Duocarns - Die drei Könige (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Augen.
Seine Ankunft in Sublimar war hart gewesen. Er war dem Ruf gefolgt – hatte in der Anomalie kaum eine andere Wahl gehabt. Er war vor Sublimar-Stadt ins Meer gefallen, nackt und ohne eine Vorstellung, wo er war. Dort hatte ihn sein Arbeitgeber gefunden und aus dem Wasser gefischt. Er hatte einige Zeit gebraucht, bis er begriff, dass dieser ein Freudenhaus besaß und dass dessen Gastfreundschaft nicht umsonst war. Eigentlich war er kein duldsamer Mann, aber was hatte er damals für Alternativen? Glücklicherweise konnte er den Kefirpilz selbst erzeugen und musste so keinen Hunger leiden. Als Exot war er bei den auranischen Männern beliebt. Es war oftmals sehr demütigend gewesen ihnen zu Diensten zu sein, aber er hatte seine intime Arbeit stoisch bewältigt und seine eigenen Gefühle verdrängt. Nur manchmal, allein in stillen Stunden, hatte er an David gedacht und geweint. Er hatte diese Tränen gesammelt. Sie waren in einer Dose in seinem Quartier im Freudenhaus. Er würde seine Sachen holen gehen und nie wieder dorthin zurückkehren.
Sie hatten das Museum gefunden. Tervenarius in einem bodenlangen, weißen Gewand trug seine Habseligkeiten in einer Serica-Tasche über der Schulter. Er wusste wohl nicht, was Solutosan dort suchte, vertraute jedoch dessen Intuition. Diese hatte die Duocarns bereits in verschiedenen, kritischen Situationen gut geleitet.
Sie schritten die hellen Steinstufen zum Museum empor. Es war angenehm kühl in dem weißen Steingebäude. Sie schlossen die großen Flügeltüren und sperrten die Hitze der Sonnen aus.
Ein älterer, auranischer Museumswärter stand vor ihnen, dessen silbrig-schuppiges Gesicht vor Neugierde fast platzte. Es schien, dass kaum Fremde nach Sublimar kamen, um dessen Sehenswürdigkeiten im Museum zu bestaunen. Tervenarius beschwichtigte das Interesse des Wärters, indem er ihm ein kleines Stück Serica in die Hand gleiten ließ. Der Mann nickte, setzte sich wieder ächzend auf einen Stuhl in der Eingangshalle und starrte vor sich hin.
Gemeinsam begannen sie ihre Entdeckungsreise durch das Erdgeschoss des Gebäudes. Es zeigte die Entwicklung Sublimars seit der Entdeckung der Serica-Spinner. Sie bewunderten die schönsten Sericas des Planeten, die wie funkelnde und matt glänzende Edelstein-Flächen wirkten. Zusätzlich zu den wunderbaren Einzelstücken, waren auch ganze, prachtvolle Gewänder in den Vitrinen ausgestellt.
Die Ausstellung der zweiten Etage präsentierte Sehenswürdigkeiten aus der Vergangenheit des Planeten. Erstaunlich, die Auraner hatten einmal eine Kultur besessen, die dem Fortschritt der Menschen ähnelte. Ebenso technologisch und zerstörerisch – aber scheinbar höher entwickelt, denn sie hatten weitgehende Raumfahrt betrieben. Davon zeugten einige Gegenstände und Bildmaterial. Irgendwann musste eine Wende eingetreten sein und man hatte sich wieder auf die eigenen, ursprünglichen Werte besonnen. Im Fall Sublimars war das die reine Symbiose mit den Squali.
Tervenarius und Solutosan schlenderten weiter. Sie entdeckten Bilder von Raumkreuzern und Schaukästen mit Leibern von Lebewesen, die die Auraner offensichtlich ermordet und dann mumifiziert hatten. Sie betrachteten die Körper der fremden, unbekannten Wesen.
Solutosan stand wie angewurzelt vor einer der Vitrinen. Er trat zu ihm. Sie starrten überrascht auf den Körper eines Bacani . Es war ein Männchen. Es hatte den Mund weit aufgerissen und man konnte eine verkümmerte Spiralvene unter dessen Zunge erkennen. Solutosan deutete auf das Geschlechtsteil. Auch das war deformiert.
Tervenarius las die Informationen der Vitrine.
»Dieses Wesen hat scheinbar noch eine Weile auf Sublimar in Gefangenschaft gelebt und wurde von einer Krankheit befallen, die die Verkümmerungen und dann dessen Tod verursacht haben«, flüsterte Tervenarius.
Solutosan blickte ihn gebannt an. In seinen Augen funkelten wieder Sterne. »Das heißt, dass der Kadaver eine Krankheit enthält?«, fragte er leise.
Er nickte.
»Wir brauchen ein Stück davon«, raunte Solutosan. »Am besten das Stück Penis und die Spiralvene.«
Sie entfernten sich langsam von der Vitrine und schlenderten weiter.
»Sicherheitsmaßnahmen?«, fragte Solutosan leise.
Sie blickten sich beide unauffällig um. Es waren keinerlei Auffälligkeiten zu entdecken.
»Das müssen wir riskieren. Wir brauchen einen luftdichten Behälter.«
Tervenarius überlegte. Seine gesammelten Tränen hatte er in einer
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