Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
ohne seine Persönlichkeit auszulöschen.«
»Nicht in zwei Minuten - und vielleicht nicht in einem ganzen Leben«, sagte Ghent. »Der Droide hat seit Jahrzehnten keine Speicherreinigung mehr erlebt. Seine Schaltkreise sind ein einziger riesiger Persönlichkeitsfehler.«
»Das weiß ich«, sagte Luke. »Was ist mit dem Spionageprogramm?«
Ghent war verwirrt. »Was für ein Spionageprogramm?«
»Das Spionageprogramm, das mich davon abhält, diese Sektoren seiner Erinnerung zu erschließen.« Luke verlor die Geduld mit dem Programmierer. »Die Daten bezüglich der Frau, die wir gerade gesehen haben?«
»Oh, das meinst du mit Spionageprogramm«, sagte Ghent. »Es gibt keins.«
»Es gibt keins?« Luke war verwundert. »Wie kommt es dann, dass R2 mir keinen Zugang gewährt?«
Ghent seufzte und klang ebenso gereizt, wie Luke sich fühlte. »Das versuche ich doch gerade zu erklären.«
»Vielleicht kannst du es auf dem Weg zum Pilotenraum tun«, unterbrach Mara. Sie bedeutete ihnen, endlich den Kontrollraum zu verlassen. »Wir können unterwegs weiterreden. Wir müssen noch eine Twi'lek erwischen, erinnert ihr euch?«
»Ja, genau.«
Luke war wegen des Hologramms so aufgeregt, dass er ihre Mission tatsächlich einen Augenblick lang vergessen hatte. Anakin - sein Vater - hatte diese schöne Frau mit Namen Padme geliebt. Und Padme sah Leia so verdammt ähnlich.
Hatten sie endlich den Namen ihrer Mutter erfahren? Er spürte in der Macht, dass Leia dieser Ansicht war - aber sie hatte zu viel Angst, um es laut auszusprechen. Ebenso wie er.
Luke ging neben Ghent her. »Du wolltest gerade erklären, wieso R2 mir keinen Zugang zu diesen Erinnerungen gewährt.«
»Weil er glaubt, dich damit zu schützen«, sagte Ghent. »Er ist ein sehr störrischer kleiner Droide.«
»Aber du könntest dich darüber hinwegsetzen, oder?«, fragte Leia. »Ich habe so oft gesehen, wie du dich in viel kompliziertere Systeme als das von R2 gehackt hast.«
Ghent drehte sich um und sah Leia an, als hätte sie nach, dem Namen des letzten Mädchens gefragt, das er versucht hatte, in der Cantina aufzureißen - sie verrieten ihm nie ihre Namen.
»Nein«, sagte er. »R2-Einheiten wurden nach militärischen Maßstäben entworfen. Das bedeutet, das Sicherheitsprotokoll des Droiden sorgt dafür, dass die Daten vernichtet werden, bevor sie in nicht autorisierte Hände fallen. Wenn ich versuche, den Zugang zu erzwingen, hat das zur Folge, dass sich der gesamte Speicherbereich neu formatiert.«
»Und es gibt keine Möglichkeit, diese Sicherheitsmaßnahmen abzuschalten, ohne vorher R2s Persönlichkeit zu löschen?«, fragte Luke.
»Das habe ich nicht gesagt«, schränkte Ghent ein. »Es gibt eine Möglichkeit - aber du würdest mir helfen müssen, und wahrscheinlich kannst du das nicht.«
»Das wollen wir doch mal sehen«, sagte Han. »Also gut«, meinte Ghent. »Bringt mir den Datenblock desjenigen, der den Intellex IV entwickelt hat.«
»Wofür?«
»Weil er Zugang zu allen Daten gehabt haben muss, für den Fall, dass seine Prototypen so durchdrehen wie euer Droide«. antwortete Ghent. »Lind wenn er so gedacht hat wie die meisten Entwickler von Droidenhirnen, dann ist dieser Zugang Teil der Intellex-IV-Basis. R2 ist eine sehr komplizierte Computereinheit, also wird dieser Datenblock eine lange Liste von Passwörtern und Sicherheitsschlüsseln beinhalten.«
»Das Ganze sollte nicht zu schwierig sein, jedenfalls wenn der Datenblock nicht in einem Krieg zerstört wurde«, sagte Luke. »Wer ist dieser Entwickler?«
Ghent zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Die R2-Ein-heiten waren ursprünglich ein imperialer Entwurf, und die Imperiale Abteilung für Militärische Forschung hat die Identitäten ihrer Wissenschaftler geheim gehalten.«
»Soll das ein Witz sein?«, fragte Leia. »Du willst, dass war den Datenblock dieses Mannes finden, und weißt nicht einmal, wie er hieß?«
»Es ist nicht ganz so schlimm«, sagte Ghent. »Erinnerst du dich daran, wie ein paar Incom-Angestellte mit den Entwürfen der X-Flügler-Prototypen zur Rebellion überliefen?«
»Selbstverständlich«, sagte Leia vorsichtig.
»Nun, dieser Mann stand mit ihnen in Verbindung wegen der R2-Schnittstelle«. berichtete Ghent. »Und nach der Desertion hat der Konzern nie wieder etwas am Intellex IV verändert.«
»Sie hatten zu viel Angst«, stellte Han fest. »Denn dieser Mann war der Einzige, der es richtig hinbekommen hätte, doch er hatte sich zusammen mit den
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