Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Damen! Sagt mir einfach nur. was ihr über meine Freunde wisst.«
Zelara riss den oberen Teil des Overalls auf. sodass Lukes Unterhemd zu sehen war. »Erst zeigen, dann.«
Maras Staunen traf Luke wie ein Hammer, und er hörte den Rest von Zelaras Bemerkung nicht einmal mehr. Er schaute zum Eingang hin und sah, wie Mara ihrem Sohn die Hand vor die Augen hielt.
»Wer ist das?«, fragte Zelara. die seinem Blick gefolgt war.
»Meine Gemahlin.«
»Gemahlin?«, wiederholten die Ishi Tib gleichzeitig. Dann sprangen beide auf. Zelara rief empört: »Du hast uns nicht gesagt, dass du verheiratet bist!«
»Und er hat auch ein Junges!«, fügte Lyari hinzu.
Der Ausbruch verwirrte sogar die verpinischen Musiker, sie spielten ein paar eindeutig falsche Töne, und die verärgerten Zuhörer schlugen vor, dass sich Luke und die Ishi Tib mit ihrem Privatleben in eine abgelegene Ecke begeben sollten.
Mara verdrehte die Augen, dann zerrte sie einen sehr widerstrebenden Ben aus dem Raum.
Luke sandte ihr Bilder, die sie beruhigen sollten, und hoffte, dass seine Erklärung glaubwürdig ausfiel. Er erhielt amüsierte Zweifel zur Antwort, dann hörte er Saba von weitem zischen und begriff, dass diese Geschichte noch lange die Runde machen würde. Er schüttelte den Kopf, schloss dann den Overall wieder und starrte die Ishi Tib an.
»Würden Sie sich bitte wieder hinsetzen.«
Zelara stützte eine Hand auf die Hüfte. »Das denke ich nicht.«
»Vergessen Sie uns lieber, Sie Doppellaicher.« Lyari wollte ihn auf den Ausgang zuscheuchen. »Sie sollten lieber zu Ihrer Frau und Ihrer Nachzucht gehen.«
»Sobald ich eine Antwort von Ihnen habe.« Luke packte die Ishi Tib an den Handgelenken. »Wann haben Sie meine Freunde gesehen? Den Wookiee und den Barabel und die anderen?«
»Als sie hier waren«, antwortete Zelara kühl. »Und das war?«, fragte Luke.
»Ich weiß nicht.« Zelara sah Lyari an. »Wann war das?«
»Wer kann sich schon erinnern? Sie blieben nur einen Tag.«
Luke wollte Zelara veranlassen, genauer nachzudenken, da kam jemand auf sie zu. Wie bei der Falleen, die Tarnis weggeholt hatte, schien der Neuankömmling eine doppelte Präsenz in der Macht zu haben, nur dass sich seine individuelle Präsenz erheblich gefährlicher anfühlte als die der Falleen. Luke drehte sich um und sah einen Schatten mit weißen Reißzähnen näher kommen und hätte beinahe nach seinem Lichtschwert gegriffen.
Der Defel starrte Lukes Hand an, bis dieser sie wieder aus der Nähe der Waffe zurückzog, dann wandte er sich an die Ishi Tib. »Das Nest hat ein Fass frischen Tibrin-Salzes«, erklärte er. »Wir bereiten jetzt einen Tauchtank vor.«
»Für uns?«, keuchte Zelara.
»Wo?«, wollte Lyari wissen.
Der Defel bot beiden einen Arm mit dunklem Fell. »Ich bringe euch hin.«
»Beantwortet erst meine Frage«, verlangte Luke und setzte die Kraft der Macht hinter diesen Befehl.
Lyari setzte dazu an. sich wieder umzudrehen, aber der Defel zog sie weiter.
»Kommen Sie, meine Damen«, sagte er, und seine Augen glühten. »Der Tauchtank wird kühl.«
Die gleiche trübe Präsenz, der Luke schon zuvor begegnet war, erhob sich erneut gegen ihn. Es war kein Angriff durch die Macht, eher eine gewaltige Willensanstrengung. Wenn er gewollt hätte, hätte Luke sich ihr wahrscheinlich entgegenstemmen können, aber das hätte bedeutet, noch mehr von der Aufmerksamkeit dieses geheimnisvollen Wesens zu erregen, als er sich ohnehin schon zugezogen hatte.
Außerdem kam Saba gerade auf ihn zu, begeleitet von einem pelzigen kleinen Ewok. Es war der, vor dem sie zuvor gesessen hatte, ein Ewok von kräftigem Körperbau mit einem kleinen weißen Streifen auf einem ansonsten tiefschwarzen Fell. Sie blieben gackernd und zischend vor Luke stehen.
»Na gut«, sagte Luke, »das musst du jetzt wohl loswerden. Wer ist dein Freund, Saba?«
»Tar. Tarfang.« Sie lachte. »Er sagt, er kann uns helfen, unsere Freunde zu finden. Wenn du damit fertig bist, Ishi Tib zu jagen.«
Abgesehen von einer dünnen Schicht aus goldenem Wachs, den Reihen von Leuchtkugeln, die an der Decke hingen, den anscheinend willkürlichen Gangöffnungen und dem Nichtvorhandensein selbst eines vagen Gefühls für oben und unten, erinnerte das Innere des runden Hangars an alle Raumhäfen, die Han Solo von Tausenden unbekannter, abgelegener Planeten überall in der Galaxis her kannte. Es gab die übliche Ansammlung verbeulter Transporter, die übliche Fracht von zwiespältiger Herkunft, die
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