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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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der Mund offen stehen. So war das also. Er stellte sich vor den Spiegel und sah an sich hinab. Ja, die helle Jeans und das weich fallende, langärmelige Piratenhemd mit der halboffenen Schnürung an der Brust waren eine gute Wahl. Terv trat hinter ihn, legte die Hände auf seine Hüften und den Kopf auf seine Schulter. Sie betrachteten ihr Spiegelbild. Sie sahen toll zusammen aus.
    Terv lächelte. »Du brauchst keine Angst zu haben. Andere Männer interessieren mich nicht. Komm, lass uns mal nachsehen, was Vancouvers schwules Nachtleben so zu bieten hat. Wenn du dich wirklich unwohl fühlen solltest, fahren wir sofort nach Hause.« Er küsste ihn zärtlich auf den Hals.
    Witzig, eigentlich wäre das mein Text gewesen, überlegte David, während er Tervs weiche Lippen genoss und den Kopf schief legte, um mehr von seiner Liebkosung zu bekommen.
    Tervenarius löste sich und hielt ihn mit lang ausgestrecktem Arm von sich. »Ich habe übrigens noch eine Überraschung. Ich finde, wir sollten feiern, dass ich nun kanadischer Staatsbürger bin.«
    »Was? Das mit Aiden hat geklappt?« David war außer sich vor Freude. Natürlich wusste er, dass die Beschaffung der Ausweise für die Duocarns illegal war, aber was hatten sie für Alternativen? »Und wie heißt du jetzt?«, fragte er gespannt.
    »Philipp MacNamarra.«
    »Philipp.« David ließ sich diesen Namen auf der Zunge zergehen. »Zeig mal den Pass.«
    Terv eilte zu der Kommode, in der er seine Socken aufbewahrte, und kramte den dunkelblauen Ausweis hervor. Gemeinsam setzten sie sich aufs Bett und betrachteten das Foto. Tervenarius blickte steif in die Kamera – als ob ihm etwas absolut nicht passte.
    David drehte das Dokument in den Händen. Es wirkte echt. »Spitze! Weißt du was, Terv. Jetzt können wir verreisen. Auch mal aus Kanada raus. Irgendwohin wo es wärmer ist. Wie wäre das?« Er wusste, dass Terv die Wärme liebte und es ihm grundsätzlich zu kalt in Vancouver war. David schmiegte sich an seinen Schatz, der den Arm um ihn schlang und nickte. »Ja, das sollten wir feiern«, strahlte David und suchte seinen Mund.
     

     
    Sie mussten sich langsam vorwärts tasten, denn der Discjockey hatte es an diesem Abend mit dem künstlichen Bodennebel zu gut gemeint. David nahm Terv vorsichtshalber an die Hand.
    Die Oldie-Nacht bescherte ihnen „Paranoid“ von Black Sabbath in der Phonstärke eines startenden Düsenflugzeugs. »Warum ist es hier so dunstig?«, schrie Tervenarius ihm ins Ohr. David schüttelte als Antwort nur den Kopf und zog seinen Schatz an der vollen Tanzfläche vorbei in eine ruhigere Ecke.
    Ah ja, da saßen Doreen und Bruce an einem der rot-glitzernden Tische. Doreen erkannte ihn und ruderte mit den Armen, um auf sich aufmerksam zu machen. Bei Tervs Anblick allerdings blieben die Arme in der Luft stehen und der rotgeschminkte Mund formte sich zu einem „O“. Na wunderbar, das fing ja gut an.
    »Komm, wir setzen uns zu ihnen.« Er zog Tervenarius auf den Stuhl neben sich. »Das sind Bekannte von mir.« Er blickte sich um. Die Disco war voll, was sich garantiert im Laufe des Abends in knallvoll ändern würde. Die durchweg männlichen Besucher belagerten die mit Gläsern und Flaschen vollgestellten Tische im kompletten Sitzbereich. Sie konnten von Glück sagen, noch einen Platz erwischt zu haben.
    David blickte zu Terv, um zu prüfen, ob es ihm gut ging. Duonalier mochten keinen Lärm, das wusste er. Aber trotzdem wollte er sich mit ihm nicht komplett isolieren und seine alten Kumpels völlig vernachlässigen. Tervs Gesicht wirkte gelassen wie immer. Beruhigt wandte David sich seinen vor Neugierde platzenden Freunden zu.
    Die stierten seinen Begleiter weiterhin mit offenem Mund an. »Das ist Tervenarius«, erklärte er. »Aber ihr könnt Terv sagen.«
    Doreen und Bruce hatten sich von ihrer Verblüffung erholt und grinsten. »Das sind Doreen und Bruce.« Tervenarius neigte freundlich lächelnd den Kopf.
    »Dein neuer Freund?«, platzte Doreen heraus, und zupfte sich dabei ihre blonde 70er-Jahre Perücke zurecht. »Ich bin ja seit deiner Trennung überhaupt nicht mehr in Johns Schuppen gewesen. Aber ich sag dir, der hat sich garantiert schnell über dich hinweg getröstet. So ein Blödmann.« Sie nickte. »Huch! Die spielen die Doors! Bis gleich, ihr Süßen!« Sie schob ihren fast zwei Meter großen Körper in die Höhe und stöckelte in dem enganliegenden, silbernen Glitzerkleid auf die Tanzfläche.
    Von Bruce war bisher kein Wort gekommen. Er

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