte natürlich heftig geblutet, aber zu der Zeit spürte er ihn nicht einmal.
    Seine erste Sorge galt Kipping, der mit einem Schock neben ihm lag, die Augen unter einer staubigen Maske weit aufgerissen. Er hatte eine blutende Verletzung auf der Stirn. Rollo berührte sie sanft, brachte die Blutung zum Stillstand und entdeckte kein Anzeichen für eine Fraktur.
    »Alles in Ordnung, Sekretär?«
    »Ich glaube schon. Ihr?«
    »Wahrscheinlich.« Rollo kämpfte sich frei. »Ihr solltet nach Hause gehen und Euch einen Tag hinlegen.« Der Hierarch, der gegen ihn geprallt war, war eindeutig tot. Sein Hinterkopf war eingeschlagen. Mehrere andere lagen dort, wo sie hingefallen waren, aber die meisten erhoben sich. Der Polizeioffizier war weiß im Gesicht vom Schock, und er umklammerte seine blutende Schulter.
    »Lasst mich helfen«, sagte Rollo und legte eine Hand auf die Verletzung. Er spürte extremen Schmerz und linderte ihn; er brachte das Blut zum Stocken. »Ihr müsst Euch den Arm richten lassen.« Unter anderen Umständen wäre das Erstaunen des Mannes über die Besserung ziemlich komisch gewesen.
    Einer der Priester begann einen Singsang, und ein weiterer fiel ein. Sie kauerten im Schutt über einem Mann, der vor Schmerzen stöhnte.
    »Hawke!«, sagte Kipping. »Oberhaupt Garrett ist

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