Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
umbringen. Sie wollte Lomi Plo finden und sie dazu bringen, dass sie sich nach dem Tod sehnte.
Aber zunächst musste sie ihre Pflicht erfüllen. Jaina musste den Krieg verhindern - dann konnte sie Lomi und Welk töten.
Sie wandte sich dem Hangar zu.
»Wo gehst du hin?«, jammerte Zekk von seiner Bank aus. »Wir können nichts tun. Es ist zu spät.«
Jaina öffnete sich dem Geflecht, verband sich mit ihm und ließ ihren Zorn aus ihrem Herzen in das seine fließen.
Ich werde mich ihnen nicht ergeben. Ich werde diesen Krieg aufhalten!
Zekk riss die Augen auf, und sie blitzten in leuchtendem zornigem Grün. Er stützte die Handflächen auf und schob sich hoch.
»Ich komme mit«, sagte er. »Wie werden wir es machen?«
»Das sage ich dir später«, erklärte Jaina. Sie hatte noch keinen Plan - und sie wollte auch keinen entwickeln, bevor sie nicht weit genug vom Taat-Nest entfernt waren. »Im Augenblick sollten wir uns einfach darauf konzentrieren, zu unseren StealthX zu gelangen.«
Sie traten hinaus in die stickige süße Luft der wachsbestrichenen Gänge und marschierten auf den Hangar zu. Währenddessen drang Taat in Jainas Kopf ein und säte dort Zweifel über ihre Absichten, brachte sie dazu, sich zu fragen, ob sie den Krieg wirklich aufhalten konnte - oder den Chiss nur die wohlverdiente Niederlage ersparen wollte.
Jaina dachte wieder an Anakin, und die Zweifel wurden von ihrem Zorn weggedrängt.
Taat-Arbeiter drängten in den Tunnel, und sie alle eilten eine Passage entlang, die zur Jedi-Unterkunft führte. Jaina und Zekk drohten ihnen mit Worten und Gedanken, aber die Killiks stürzten einfach weiter an ihnen vorbei und verlangsamten den Vormarsch der beiden zum Kriechtempo.
Zekk übernahm die Führung und schob sich voran; er nutzte die Macht, um die Killiks beiseitezudrängen. Mehr Taat strömten in den Gang, überzeugt, einen wichtigen Auftrag im Quartier der Jedi erledigen zu müssen. Zekk schob weiter, und als Jaina ihn in der Macht unterstützte, bewegte sich auf einmal der gesamte Insektenstrom rückwärts den Gang entlang.
Dann waren die Killiks weg, aber ein fremdartiger Widerstand stieg in den beiden Jedi auf, eine kalte Hand, die in ihren eigenen Bäuchen gegen sie drückte. Ihre Glieder wurden schwerer, ihr Herzschlag trommelte in ihren Ohren. Sie lehnten sich auf gegen die kalte Hand, doch dadurch wurde es nur noch schwerer, sich zu bewegen. Bald waren ihre Beine zu schwer, um sie zu heben, ihre Lungen drohten zu bersten, ihre pochenden Herzen ließen ihre eigenen Gedanken verklingen. Ihre Bewegungen erstarrten, sie hingen parallel zum Boden, und je mehr sie sich anstrengten, desto unmöglicher wurde es, sich zu rühren.
So hingen sie mehrere Minuten halb in der Luft, setzten ihre Willenskraft gegen die der Kolonie und wurden nur noch müder davon. Jaina dachte daran, wie Lomi und Welk Anakin verraten hatten, und ihre Entschlossenheit, ihn zu rächen, wurde größer denn zuvor - doch sie konnte sich immer weniger rühren.
Sie begann zu verzweifeln. Ihr Zorn kam nicht gegen den Willen der Kolonie an. Sie mussten einen anderen Weg finden.
Da ging ein neuer Plan in ihr auf - ein Plan, der nicht auf Zorn basierte, sondern auf Liebe.
Sie nährte diese Saat nicht. Stattdessen vergrub Jaina sie tief in ihrem Inneren, in jenem Teil, der immer noch ich war und nicht wir.
Versuch es weiter, drängte sie Zekk. Hör nicht auf, ganz gleich, was passiert.
Niemals!, versicherte er ihr. Gut.
Jaina ließ zu, dass der Druck sie vom Hangar wegschob, zurück in den Flur.
»Heh!«, rief Zekk mit angestrengter Stimme. »Wo gehst du hin?«
»In unsere Unterkunft«, sagte Jaina. »Ich gebe auf.«
»Was?«
»Ich bin nicht so stark wie du.« Es ärgerte sie, so etwas sagen zu müssen, aber es war die einzige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass Zekk weitermachte. »Wir sehen uns später.«
Auf ihrem Weg den Flur entlang verschwand der Druck nach und nach. Schließlich konnte sie sich wieder normal bewegen, und sie ging wieder in die Unterkunft. Sie konnte Zekk im Hangar sehen, spürte, wie verwirrt und zornig er war und dass er sich ein wenig im Stich gelassen fühlte, aber er war wild entschlossen, nicht aufzugeben, nur um Jaina zu zeigen, dass er so stark war, wie sie glaubte.
Sobald sie die Veranda der Unterkunft erreicht hatte, kehrte sie zu ihrer Bank zurück und begann, die Schönheit des Killik-Geistes zu genießen. Jedes Mitglied eines Nests arbeitete makellos mit den anderen zusammen, und
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