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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Glaubenslehre. Was bedeutete, es oblag ihm, die Ketzerei zu zertreten, was gewöhnlich das Zertreten der Ketzer mit umfasste. Die gewöhnlichsten waren natürlich die sogenannten Weisen, aber sie beunruhigten ihn weitaus weniger als in seiner Jugendzeit. Sie waren nur eine kleine Pest. Jedes Dorf und jede Hinterhofgasse hatte anscheinend eine, aber die meisten waren Schwindler, bloß verrückt gewordene alte Frauen, die Unsinn plapperten und nichts wussten. Wie seine Mutter erfahren hatte, richteten sie mehr Schaden als Nutzen an. Wenn Dampier und seine Männer Interesse zeigten, dann neigten die Nachbarn dazu, sie zu verstecken oder zu warnen, aber eine leicht verschleierte Drohung an den örtlichen Priester reichte gewöhnlich aus, sie auszumerzen. Mehr Mühen waren sie nicht wert.
    Die beständig einsickernden Missionare aus Xennia waren ein Problem, aber die weltliche Macht verfügte über die Mittel, damit fertigzuwerden. Als der Lehrer Amos I. zum ersten König Albis gemacht hatte, war die letzte regierende Königin, Ebba V., aus dem Land geflohen. Der gegenwärtige König Clovis von Xennia scherzte gern, dass seine Gattin von ihr abstamme, also müsse seine Schwägerin rechtmäßige Königin von Albi sein. Was natürlich Unsinn war, aber ein zweckmäßiger Unsinn für beide Seiten. Die Albiurner konnten die Missionare aus Gaudry als Hochverräterebenso brandmarken wie als Ketzer. König Ethans Beamte und der Geheimdienst spürten sie beständig auf, wie Terrier die Ratten, und die Kirche musste lediglich zusehen und darauf achten, dass auch angemessen mit ihnen verfahren wurde. König Clovis seinerseits konnte wegen der schwärenden Feindseligkeit den Erhalt seiner übergroßen Armee rechtfertigen.
    Pater Dampiers Hauptziele waren die einheimischen Ketzer, die heimlichen Häretiker. Sogar nach zweihundert Jahren lauerten immer noch viele in den Schatten wie Pilze((?)) in einem Dachboden. Sie waren diejenigen, welche den Missionaren Schutz boten, sie mit Geld und Empfehlungsschreiben versorgten, Netze der Korruption über das Gesicht Albis spannen. Ziemlich häufig handelte es sich dabei um wohlhabende, einflussreiche Familien, deren angebliche Aufrichtigkeit ihre darunter liegende Verderbnis übertünchte. Entweder ließen sich ihre Diener und Nachbarn täuschen, oder sie taten so, und daher breitete sich das Böse wie ein Schmutzfleck aus:
Erläuterungen,
Vers 483.
    Die Kongregation fand Unterstützung bei ihrer Arbeit durch die Klagen der Gläubigen. Obwohl manche Denunzianten von Verachtung oder Eifersucht motiviert wurden, berichteten viele von Priestern, die nicht genügend unternahmen, um die Ketzerei in ihren Gemeinden an der Wurzel auszureißen. Dampier sorgte dafür, dass sämtlichen solchen Berichten sorgfältig nachgegangen und streng verfahren wurde, falls nötig. Nur in den ernstesten Fällen musste er persönlich intervenieren. Aber eines Tages traf ein dickes Paket mit einem Begleitschreiben von Hierarch Uptree ein. Den Bericht, den seine Heiligkeit weiterleitete, hatte Graf Uptree von Norcaster verfasst, sein Bruder, also ließ sich sein Wahrheitsgehalt nicht in Frage stellen.
    Seine Lordschaft lenkte die Aufmerksamkeit der Kongregation auf eine skandalöse Situation in seiner Grafschaft, einen ungeheuerlichen Bruch der Glaubensgesetze. Der Mann, den er beschuldigte, war tatsächlich Vogt der Ortschaft Stonebrigde, wie sein Vater und Großvater zuvor auch schon. Dieser Sünder hatte bei der Übernahme des Amtes entweder einen Meineid geleistet, oder er warirgendwie dem Schwur des Glaubens und der Loyalität ausgewichen. Lord Uptree stellte nicht weniger als sieben eidesstattliche Erklärungen zur Verfügung, die beschrieben, wie in einer versteckten Kapelle dämonische Riten abgehalten wurden. Hinzu kamen starke Hinweise auf Missionare, die in der Vergangenheit dort Schutz gefunden hatten.
    Allein schon der Name verdammte den Missetäter: Woodbridge! Ein gefährlicher ketzerischer Missionar dieses Namens war vor nur wenigen Tagen bei der Einreise in das Land verhaftet worden. Pater Dampier nahm das beste Pferd in den Tempelställen in Beschlag und jagte die nördliche Straße nach Norcaster hinauf. Lord Uptree bereitete ihm einen liebenswürdigen Empfang und versprach, auf jede ihm mögliche Art und Weise zusammenzuarbeiten. Während sie an eben jenem Abend auf der Terrasse beisammensaßen und eine ausgezeichnete Zigarre rauchten, wies Dampier behutsam darauf hin, dass der Fall vielleicht

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