Dunkles Nest 03 - Der Schwarmkrieg
unsere Tochter zurück.«
»Was ist mit dem Orden?«, fragte Saba.
Leia drehte sich nicht einmal um. »Was für ein Orden?«
Der Versuch der Yuuzhan Vong, Coruscant nach dem Bild ihres verlorenen Heimatplaneten neu zu gestalten, hatte dem Planeten auch viele gute Dinge gebracht, und frischer Y'luubi gehörte zu den besten. Nicht mehr als drei Stunden vor dem Zubereiten aus dem Befreiungssee geholt, hatte er einen schweren, rauchigen Duft, der Maras gesamten Kopf mit Freude erfüllte. Sie behielt das schwammige Fleisch auf der Zunge, ließ sich Zeit, bis es sich auflöste, wie man es ihr empfohlen hatte, und staunte über die Abfolge von spektakulären Geschmacksnuancen. Das Aroma wandelte sich von rauchig über süß zu würzig, dann gipfelte es in einer scharfen, beißenden Würze, die ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ und mehr forderte.
»Die Y'luubi sind unglaublich, Madame Thul«, lobte Mara ihre Gastgeberin. Sie und Luke waren kaum eine Woche wieder auf Coruscant gewesen, als Madame Thul an Bord der Tradewyn eingetroffen war und eine Botschaft in den Jedi-Tempel geschickt hatte, um sie zum Essen einzuladen.
»Die gesamte Mahlzeit ist köstlich«, fügte Luke hinzu. »Ich danke Ihnen nochmals, dass Sie darauf bestanden haben, uns hier zu treffen.«
Aryn Thul - Raynar Thuls Mutter und die Aufsichtsratsvorsitzende der Handelsgesellschaft Bornaryn -lächelte höflich. »Es freut mich, dass Ihr es genießt.« Sie war eine hagere, beinahe zerbrechlich wirkende Frau mit grauem Haar und Augen von der Farbe von Durastahl. Sie hielt sich mit einer Würde und Anmut, die ihrem Gewand aus Schimmerseide und dem Halsschmuck aus Corusca-Edelsteinen angemessen war, die sie für dieses »zwanglose« Abendessen angelegt hatte. »Man sagte mir. Yuza Bre sei das beste Restaurant in Coruscant.«
»Das habe ich auch gehört«, sagte Mara. »Es heißt, dass man für gewöhnlich Monate im Voraus reservieren muss. Ich kann mir nicht vorstellen, wieso es heute Abend wie ausgestorben ist.«
»Das könnt Ihr nicht?«, fragt Tyko Thul. Er war ein großer, kräftiger Mann mit rundem Gesicht, kurzem ergrauendem Haar und grünbraunen Augen - der Bruder von Madame Thuls verstorbenem Gatten und der Direktor der Bornaryn-Handelsgesellschaft. Er wandte sich Madame Thul zu und lächelte arrogant. »Es sieht aus, als wären die Jedi doch nicht so allwissend, wie man uns glauben lassen will.«
»Das sollten wir nicht auf der Grundlage eines Restaurants entscheiden, Tyko. Ich bezweifle, dass Firmenübernahmen sehr weit oben auf der Liste der Dinge stehen, die sie beunruhigen.« Dann wandte Madame Thul sich wieder an Mara. »Seit heute Morgen gehört das Yuza Bre Bornaryn. Es zu kaufen, war die einzige Möglichkeit zu garantieren, dass unser Besuch hier vertraulich bleibt.«
»Ein Restaurant zu kaufen, war wohl kaum notwendig, Madame Thul«, sagte Luke vorsichtig. »Wenn es etwas gibt, was Sie vertraulich besprechen wollen, wäre ich gerne auch an Bord der Tradewyn gekommen.«
Nach dem Streit zwischen den Meistern, ob sie Raynar töten sollten oder nicht, war Mara und Luke der Zeitpunkt von Madame Thuls Essenseinladung verdächtig vorgekommen. Aber Luke war mit den Thuls befreundet, seit Raynar auf Yavin 4 in die Jedi-Akademie eingetreten war. Mara hatte ihn daher überzeugt, falls Madame Thul wirklich von der Auseinandersetzung wusste, würde sie eine Ablehnung der Einladung als Beweis dafür auffassen, dass er denen zustimmte, die der Ansicht waren, es gäbe nur eine einzige Möglichkeit, die Killik-Krise zu lösen: ihren Sohn zu töten.
Madame Thul verzog das Gesicht. »Luke, wir waren schon vor Bornans Tod Freunde.« Ihr Tonfall blieb beiläufig, aber Mara konnte in der Macht ihren Zorn - und ihre Angst -spüren. »Ihr kennt mich gut genug, um zu wissen, dass ich, wenn ich etwas mit Euch besprechen will, das auch tue.«
»Bedeutet das. dass Sie gar nichts besprechen wollen?«, fragte Luke.
»Es bedeutet, dass Ihr nicht der Hauptgrund seid, weshalb ich Yuza Bre erworben habe.« Madame Thul gestattete sich ein schuldbewusstes Lächeln. »Das hier ist zufällig Staatschef Omas' Lieblingsrestaurant. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, wird er es von nun an schwierig finden, einen Tisch zu reservieren.«
»Das kommt mir ziemlich kleinlich vor«, sagte Mara. Madame Thul schien eine Frau zu sein, die Offenheit schätzte, also sprach sie es offen aus. »Und es wird kaum dazu beitragen, seine Meinung bezüglich der Kolonie zu
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