Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
dem Problem fertig werden.«
»Immer vorausgesetzt, sie gehen«, sagte Saba und schüttelte den Kopf. »Diese hier beginnt, an der Weisheit unseres Rats zu zweifeln. Jedes Rudel braucht einen Langzahn an der Spitze, oder die anderen werden bald schon jeder seine eigene Beute verfolgen.«
»Die Jedi sind eine andere Art von Rudel«, sagte Luke und folgte ihr. »Wir sind ein Rudel von Langzähnen.«
»Ein Rudel von Langzähnen?« Saba gab ein paar kurze Zischlaute von sich und verschwand um eine Kurve, »Oh, Meister Skywalker!«
Während sie sich weiter durch den Flur bewegten, kamen sie der Musik immer näher. Es war ein rätselhaftes Zwitschern, das Luke wie Gesang vorkam, ein raues Flöten, das die Melodie bildete. Insgesamt hatte es etwas irgendwie Erfrischendes, und Luke stellte schon bald fest, dass er die Musik mochte.
Nach etwa fünfzig Metern öffnete sich der Flur in eine große. trüb beleuchtete Halle, die alles andere winzig aussehen ließ. Die Musik kam eindeutig aus einem Bereich vorn im Raum, wo ein Trio stockdünner Verpinen stand und unter dem Schimmer eines halben Dutzends wächserner Leuchtkugeln spielte. Luke betrachtete interessiert ihr Instrument und fragte sich, wie es ihnen gelang, einer einzigen Saite ein halbes Dutzend verschiedene Töne zu entlocken.
»Astral!« Ben wollte an Mara vorbeihuschen und in die Cantina laufen. »Das hier wird toll!«
Mara packte ihn an der Schulter. »Vergiss es.«
Er bedachte sie mit einem wissenden Blick, denn sie hatten Nanna zurückgelassen, damit sie sich mit R2-D2 um die Schatten kümmerte. »Du kannst mich hier nicht allein lassen. Ich bin erst acht.«
»Wie kommst du darauf, ich würde dich allein lassen?« Sie sah Luke an und nickte zum Barraum hin, dann sagte sie zu Ben: »Du wirst hier bei mir bleiben und die Dinge aus der Ferne begutachten.«
Luke und Saba traten in die schummrige Halle. Die übliche Ansammlung von heruntergekommenen Raumfahrern -überwiegend Givins, Bothans, Nikto und Quarren - hatte sich in der Mitte des Lokals gesammelt. Dort saßen sie auf synthetischen Steinbänken und hielten ihre Getränke in den Händen. Ein paar besonders schwere Fälle wie der Defel Schattengeist verbargen sich in den Ecken, und ein Jenet- Gangster hielt auf der gegenüberliegenden Seite des Raums Hof. aber es gab nichts von der latenten Feindseligkeit, die sonst in solchen Cantinas fremder Raumhäfen zu spüren war.
Luke folgte Saba zur Theke, wo ein zerstreuter Duros neben mehreren Getränkespendern stand. Es gab keinen wirklichen Servierbereich, aber ein leises Klicken erklang aus einer abgedunkelten Nische über dem mittleren Spender. Als Luke und Saba näher kamen, hörte das Klicken auf, und ein Arbeiterinsekt erschien aus dem Alkoven. Es starrte sie einen Moment an, reichte jedem einen leeren Becher und verschwand wieder in der Nische.
Luke und Saba betrachteten die ungekennzeichneten Spender einen Moment, dann zischte Saba frustriert. Sie ging zu dem unaufmerksamen Duros und stieß ihm den Becher in die Hände.
»Blutsauer!«
Der Duros schwang den nasenlosen Kopf herum und erkannte, dass eine Barabel ihn angesprochen hatte. Das Blau sickerte aus seinem Gesicht.
»Wir haben kein Blutsauer«, sagte er mit tonloser Stimme. »Nur Membrosia.«
»Wird diese hier es mögen?«
»Alle mögen Membrosia.«
»Dann nehme ich das Gleiche«, sagte Luke und reichte dem Duros seinen Becher.
Der Mann betrachtete Lukes Gesicht einen Moment und hatte sichtlich Mühe, es in einen anderen Zusammenhang als den von kampferfahrenen Flugeinheiten zu bringen.
»Ich bin nur ein Pilot«, sagte Luke in dem Versuch, die Illusion, mit der er sich präsentierte, zu verstärken. »Ein durstiger Pilot.«
»Sicher.«
Der Duros wandte sich dem nächsten Spender zu, füllte beide Becher mit einer dicken, bernsteinfarbenen Flüssigkeit und gab dann die Gefäße zurück. Luke holte einen Zehn-Credit-Gutschein hervor, aber der Duros lehnte ab. »Niemand bezahlt hier.«
»Niemand bezahlt?«, wiederholte Saba. »Das kann diese hier kaum glauben.«
So etwas wie Empörung war in der Macht zu spüren, dann zuckte der Duros die Achseln und wandte sich den Verpinen zu.
Saba sah ihn einen Moment an. dann sagte sie zu Luke: »Diese hier ist müde. Sie wird sich hinsetzen.«
Sie trank einen Schluck, dann ging sie tiefer in die Cantina hinein. Der Duros sah aus, als wünschte er sich, dass Luke ihr folgen würde, aber er blieb, wo er war, und ließ kumpelhafte und
Weitere Kostenlose Bücher