Dunkles Spiel der Leidenschaft
prüfenden Blick auf Darius. Sein
Gesicht war eingefallen und blass von der Anstrengung, um das Leben des Kindes
zu kämpfen. Gregori schüttelte den Kopf. »Eine Nacht, vielleicht noch zwei. Das
Kind wird von jeder Stunde profitieren, die wir gewinnen.« Er legte seine Hand
auf Corinnes Rechte. »Sie ist eine Kämpfernatur wie du. Sie akzeptiert, was
mit ihr geschieht, indem sie deinem Beispiel folgt.
Ich weiß, wie schwierig das ist - all das ist dir neu
und völlig fremd -, aber du hältst dich gut. Wir werden deine Tochter nicht
verlieren. Sie ist bereit, mit uns zu kämpfen, und damit ist der Kampf schon
halb gewonnen.«
»Danke.« Corinne zwang sich, das Wort laut
auszusprechen. Ihre Stimme war nur ein dünnes, brüchiges Flüstern, aber Gregori
hörte sie klar und deutlich. Dann kapitulierte sie vor ihrer Erschöpfung, indem
sie die Augen schloss und sich enger an Dayans warmen, starken Körper
kuschelte.
»Sie kann ihre Körpertemperatur nicht mehr
regulieren«, sagte Dayan beunruhigt zu Gregori. »Warum spricht sie nicht auf
das Blut und deine Heilung an?«
»Sie hat darauf angesprochen, Dayan«, antwortete
Gregori ruhig. »Ihr Herz schlägt immer noch, obwohl es allmählich kaum noch
Kraft hat. Sie setzt ihre ganze Energie ein, um am Leben zu bleiben. Wenn sie
es nicht mehr schafft, mit ihrer Willenskraft und der Stärke, die wir ihr
geben, durchzuhalten, musst du sofort die Umwandlung vornehmen. Wir müssen
vorbereitet sein. Es wird schnell gehen. Bete darum, dass es zu der Tageszeit
passiert, wenn unsere Kräfte am stärksten sind, und nicht, wenn die Sonne ihren
Höchststand erreicht hat.«
Dayan erblasste sichtbar. »Das darf nicht sein!«
»Das Kind ist sich der Gefahr bewusst«, sagte Darius
leise, doch mit einer Stimme, die eine perfekte Vereinigung von Kraft und Güte
war. »Corinnes Tochter wird auch während unserer schwächsten Stunden
durchhalten. Sie versteht, worum es geht, und wird kämpfen.«
»Ich bin zu dieser Tageszeit nicht gänzlich machtlos
und werde helfen, wenn die Geburt vorzeitig einsetzt, aber ich kann nichts tun,
falls Corinnes Herz versagt«, bemerkte Gregori.
»Dann werde ich jetzt die Umwandlung durchführen«,
erklärte Dayan, dessen schwarze Augen in dem Licht funkelten, das sich in den
Kristallen brach. Ein kalter Luftzug schien durch die riesige unterirdische
Kammer zu wehen, und die flackernden Lichter der Kerzen loderten hell auf und
schwankten wild hin und her.
Corinnes kleine Hand flatterte leicht, fand zu Dayans
Mund und fuhr mit den Fingerspitzen in einer zarten Geste des Vorwurfs leicht
über seine perfekt geschnittenen Züge. Du hast mir
ein Versprechen gegeben, Dayan. Ich nehme dich beim Wort.
Sofort drückte er einen Kuss auf ihre Handfläche und
hielt ihre Hand ganz fest, als könnte er sie damit an die Erde binden. Ich kann nicht anders, als mein Wort halten.
»Corinne.« Savannahs Stimme war sehr leise. »Shea ist
eine große Heilerin. Bevor sie eine von uns wurde, war sie ein Mensch wie du
und eine Chirurgin. Erinnerst du dich? Wir haben von ihr gesprochen. Ich habe
sie gerufen; sie beeilt sich, zu uns zu kommen. Sie wird uns bei deinem Baby
eine große Hilfe sein. Kannst du mich verstehen?«
Corinne nickte. »Ich verstehe, was du mir sagen
willst. Ich werde durchhalten, bis sie da ist. Ich würde alles tun, um meinem
Kind eine bessere Chance zu geben.«
»Shea ist eine ungewöhnliche Frau«, fügte Gregori hinzu.
»Sie hat sich lange mit diesem speziellen Problem befasst und hofft, eine
Möglichkeit gefunden zu haben, unseren Kindern beim Heranwachsen zu helfen.«
»Corinne ist sehr müde«, warnte Dayan leise. »Ich
danke euch allen für eure Hilfe.«
Corinne nahm eine leichte Bewegung in der Kammer wahr
und dann ein kurzes, geschäftiges Hin und Her, als ein Bett für sie bereitet
wurde. Kein Gedanke streifte die Möglichkeit, an die Oberfläche zurückzukehren,
in das Haus, in das man sie ursprünglich gebracht hatte. Sie würde mit Dayan
tief unten in der Kristallwelt bleiben, bis ihr Herz zu schlagen aufhörte.
Dayan hielt sie eng an sich gepresst, als er sich bei
den verschwommenen, schattenhaften Gestalten bedankte, die sich aus der Kammer
zurückzogen. Corinne genoss es, in seinen Armen zu liegen und seine tröstende
Nähe und die Kraft, die er ausstrahlte, zu spüren. Die Kammer war von einem
Duft erfüllt, der sie mit einem Gefühl von Frieden und Heiterkeit zu umgeben
schien. Sie fühlte sich frei und losgelöst und genoss so viel
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