Dunkles Nest 03 - Der Schwarmkrieg
in die Macht. Er würde den Krieg aufhalten. Er würde zu viel verlieren, wenn er es nicht tat.
»Wir töten Raynar Thul.«
»Was?« Dieser Ausruf kam gleich von mehreren, darunter auch Tesar Sebatyne und die anderen jungen Jedi-Ritter, die Jacen bei dem Überfall auf das Nachschubdepot Thrago begleitet hatten. Selbst Leia fragte sich, ob sie Jacen richtig verstanden hatte.
»Hast du das auch in deiner Vision gesehen?«, fragte Corran. Er wandte sich den anderen Meistern zu und schüttelte ablehnend den Kopf »Darüber haben wir doch schon gesprochen.«
Luke runzelte die Stirn. »Haben wir?«
»Als du und Han auf Woteba gefangen wart«, informierte Mara ihn. »Das war unser Notfallplan.«
»Und nun sollte es unser primärer Plan sein«, sagte Jacen ruhig. »Es ist die einzige Möglichkeit, den Krieg zu verhindern.«
»Weiter«, sagte Luke.
»Die meisten Insektenspezies haben eine gewaltige Sterberate«, erklärte Jacen. »Nur jedes tausendste Ei wird zu einer Larve, die überlebt, um sich zu verpuppen und selbst Nachwuchs zu produzieren. Als Raynar Angehöriger des Nestes wurde,«
»Aber Raynar zu töten, würde die Kolonie zerstören!«, krächzte Tesar.
»Ich glaube, genau darum geht es«, sagte Kenth. »Sie haben zwei anderen großen galaktischen Zivilisationen den Krieg erklärt.«
Lowbacca röhrte protestierend und erklärte, dass der Ärger allein vom Dunklen Nest ausginge.
»Jacen hat offenbar ausführlich darüber nachgedacht«, sagte Luke und hob die Hände, um Ruhe zu erbitten. »Warum hören wir ihn nicht weiter an?«
»Weil es gefährlich ist. Jacen anzuhören«, sagte Tahiri mit einem wütenden Blick auf Jacen. »Er sagt das eine und meint etwas anderes.«
Von Tahiri kommend, die von den Solos seit Anakins Tod praktisch als eigene Tochter betrachtet wurde, erhielten diese Worte ein besonderes Gewicht. Leia hätte sie wegen ihrer Unhöflichkeit getadelt, wenn Luke nicht schneller gewesen wäre.
»Das genügt!« Luke warf erst Tahiri. dann Tesar und Lowbacca einen verärgerten Blick zu. »Das hier ist eine Debatte unter Meistern, und wenn wir euch um eure Meinung bitten, so werdet ihr sie auf höfliche Weise äußern. Ist das klar?«
Tesar hatte die Schuppen aufgestellt, und Lowbaccas Fell war gesträubt, aber sie schlossen sich der nickenden Tahiri an. »Ja, Meister.«
»Danke.« Luke schaute zurück zu Jacen. »Du sagtest gerade.«
»Als Raynar Angehöriger des Nestes wurde, begannen die Killiks das Leben einzelner Nestangehöriger höher zu schätzen«, fuhr Jacen fort. »Ihre Bevölkerung explodierte, und sie ernteten ihre Planeten leer. Das war der Augenblick, in dem die Kolonie entstand und sich in den Chiss-Raum auszudehnen begann.«
»Aber würde es jetzt noch etwas ändern. Raynar zu töten?«. fragte Saba von der vordersten Bank aus. »Die Killiks haben sich bereits verändert. Diese hier sieht nicht, wieso die Entfernung Raynars sie zurückverwandeln sollte.«
»Weil diese Veränderung ein erlerntes Verhalten ist.« Jacen hatte sich diese Antwort offenbar schon zurechtgelegt gehabt. »Raynar ist der einzige Teil ihrer Persönlichkeit, dem eine Wertschätzung des individuellen Lebens angeboren ist.«
»Also entfernen wir Raynar, und sie verlernen das Verhalten wieder?«, fragte Kenth.
»Genau«, sagte Jacen. »Raynars Fähigkeit, seinen Willen durch die Macht zu projizieren, bindet die einzelnen Nester an die Kolonie. Wenn wir ihn entfernen, werden die Nester einzeln überleben müssen.«
»Sie werden entweder zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückkehren oder hungern«, sagte Kenth. »Wie auch immer, das Problem wird sich von selbst lösen.«
»Nicht ganz«, sagte Corran. »Ihr vergesst das Dunkle Nest. Nach allem, was wir wissen, zieht es bereits die Fäden hinter den Kulissen der Kolonie. Wenn wir Raynar töten, was hält Lomi Plo dann noch davon ab, offiziell das Kommando zu übernehmen?«
»Wir werden sie und Alema Rar ebenfalls umbringen müssen«, sagte Jacen. »Sorry, das hielt ich für selbstverständlich.«
Als niemand widersprach, fragte Luke: »Damit sind also alle einverstanden? Das Dunkle Nest muss zerstört werden!«
»Ich hoffe nur, wir schaffen es«, murmelte Han. »Wir haben das schon versucht, erinnerst du dich?«
»Wir haben seitdem viel gelernt«, sagte Jacen. »Diesmal werden wir Erfolg haben.«
»Ich bin froh, dass du so überzeugt bist, Jacen«, sagte Kyp. »Wie wäre es, wenn du uns anderen ebenfalls das Geheimnis dieser Überzeugung
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