Duocarns - David & Tervenarius
daran. »Du weißt aber, dass Chrom, Pan und Lady nur Tierfutter essen und die Duocarns sich von Kefir ernähren?«
»Keine Sorge, David.« Aiden lachte und schnappte ihre Handtasche vom Tisch. »Ich werde dir helfen, die Ergebnisse deiner Kochkunst zu vertilgen. Ich muss nun los.«
Meodern blickte ihr kurz nach, als sie durch die Tür verschwand. »Ich weiß nicht, was wir ohne ihre Hilfe getan hätten. Sie ist unser guter Geist.«
David nickte.
»Bleibst du jetzt auch bei uns?« Meodern lehnte sich gegen die Küchentür. Er trug einen bequemen, grauen Jogginganzug. Seine grünen Augen schimmerten intensiv.
Was sollte er darauf antworten? Selbstverständlich wollte er bei Terv bleiben. Aber wie lange dieses Verhältnis dauern würde, stand in den Sternen. David biss sich verlegen auf die Unterlippe. Er hatte jedoch Glück. Tervenarius betrat die Küche und rettete ihn.
»Natürlich bleibt er, Meo.« Er legte den Arm um ihn. David strahlte. Sein Herz hämmerte laut. Ich reagiere wie ein Schuljunge, schoss es ihm durch den Kopf. Das ist total peinlich. Er wand sich aus seinem Arm, holte einen Pfirsich aus der Obstschale und hielt ihn Terv unter die Nase. »Siehst du, das ist ein Pfirsich. Möchtest du mal probieren?«
Er schnitt zwei Scheibchen von der Frucht und reichte sie Tervenarius und Meodern. Zwei Außerirdische, dachte er. Und ich mitten drin. Das ist definitiv gewöhnungsbedürftig. Er beobachtete, wie die beiden an ihrem Stückchen rochen, es dann verkosteten und in den Mülleimer spuckten. »Ungewöhnlich, aber gut«, nickte Meo. »Wie schade, dass wir es nicht vertragen.«
Auch Terv lächelte. »Das stimmt. Der Pfirsich riecht und schmeckt wie der duonalische Tarn-Pilz, David. Er wächst auf Duonalia unter der Baumrinde eines bestimmten Baumes.«
»Du hast mir einen Baumpilz in deinem … ähm«, Meodern war ja noch im Raum. »Ja ... ähm gegeben?«
Der blonde Duocarn lachte. »Ich lasse euch mal lieber allein. Wir können ja bei Gelegenheit deine Einkäufe weiter testen.«
Terv blickte ihm nach. »Ich sehe schon, uns steht eine interessante Zeit bevor. Voll mit den verschiedensten Aromen.« Er wandte sich zu ihm um. David errötete. »Ich finde es nett, dass du das tust. Lebensmittelkunde interessiert uns. Wir lernen gerne. Und es wird dich den anderen näher bringen.«
Das war ein Lob. Terv nahm ihn in den Arm und küsste ihn zärtlich. David spürte seine Knie weich werden. Ob er wohl für immer so auf Tervenarius reagieren würde? Er straffte sich. »Das freut mich«, antwortete er steif. »Ich habe beschlossen, kochen zu lernen – und du wirst alles probieren müssen. So kann ich mich ein bisschen für deine „Pilz-Lehrgänge“ revanchieren.« Er grinste schief und betont männlich. Terv lächelte.
Die Idee, kochen zu lernen und so die Bewohner des Hauses immer wieder zu Kostproben in der Küche zu versammeln, war ein guter Einfall. Inzwischen kannte David jeden der Männer mehr oder weniger. Eine Annäherung an Patallia, der sich meist in seine Arbeit verkroch, fand David nach wie vor schwierig.
Der Chef der Duocarns, Solutosan, ging oft mit Aiden aus und zog sich mit ihr zurück. Er war freundlich zu David, aber kaum mitteilsam. Im Gegensatz zu dem blitzschnellen und kommunikativen Meodern. Der Duocarn war bereit, mehr von ihrem Leben auf dem Planeten Duonalia zu erzählen. Den muskelbepackten Xanmeran sah David wenig, denn der trainierte fast den ganzen Tag oder saß im Computerraum an einem Rechner und surfte im Internet. Dort hielten sich Chrom, Pan und Tervenarius ebenfalls hauptsächlich auf. Er verstand das. Um die Erde umfassend kennenzulernen, bot das Netz die idealen Möglichkeiten. Die Duocarns entdeckten jeden Tag etwas Neues und tauschten sich ständig aus.
David blieb auch nicht untätig. Er war stolz auf seinen Maklerjob, denn das Geschäft mit den Immobilien lief besser als je zuvor. David hatte einen Untermieter in seine Wohnung einquartiert, den er aus seinem Aquaristik-Club kannte. Martin war glücklich, für kleines Geld bei ihm wohnen zu dürfen und versorgte gerne seine Fische.
Um keinen Preis wollte David das Haus in Seafair wieder verlassen. Er hatte das Bedürfnis bei Terv zu sein, und oftmals nervten ihn die vielen Geschäftstermine. So wie der an diesem Tag, für den er dummerweise das Auto stehengelassen hatte.
Terv stand staunend am frühen Abend vor dem Bett. »Was ist denn mit dir los? Du hast dich ja schon hingelegt«, wunderte er
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