Duocarns - Schlingen der Liebe: 2
Schuppen war, bis auf einen alten Audi, völlig leer. Wie ging es dort nur weiter? Er bemerkte am Ende des Raums eine Metalltüre und zog sie auf. Sein Herz machte einen Satz, als das alte Ding quietschte. Ob die Bacanis wohl eine Überwachungsanlage hatten? Er hatte nichts bemerkt. Wenn ja, war er jetzt schon verloren! Pan schlich einen Gang entlang, öffnete leise die am nächsten liegende Tür und wurde von einem massiven Gestank fast umgeworfen. Mutig ließ er das Licht aufflammen und blickte auf zwei Rollcontainer voller altem Fleisch. Er würgte. Ob das Futter für die Hybriden war? Schnell schloss er die Tür wieder und öffnete die nächste. Der Raum war dunkel, allerdings brannten dort kleine Lichter, die Pan sofort als die Leuchten von Computermäusen erkannte. Er konnte es kaum glauben! Es war fast schon zu einfach gewesen, bei den Bacanis einzudringen! Er verzichtete auf Licht und ging zum ersten Rechner, ließ den Bildschirm aufflammen. Blitzschnell prüfte er die Festplatten. Ja, dort war einiges drauf, was den Duocarns vielleicht nützen konnte!
Er nahm die externe Festplatte aus dem Rucksack und stöpselte sie in den USB-Port. Fing an zu kopieren. Puh, fünfunddreißig Minuten. Wie sollte er die nervlich überstehen? Noch zehn, noch acht. Pan raspelte die Klauen nervös ineinander – da flammte das Licht auf!
»Was machst du hier?«
Pan fuhr herum. Vor ihm stand eine junge Hybridfrau. Er nahm auf den ersten Blick ihren wunderschönen Pelz wahr – braun mit weißen Spitzen.
»Ich frage dich noch einmal, was du hier zu suchen hast!«
Pan besann sich augenblicklich. Er sah aus wie die anderen Hybriden. »Nichts, habe mich nur verlaufen.« Er schielte auf den Download – noch zwei Minuten.
Er ließ sich auf den Boden fallen.
»Meine Güte! Was hast du denn? Bist du krank?« Sie schien wirklich ernsthaft besorgt und kniete sich neben ihn. Pan war absolut kein geübter Kämpfer, aber nun musste er handeln. Er packte die Frau, warf sie bäuchlings zu Boden und drehte ihr den Arm auf den Rücken.
»Bist du verrückt?« fauchte sie. »Bringt Krran euch so etwas bei?«
Aha, sie hielt ihn immer noch für einen der normalen Hybriden. Er setzte ihr das Knie auf den Rücken.
»Sei still!« Mit einer Hand angelte er nach seinem Rucksack und zerrte seinen Gürtel heraus. Zügig band er ihr die Arme damit zusammen. Er zog sie hoch. »Wenn du nicht ruhig bist, kann ich dich auch gerne knebeln.« Er nahm sein Shirt aus dem Rucksack und fing an es zu knäulen.
Sie schüttelte den Kopf und zeigte keinerlei Angst. »Ich verstehe nicht, was das soll.«
Pan stöpselte die Festplatte ab.
»Ihr Götter!«, sagte die Hybride, langsam begreifend, dass er Daten klaute. »Wer, zum Vraan, bist du?«
Pan seufzte. Na toll, jetzt hatte er eine Geisel. »Tut mir leid, das war so nicht geplant.« Er sah sie an.
»Du hast violette Augen!«
»Ja und?« Er hatte jetzt wirklich andere Sorgen, als sich mit seiner Augenfarbe zu beschäftigen. Auch wurde ihm langsam unangenehm, dass sie ihn so musterte. Sie sah ihm ganz deutlich in den Schritt – blickte dann schnell weg.
»Wieso klaust du hier die Daten?«, wollte sie wissen.
»Weil ihr Bacanis die Pest seid, und man euch das Handwerk legen muss! Ihr mordet und bringt alle Außerirdischen, die hier in Ruhe leben wollen, in Gefahr!«
Sie blickte ihn an. »Und du willst wirklich ganz allein gegen uns brutale Bande vorgehen?« Pan nickte.
Die junge Frau lächelte. Pan sah sie verblüfft an. Was gab es denn da zu grinsen? Lachte sie ihn aus? Er bleckte die Fangzähne. Was sollte er nun mit ihr tun? Wenn er sie gefesselt im Raum zurückließ, würde man sehr schnell entdecken, was er getan hatte. Er würde sie mitnehmen müssen.
Er seufzte. »Tut mir echt leid, das war so nicht geplant. Ich werde dich wohl mitnehmen müssen.«
»Zu dir nach Hause?« Er nickte und seufzte noch einmal.
»Kann es sein«, fragte sie intuitiv, »dass deine Familie nichts von dem was du hier tust, weiß?«
»Bitte komm freiwillig mit«, bat er und zog sie hoch. Er schulterte den Rucksack und schob sie aus dem Computerraum. Da ging auf der anderen Seite des langen Ganges die Tür auf.
»Scheiße!«, flüsterte sie. »Mach mich sofort los!« Er zögerte. »So kann ich dir nicht helfen – du bist sonst tot«, zischte sie.
Kurz entschlossen löste er den Gürtel, der ihre Arme zusammenhielt. Sie riss die nächste Tür zu dem Futter-Lager auf, schubste ihn in einen der ekeligen Container und
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