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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Bewegung in einen schnellen Lauf über, eine
Demonstration von Kraft und Geschwindigkeit. Es war Dayans Erinnerung, die
Lieblingsbeschäftigung seiner Kindheit, wenn er den Körper des Leoparden
bewohnte, und Corinne war dankbar, dieses Erlebnis mit ihm teilen zu dürfen.
    Er brachte sie aus dem Dschungel einer längst vergangenen
Zeit in ein Konzert von heute, in einen großen Saal voller Leute, die lachten
und redeten. Die Lichter erloschen, und plötzlich herrschte angespannte Stille.
Der Augenblick zog sich in die Länge. Corinne wartete ebenso aufgeregt wie der
Rest der Menge auf das Erscheinen der Band, die Dark Troubadours, die bekannt
für ihre fantastische Musik, die Schönheit ihrer Texte und die phänomenale
Beherrschung ihrer Instrumente waren. Plötzlich kam die Band auf die Bühne
gestürmt. Das Publikum grölte vor Begeisterung, sprang auf, stampfte mit den
Füßen und klatschte wild in die Hände.
    Du siehst unglaublich gut
aus. Freude schwang in ihren
Worten mit, so etwas wie Besitzerstolz. Es machte ihn ungeheuer glücklich.
    Dayan zog mit einer Fingerspitze die Konturen ihres
Mundes nach. »Mein kleines Groupie«, neckte er sie und beugte sich vor, um
ihre Lippen zu küssen. Er konnte einfach nicht widerstehen; er sehnte sich
danach, ihren seidigen Mund zu fühlen und zu schmecken.
    Dayan küsste sie unglaublich zärtlich und doch
leidenschaftlich und besitzergreifend. Corinne reagierte mit derselben feurigen
Zärtlichkeit, der einzigen Möglichkeit, ihre immer stärker werdende Liebe für
diesen wilden und sehr einsamen Mann zu zeigen. Sie legte beide Arme um seinen
Hals, um ihn zu halten, obwohl es eine ungeheure Kraftanstrengung für ihren
müden Körper darstellte.
    Dayan, der ihre Erschöpfung sofort spürte, löste sich
langsam und widerstrebend von ihrem Mund, ihrem Kinn und ihrer weichen,
verwundbaren Kehle. Er litt Schmerzen vor Sehnsucht nach ihr und fühlte
dieselben Schmerzen bei ihr. Dieses Wissen machte ihn demütiger, als es je
etwas anderes vermocht hätte. Er konnte jeden ihrer Gedanken lesen und in ihre
Erinnerungen blicken. Jahrhundertelang war er allein oder von Leuten umgeben
gewesen, von denen ihm nur die Erinnerung daran geblieben war, sie einmal
geliebt zu haben. Corinne hatte seine Welt verändert, sie hatte ihm so viel gegeben.
    Corinne akzeptierte ihn so, wie er war. Sie fand
Zugang zu seinen Erinnerungen und Gedanken durch ihre ständige geistige
Verbindung und jetzt auch durch das bindende Ritual und den Blutaustausch, aber
ihre Gefühle gingen tiefer. Er spürte es. Sie akzeptierte ihn nicht nur, weil
sie als Gefährten füreinander bestimmt waren, sondern weil sie ihn liebte.
Corinne vertraute auf sich und ihr Urteilsvermögen. Sie spürte das Gute in ihm
und hielt daran fest. Sie liebte den Dichter in ihm, die Art, wie er sich mit
seiner Musik und seinen Texten ausdrückte. Aber sie akzeptierte auch seine
dunklere Seite, weil sie wusste, dass es seiner Natur entsprach und ein Teil
von ihm war. Sie glaubte an ihn und an das, was er war.
    »Ich möchte, dass du jetzt schläfst. Liebes«, murmelte
er leise und strich dabei mit seinen Lippen über ihr zartes Schlüsselbein.
»Ich kann fühlen, wie müde du bist. Lass einfach los und schlaf ein, damit sich
dein Körper ausruhen kann. Ich bleibe hier bei dir.«
    Ihre schlanken Arme lösten sich zögernd von seinem
Hals und sanken schlaff auf die Bettdecke. Sein forschender Mund beraubte sie
der Fähigkeit, klar zu denken. Wenn sie die Augen schloss, brannten Tränen
unter ihren Lidern und verfingen sich in ihren Wimpern. Sie sehnte sich
schmerzlich nach ihm, und sie litt wegen seines furchtbaren Kummers. Corinne
erkannte mit ihrem neuen, geschärften Wahrnehmungsvermögen, dass sie Dayan
immer ähnlicher wurde und ständig neue Fähigkeiten erwarb. Jetzt zum Beispiel
wusste sie, dass er nicht schlafen würde, weil er Angst hatte, sie zu
verlieren, wenn er aufstand. Von seiner für ihn so typischen Ruhe und
Ausgeglichenheit war nichts geblieben.
    Bist du hier bei mir denn
sicher? Sie wollte so gern seine
Ängste beschwichtigen und ihn beruhigen.
    Dayan nahm ihre Hand und zog sie an seine Lippen.
Seine Zähne knabberten zärtlich an ihren Fingerspitzen. Corinne kehrte sein
Innerstes nach außen. »Wir befinden uns tief unter der Erde. Ich muss nicht
immer unter einer Decke aus nahrhaftem Erdreich schlafen. Ich bleibe lieber
bei dir. Bekomm keinen Schreck, wenn du vor Sonnenuntergang aufwachst. Mein
Körper wird wie ein

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