Dunkles Nest 02 - Die verborgene Koenigin
Corran das Gesicht verziehen, Kyp die Stirn runzeln und Jaina und Zekk die Köpfe schief legen. Es herrschte einen Augenblick lang Schweigen, in dem alle, die Kenths Geheimnis nicht erfahren hatten, darüber nachdachten, wieso es die anderen so eilig hatten.
Dann trat ein wissendes Leuchten in Kyps braune Augen. »Ihr macht euch Sorgen um die beiden!« Er setzte ein Lächeln auf, das tröstlich gemeint war, im Hologramm aber eher selbstzufrieden aussah. »Das ist nur natürlich, meine Damen. Aber Han und Meister Skywalker können auf sich aufpassen. Ich war mit beiden schon an schlimmeren Orten und das viele Male.«
Mara seufzte. »Nein. Kyp, darum geht es nicht.«
»Meisterin Skywalker will damit sagen, dass wir schnell handeln müssen«, erklärte Kenth. »Jetzt, da die Kolonie die Chiss erneut provoziert, ist die Situation einfach zu unberechenbar. Je schneller wir eine Lösung finden, desto wahrscheinlicher wird es zu keinen schlimmeren Ausbrüchen kommen, als schon geschehen.«
Corran nickte weise. »Unser Ruf hat bereits schwer gelitten, besonders im Senat.«
Kyp sah ihn zweifelnd an. »Darum geht es? Du machst dir Gedanken, dass es ein bisschen unangenehm werden könnte?«
»Ja. Kyp, darum geht es«, sagte Leia. »Außer, dass es sehr unangenehm werden könnte. Wir müssen den Chiss - und allen anderen - beweisen, dass man sich auf die Jedi verlassen kann.«
Kyp dachte einen Moment nach, dann zuckte er mit den Schultern. »Also gut. Aber wir brauchen noch einen Zusatzplan, weil wir Han und Luke niemals wegbringen können, ohne dass es das Dunkle Nest erfährt. Diese Käfer sind gut.«
»Gut?«, zischte Saba in amüsiertem Unglauben. »Du hast zu viel Zeit in den Gewürzminen verbracht, Kyp Durron. Sie sind viel zu methanhaltig. Sie schmecken wie ein.«
»Ich glaube, er wollte sagen, dass sie geschickte Beobachter sind, Meisterin Sehatyne«, sagte Leia. »Ich bin sicher, Meister Durron hat noch nie einen Gorog gegessen.«
»Nein?« Saba schlug mit dem Schwanz auf den Boden.
»Nicht einmal einen kleinen?«
»Nicht mal einen Bissen.« Kyp hatte es eilig, das Thema zu wechseln. »Und was diesen Zusatzplan angeht - ich habe einen.«
»Das ging ja schnell«, sagte Corran. »Und, wird er funktionieren?«
»Selbstverständlich«, sagte Kyp. »Wir entfernen Raynar und die Unu einfach aus der Gleichung.«
»Du willst sie umbringen?« Corran klang schockiert.
Kyp schien nachzudenken. »Das würde ebenfalls funktionieren, und es wäre erheblich einfacher, als Raynar lebendig hierher zurückzubringen - zumindest, wenn er so mächtig ist, wie alle behaupten.«
»Das könnt ihr nicht tun!«, protestierte Zekk. »Es würde die Kolonie zerstören!«
»Tatsächlich würde es die Killiks wieder in ihren natürlichen Zustand zurückversetzen«, verbesserte Mara. »Vor Raynar gab es keine Kolonie.«
»Das ist, als würdest du behaupten, es habe vor Onkel Luke keinen Jedi-Orden gegeben«, entgegnete Jaina.
»Ihr könnt keine interstellare Zivilisation zerstören, nur weil es sie vor zehn Jahren noch nicht gab«, fügte Zekk hinzu.
»Mag sein«, erwiderte Kenth. »Aber wenn die Zivilisation sich weigert, sich an Übereinkünfte zu halten und in Frieden mit ihren Nachbarn zu leben, ist es vielleicht unsere Pflicht, es zu versuchen.«
»Ich glaube, damit bin ich nicht einverstanden«, sagte Corran. »Krieg ist eine Sache. Aber ein Attentat. So etwas tun Jedi einfach nicht.«
»Besonders, wenn man eine bessere Möglichkeit hat, mit dem Problem umzugehen«, sagte Jaina.
»Jaina«, sagte Leia, »wenn du damit meinst, dass ihr beide zu den Killiks zurückkehrt, vergiss es.«
»Warum?«, fragte Zekk. »Weil Ihr Angst habt, uns ebenso zu verlieren wie Anakin?«
Da diese Frage aus Zekks Mund kam statt aus Jainas, fühlte sie sich so bizarr an. dass der Dolch der Trauer, den sie in Leias Brust trieb, das Herz verfehlte. Sie wahrte die Fassung und starrte schweigend das Bild ihrer Tochter an, aber Jaina war zu hart im Nehmen, um sich übers HoloNetz niederstarren zu lassen. Sie akzeptierte Leias Zorn einfach mit dem reglosen Blick eines Insekts, dann sagte sie ruhig: »Es tut uns leid. Mutter. Das hätten wir nicht tun sollen.«
»Aber wir sind immer noch Jedi«, fügte Zekk hinzu. »Ihr könnt uns nicht davon abhalten zu tun, was Jedi tun.«
Mara beugte sich näher zur Holocam und sagte mit gewisser Schärfe: »Das versucht sie auch nicht - und das wisst ihr.« Sie wartete, bis die beiden widerstrebend genickt
Weitere Kostenlose Bücher