Dunkles Spiel der Leidenschaft
suchte Lisa, doch sie wich ihm aus,
indem sie den Kopf hängen ließ, obwohl sie sich an seine Hand klammerte. »Du
scheinst eine Frau immer erst dann zu schätzen zu wissen, wenn ich dich auf
ihre guten Eigenschaften hinweise, Barack.«
»Versuch bloß nicht, mich mit dieser Erinnerung an
mein früheres Benehmen in Verlegenheit zu bringen«, sagte Barack, wobei er sich
bemühte, trotz seiner Besorgnis fröhlich zu klingen, Cullens Gesicht war
aschfahl. Barack warf Syndil einen beunruhigten Blick zu.
Seine Gefährtin lächelte ihn ermutigend an. »Es ist
wahr, Cullen«, meinte Syndil. »Ich habe ein gutes Gedächtnis, und du warst es,
der mir das Gefühl gegeben hat, ich könnte wieder leben. Du musst dich ausruhen
und auf uns hören.« ,: »Ich möchte, dass sich jemand um Lisa kümmert.« Cullen sah
Lisa liebevoll an.
Barack räusperte sich, verstummte jedoch rasch, als
Syndil ihm einen bösen Blick zuwarf.
»Nicht weinen, Lisa«, bat Cullen leise. »Du brichst
mir das Herz.«
»Aber er hat ja Recht. Es war meine Schuld. Ich bin zu
den Aufnahmen gegangen, weil ich nicht an eine Gefahr glauben wollte. Und jetzt
bist du verwundet und Corinne geht es auch sehr schlecht.«
»Corinne?« Cullen wandte den Kopf und sah Barack an.
»Wo ist sie?«
»Sie ist bei Dayan«, erklärte Barack beruhigend und
beugte sich vor, um Cullen in die Augen zu schauen. »Du brauchst Ruhe, um
gesund zu werden, Cullen. Dayan kümmert sich um Corinne, und wir sorgen dafür,
dass Lisa nichts passiert. Du hast mein Wort darauf.«
»Lisa steht unter eurem Schutz«, beharrte Cullen.
Barack seufzte leise. »Ja, natürlich, Cullen, sie
steht unter unserem Schutz. Ich gebe dir mein Wort. Jetzt schlaf weiter und hör
auf, mich vor Syndil herumzukommandieren. Das gefällt ihr einfach zu gut.«
Cullen reagierte auf den unausgesprochenen Befehl in
Baracks Worten, indem er gehorsam die Augen schloss. Syndil stellte sich sofort
vor Lisa und sah ihr direkt in die Augen. Du musst
den Wachposten dazu bringen, dich in die Cafeteria zu begleiten, während die
Krankenschivester ein Auge auf dieses Zimmer hat. Du brauchst sofort etwas zu
trinken. Syndil war geschwächt von der anstrengenden Arbeit, Cullens Wunden
zu heilen. Sie brauchte Nahrung, und Cullen brauchte Baracks uraltes Blut, um
den Heilungsprozess zu vervollständigen. Sie konnten ihm unmöglich das Blut
geben und riskie re, dass im Krankenhaus eine Blutprobe
entnommen wurde. Cullen musste an einen Ort gebracht werden, wo sie für sein
Wohlergehen sorgen und ihn beschützen konnten.
Lisa beugte sich über Cullen
und hauchte einen Kuss auf seine Stirn, bevor sie sich dem hypnotischen Druck
beugte, den Syndil auf sie ausgeübt hatte.
Kapitel 11
Corinne hörte zuerst die Musik.
Sie war leise und sanft und vollkommen und klang so schön, dass ihr Tränen in
die Augen stiegen. Die Stimme, die den Text sang, war eine raue Mischung aus
männlicher Sinnlichkeit und überströmender Liebe. Corinne wusste, wem sie
gehörte, und musste unwillkürlich lächeln. »Dayan.« Leise wisperte sie seinen
Namen.
Die Musik ging weiter, aber sie
spürte eine leichte Bewegung des Bettes, auf dem sie lag.
»Corinne! Ich dachte schon, du
wachst gar nicht mehr auf. Lass dir gesagt sein, dass du mich etliche hundert
Jahre meines Lebens gekostet hast. Eine solche Angstpartie kann ich mir kein
zweites Mal leisten. Wenn ich dich das nächste Mal schlafen schicke, erwarte
ich, dich dort vorzufinden, wo ich dich gelassen habe.«
Ihr weicher Mund verzog sich zu
einem Lächeln, aber ihre Augen blieben geschlossen. »Hör dir das an. Das klingt
ja fast so, als wolltest du mich herumkommandieren.« Sie klang belustigt und
schlaftrunken und sehr sexy.
Sein Inneres verwandelte sich
sofort in flüssige Lava, in einen langsamen, glühenden Strom, der seinen Körper
durch- floss und sein Herz mit Flammen umgab. Sie erschien ihm so schön, wie
sie ganz still unter der Decke lag, das Haar fächerförmig um ihr Gesicht
gebreitet, eine dunkle, seidige Fülle, die er immer wieder berühren musste.
Dayan legte seine Gitarre vorsichtig neben dem Bett ab und beugte sich vor, um
ihren unwiderstehlich vollen Mund zu küssen. »Ich befehle, und du gehorchst. So
soll es sein.« Seine Stimme war reine Verführung.
»Ach ja?« Ihr Lächeln vertiefte
sich, und ihr bezauberndes Grübchen tauchte auf. »Das ist mir neu. Ich habe
immer gedacht, es wäre genau andersherum.«
»Du hast mit den falschen
Leuten geredet.«
Corinnes lange
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