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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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war Alfred ein alter Mann gewesen. Über ihre vielen Kontakte unter den Kindern stellte sie Nachforschungen an, war jedoch außerstande zu erfahren, wo er sich aufhielt oder ob er überhaupt noch lebte. Die einzige Person, die das ganz sicher wüsste, wäre Jake Trull, der Prälat. Er war ein alter Freund, aber noch schwerer aufzutreiben, weil er ein Leben als Wanderer führte, der Kirchenpolizei oft nur um wenige Tage voraus. Zum Glück war Rose Hall einer seiner liebsten Aufenthaltsorte. Wenn alles recht liefe, sollte er wieder dort auftauchen. Früh im Herbst hatte Lady Whatman eine Nachricht erhalten, dass ein namenloser lehrenderBruder wahrscheinlich in den nächsten zehn Tagen eintreffen würde. Sie erzählte es unter den Gläubigen in der Nachbarschaft herum und stellte Pläne für Gottesdienste auf, aber nur für die kleinen Gruppen, die daran teilnehmen konnten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Die Maulwürfe hatten mehrere ihrer Verstecke in Rose Hall eingebaut, aber die Kirchenpolizei wurde immer geschickter im Aufspüren. Wenn sie den Verdacht hätten, dass Trull persönlich anwesend wäre, würden sie das Haus auseinandernehmen, um ihn zu finden, also war es eine anstrengende Zeit.
    Eines Abends traf eine Familie von Kesselflickern mit ihrem Eselkarren ein und bat um die Erlaubnis, ihr Zelt im Obstgarten aufzuschlagen. Lady Whatman erteilte sie, aber ihr Verwalter stellte die ganze Nacht über Wachen auf, damit auch ja nichts gestohlen würde. Wie versprochen, fuhren die Kesselflicker beim Morgengrauen wieder los. Sie hatten nichts mitgenommen und nichts zurückgelassen – außer Jake Trull.
    Lady Whatman hatte ihn rasch nach oben in ein Zimmer mit einem sicheren versteckten Anbau geführt und ihm Waschwasser und alles andere bringen lassen, was er noch verlangte. Er wirkte weniger gut genährt und viel älter, dachte sie, aber das gehetzte Leben, das er führte, würde jeden altern lassen.
    Später, während Trull ein gutes Abendessen in ihren Privaträumen einnahm, schmiedeten die beiden Pläne für Gebetstreffen in den nächsten vier, fünf Tagen, angefangen gleich in dieser Nacht mit einem Kreis für die vertrauenswürdigen Mitglieder ihres eigenen Haushalts.
    Dann sagte sie: »Ich habe einen Vorschlag zu machen, Bruder. Mit deiner Erlaubnis werde ich ihn jetzt umreißen, damit du Zeit hast, ihn während deines Aufenthalts bei uns zu überdenken.«
    »Deine Ideen sind es immer wert, überdacht zu werden.«
    »Die Mutter hat es für passend erachtet, mich zur Hüterin eines jungen Burschen namens Bradwell Armstrong zu machen. Er ist ein heller, anständiger Junge, und vor mehreren Monaten hat er einen Vertrauten erworben. Er ist gerade erst zwölf geworden.«
    Auf Trulls Gesicht zeigte sich Überraschung, aber er fragte nicht nach, ob sie das auch ganz genau wisse.
    »So jung, wie Brad ist«, fuhr sie fort, »würde ich ihn gerne dem weisen Alfred vorstellen. Ist er immer noch hier in der Gegend?«
    »Ist er, aber die Kirchenpolizei ist ihm mehrere Male sehr nahe gekommen. Er liegt jetzt darnieder. Ehrlich gesagt, er ist zu alt für das Wanderleben. Ich kann es nachvollziehen.«
    »Das Problem, das ich vorhersehe, ist, dass Brads Familie zur Oberschicht der Grafschaft gehört.« Unbewusst hatte sie unterstellt, dass die Familie nach wie vor am Leben war, weil solche kleineren Täuschungen den Verfolgten zur zweiten Natur geworden waren. »Sie gehört nicht zum Adel, aber sie hat ihn so erzogen, dass er höflich, redegewandt und so weiter ist. Ich weiß aus Erfahrung mit meinem eigenen Sohn, dass Kinder eher von ihren Altersgenossen als von ihren Eltern lernen, und Brad hat keine Gefährten mit seinem eigenen Hintergrund. Er spricht und handelt allmählich schon wie die Kinder der Diener.«
    »Einige der besten Kinder, die ich kenne, sind Kinder von Dienern.« Trull lächelte, um dem Tadel in seinen Worten die Schärfe zu nehmen. »Aber ich verstehe schon. Du befürchtest, er würde das Vertrauen seiner Eltern verraten. Und was schlägst du vor?«
    »Damals, zu Marks Zeit, habe ich eine kleine Schule für die Söhne des niederen Adels betrieben. Als er größer wurde, waren diese Freunde sehr hilfreich für ihn auf seiner Mission. Keiner von ihnen hat ihn verraten. Ich stelle mir jetzt etwas Ähnliches vor.«
    Trull nickte und überlegte kauend. Im Kerzenschein und in den Schatten war sein Gesichtsausdruck schwer zu lesen. »Die Kirche fordert, dass Schulen von Priestern überwacht werden.«
    »Nur

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