Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Grau des Gasriesen blitzten, und ihr Navigationsschirm zeigte weitere dreißig, die in der tiefen Dunkelheit des Planetenschattens verborgen warteten.
Luke dehnte sich in der Macht aus. Eine diffuse Insektenpräsenz überzog sechs Monde, die sich derzeit alle im Dunkel des Planetenschattens drängten, Jaina und die meisten anderen Jedi schienen sich auf einem Mond in der Mitte der Gruppe aufzuhalten, und sie hatten zu seiner großen Erleichterung nur eine Spur jener anderen Doppelpräsenz an sich. Aber Lowbacca trieb ein wenig hinter der Gruppe, so gerade eben innerhalb von Qoribus tiefschwarzem Planetenschatten, verängstigt und allein inmitten von Chiss-Präsenzen.
Einer der Jedi in der Hauptgruppe regte sich unter Lukes Machtberührung, dann umarmte er ihn liebevoll.
Luke erkannte Jacen. aber bevor er seine eigene Freude zeigen konnte, erklang die Stimme seines Neffen in seinem Kopf.
Beeil dich.
Jacen schien eher besorgt als erschrocken, aber Luke hatte den deutlichen Eindruck, dass sich die Dinge bald überschlagen würden. Er hob die Hand, um auf den Mond mit den gesuchten Jedi zu deuten, aber Mara zog die Schatten bereits darauf zu. Luke hätte gern einen Grußkanal geöffnet und mit Jaina gesprochen, aber sie waren sicher, dass die Chiss überall im System Lauschposten unterhielten, und je weniger die Chiss darüber wussten, wer da auf dem Weg war, desto besser.
»Schneller«, erklang Sabas Stimme auf einem gesicherten Kanal von einem Schiff zum anderen, der für die Chiss nur schwierig abzufangen gewesen wäre. Sie befand sich an Bord der XR808 g, wo sie als Juuns Copilotin diente, bis sich Tarfang erholt haben würde. »Es fühlt sich an, als entstünde bei unseren Jedi-Rittern so etwas wie Kampfeswut.«
»Du hast ihn auch gehört?«, fragte Luke, »Jacen?«
»Ja.« Sabas Atem wurde schwerer und konzentrierter. »Es fühlt sich an, als würden sie gleich irgendwas Verrücktes machen. Sie müssen auf etwas unsagbar Böses gestoßen sein, sonst hätte Tesar niemals den Hungrigen geweckt.«
»Den Hungrigen?«, wiederholte Mara. »Immer mit der Ruhe, Saba. Ich glaube nicht, dass etwas Verrücktes machen für Menschen das Gleiche bedeutet wie für Barabels.«
Sabas Atem wurde langsamer. »Nein?«
»Es bedeutet, dass sie unvorhersehbar handeln«, sagte Luke, erstaunt darüber, dass er Barabels immer noch so wenig verstand. »Unbeherrscht.«
»Unvorhersehbar?« Sabas Stimme wurde wieder normal. »Was für eine Erleichterung. Diese hier gibt ihre Selbstbeherrschung nicht gern auf.«
Luke verzog das Gesicht bei dem Gedanken an eine Barabel ohne jede Zurückhaltung und warf einen Blick auf den taktischen Schirm, wo er drei Fregatten sah, die sich auf gleicher Höhe wie Lowbaccas Präsenz befanden. Sie waren umgeben von einem Schwärm von Rettungsschiffen, mit einem Schild von Klauenjägern zwischen ihnen und den von den Killiks eroberten Monden. Direkt über dem Ringsystem schwebten mehrere massive Trümmer, die Luke beunruhigten.
»R2, gib mir eine Analyse der Zusammensetzung dieses Schutts in der Mitte der Einsatzgruppe der Chiss.«
R2-D2 zwitscherte bestätigend, und einen Augenblick später erschien die Analyse auf Lukes Schirm. Die Trümmer waren metallisch, ungleichmäßig und überwiegend hohl. Stücke von Sternenschiffen. Luke wollte gerade sagen, dass es einen Kampf gegeben haben müsse, als er die Schritte kleiner Füße auf dem Deck hinter sich hörte.
»Beeil dich!«, rief Ben von der Tür aus. »Jacen braucht uns!«
Luke drehte sich um und sah seinen Sohn, der im Schlafanzug in die Kabine rannte, das rote Haar noch zerzaust vom Bett, die Augen verschlafen.
Luke breitete die Arme aus. »Du hast Jacen gehört?«
Nanna kam hinter dem Jungen hereingestapft. »Ich bitte um Entschuldigung. Er ist aufgewacht und davongerannt, bevor ich ihn packen konnte.« Sie streckte die Hand aus und sagte zu Ben: »Komm wieder ins Bett. Es war nur ein Traum.«
Luke bedeutete ihr zu warten. »Das war es nicht.« Er hob Ben auf seine Knie. »Wir haben Jacen auch gehört«, sagte er.
Ben riss den Mund auf. »Habt ihr?«
»Ja«, antwortete Luke. »Durch die Macht.«
Dieser Gedanke ließ Bens Augen erschrocken aufblitzen.
»Es ist schon in Ordnung, Ben«, sagte Mara beruhigend. »Es gibt nichts, wovor du Angst haben musst. Du hast die Macht dauernd berührt, als du noch kleiner warst.«
»Im Krieg, ich weiß.« Ben streckte die Arme zu Nanna aus. »Ich will wieder ins Bett.«
Luke hob ihn nicht hoch.
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