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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Teller. Und das hier. Natürlich muss er neu gefasst werden.« Er holte etwas hervor, das in Maddys Augen wie ein Diamantring aussah.
    Tristan schenkte ihm kaum einen Blick. »Nein. Ist Similistein. Verkaufe ihn sofort und erwarte nicht mehr als zwei Monde dafür. Das ist ein Befehl, Roddy! Versprochen?«
    »Ja, Tristan.«
    Ein Mann mit solcher Einsicht konnte wahrscheinlich sogar einer so offensichtlichen Ratte wie Roddy vertrauen. Und Tristan, wurde Maddy mit einem Schauder klar, konnte gnadenlos jedem gegenüber sein, der ihn austrickste.
    »Nun, meine Liebe. Dein richtiger Name, Wohnort und deine wahren Absichten?«
    »Mindy Wells wird’s tun. Ich habe nichts Falsches getan, aber man hat mir großes Unrecht erwiesen. Ich möchte in der Gesellschaft aufsteigen, bis ich mächtige Freunde habe. Das Ziel meines Lebens besteht darin, zwei prominente Personen zu vernichten, gleich, wie lange es braucht oder wie hoch die Kosten sind.«
    Roddy sah ungläubig drein. Tristan nahm zur Kenntnis, was sie gesagt hatte. »Ich wünsche nicht zu wissen, wer diese Personen sind. Jetzt zumindest nicht, vielleicht später. Du bist keine Bäuerin, aber um es in Weypool zu etwas zu bringen, benötigst du Unterweisung in Kleidung, Sprache, Manieren, Tanzen und so weiter. Nicht im Bett. Dort bist du überragend qualifiziert, aber du möchtest eine Trophäe sein, kein heimlicher Schatz. Wenn dueine schnelle Auffassungsgabe besitzt, sollten wir deine Karriere zu Beginn der Saison im nächsten Herbst starten können.«
    Und wie würde sie die Stunden bezahlen? Sie fragte nicht nach. Schließlich wiegte sie die Kutsche in einen unruhigen Dämmerzustand, und sie wurde bei jeder unebenen Stelle ruckartig wieder wach. Tristan schlief nicht und begrüßte jedes Erwachen mit einem leisen Lächeln. Er hatte den Arm um Roddy gelegt, der fest schlief, den Kopf auf Tristans Schulter gelegt. Mit mehr Erfahrung hätte Maddy sich neben Tristan gesetzt, nicht ihm gegenüber.
    Die schiere Größe Weypools versetzte sie in Erstaunen. Eine Stunde lang kroch die Kutsche durch stinkende Gassen, wurde wieder schneller, als sie an prächtigen Herrenhäusern auf parkähnlichen Grundstücken vorüberrumpelte, und schlüpfte dann wieder zurück in die Slums. Der Kutscher nahm eine Abkürzung durch den königlichen Park, den jeder durchfahren durfte, der sich eine Kutsche leisten konnte. Der königliche Palast selbst war ein Wunder aus Marmor mit Fontänen, Statuen und eintausend blitzenden Fenstern. Der Krönungstempel mit seinen hoch aufragenden vergoldeten Türmen war sogar noch prächtiger und wurde weiterhin vergrößert.
    Das Haus des Ehrenwerten Tristan war nicht gerade herrschaftlich, aber auch nicht Slum. Es war eines in einer Reihe vierstöckiger Häuser, die sich unmittelbar an der Straße dahinzog. Inzwischen verblasste das Licht des Tages. Tristan half ihr herab und bot ihr den Arm, um sie die Treppe zur Tür hinaufzugeleiten, die bei ihrem Kommen aufschwang. Zunächst wurde Maddy zwei jungen Damen und zwei jungen Männern vorgestellt, weitere Schützlinge Tristans, und danach einer verwirrenden Zahl von Dienern, die in Reih und Glied dastanden, um die Rückkehr ihres Arbeitgebers zu begrüßen. Träger rannten hinab, die Roddy und dem Kutscher bei den Koffern helfen sollten.
    Tristan persönlich brachte sie nach oben und zeigte ihr das Zimmer, das nun ihr gehören würde. Es war klein, jedoch geschmackvolleingerichtet – wie sie es inzwischen von ihm erwartet hatte. Das Mobiliar war fein emailliert, die Wandbehänge bestanden aus leuchtender Seide. Das Bett war, wie sie frohen Herzens bemerkte, nur für eine Person gedacht.
    Tristans eigenes Gemach war beträchtlich größer, und sein Bett war riesig, aber Maddy bekam es jetzt nicht zu Gesicht. In dieser Nacht hatte Roddy die Ehre.

Kapitel 21
    Bis zum Sommer hatte Lady Whatman eingesehen, dass Ruß, der Hund ihres angeblichen Neffen – inzwischen kein Welpe mehr –, fraglos ein spiritueller Führer war. Was bedeutete, dass es Bradwell Armstrong bestimmt war, Talent zu entwickeln und ein Adept zu werden. Als Mark dieses Stadium erreicht hatte, war sie angewiesen worden, den weisen Alfred zu konsultieren, der die Gabe hatte, begabte junge Menschen zu analysieren. Er war zu dem zutreffenden Ergebnis gekommen, dass Mark dazu bestimmt war, ein Heiler zu werden, und hatte später dessen Flucht aus Albi arrangiert und für seine Zulassung an der Schule von Gaudry in Xennia gesorgt.
    Schon damals

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