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Durch den Sommerregen

Durch den Sommerregen

Titel: Durch den Sommerregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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seines warmen Ergusses auf meiner Haut und sein Keuchen fachen meine eigentlich schon wieder abflachende Erregung ein zweites Mal an und lassen nahtlos einen weiteren Höhepunkt folgen.
    Nach Luft ringend lässt er sich neben mich fallen. Ich kann es nicht verhindern und muss Grinsen.
    Er macht mich glücklich, einfach nur weil er da ist. Weil er Gabriel ist.
    So sehr ich es verhindern wollte und auf einer gewissen Ebene immer noch will, bin ich auf dem besten Wege mich in ihn zu verlieben. Nicht bloß eine Schwärmerei oder ein oberflächliches Verliebtsein.
    Er geht mir unter die Haut und ich bin machtlos, es zu verhindern.

28.
    Es gab eine Zeit, da war ich froh um jede Stunde, die ich bei der Arbeit verbringen konnte. Das hat sich in den letzten Wochen komplett gewandelt. Jetzt kann ich es nicht erwarten, nach Hause zu kommen und Gabriel wiederzusehen. Ich will nicht darüber nachdenken, wie sehr ich mein Glück schon wieder von der Anwesenheit eines Kerls abhängig mache.
    Als ich den Wagen vor dem Haus auf meinem Stellplatz parke, steht Gabriel mit Markus vor dem Shop und zieht an einer Zigarette. Das ist neu. Ich habe ihn noch nie rauchen gesehen.
    Eigentlich will ich ihm nur zuwinken und erst einmal in meine Wohnung gehen, um nicht allzu sehr wie eine Klette zu wirken, doch er ruft mich zu sich herüber.
    „Was ist los?“, frage ich und schaue auf den Glimmstängel zwischen seinen Fingern. Statt einer Antwort zieht er mich mit einem Arm an sich. Er reicht Markus die brennende Zigarette und sieht zu mir runter.
    „Lust auf ein Tattoo?“, fragt er. „Ich hätte gerade zwei Stunden Zeit, weil ein Termin kurzfristig ausgefallen ist.“
    Ich glaube, mir wird schlecht.
    „Ist das dein Ernst?“ Meiner ist es schon, aber ein wenig Vorbereitungszeit wäre gut. Oder auch nicht. Ich weiß es selbst nicht.
    „Wenn du es willst.“ Plötzlich spüre ich seine Lippen ganz nah an meinem Ohr. „Aber es wird sehr schwer, dich währenddessen nicht über meine Liege zu beugen und meinen harten Schwanz in deine Pussy zu schieben.“ Der Gedanke, mich zu tätowieren, scheint ihn ganz verrückt zu machen.
    Dirty Talk ist eine Sache, aber Dirty Talk mit einem schweren französischen Akzent bringt mich fast um den Verstand.
    „Sprich so weiter und ich werde nichts tun, um dich davon abzuhalten.“
    Markus macht ein angewidertes Geräusch. „Widerlich. Immer diese verliebten Paare.“ Mit einem genervten Stöhnen drückt er die Glastür hinter sich auf und verschwindet wieder im Shop.
    Ich würde mich schämen, wenn ich nicht wüsste, dass er mit seiner Frau kein Stück besser ist.
    „Sind wir ein verliebtes Paar?“, fragt Gabriel und bemüht sich deutlich, nicht zu viel Emotion in diese Frage zu legen.
    Er sollte keine Fragen stellen, die ich weder beantworten kann noch will.
    „Lass uns reingehen. Du hast ja auch nicht ewig Zeit.“
    Irgendwann wird der Tag kommen, an dem er mich hasst. Wenn ich so weitermache, dann wird es nicht mehr lange dauern.

    Die größte Überraschung für Gabriel ist, dass ich die Sache tatsächlich durchziehen will und dass ich ein Motiv habe, welches ich schon seit einer Weile in meinem Portemonnaie mit mir herumtrage.
    „Erzähl mir davon“, bittet er mich, während er die Konturen auf meine Hüfte überträgt. „Was bedeutet es für dich?“
    „Es ist ein Bild aus „Der kleine Prinz“. Wo die Blume dem Prinzen sagt, dass ihr die Tiger mit ihren Krallen nichts anhaben können. Schließlich hat sie ja Dornen.“
    „Ah, „ Le Petit Prince “. Ich erinnere mich dunkel. Meine Mutter liebt das Buch und hat es mir als Kind ein paar Mal vorgelesen. Letztendlich ging es doch darum, dass sie sich mutig gezeigt hat, vor einer nicht existenten Gefahr, aber dafür Angst hatte, von einem kleinen Windhauch entwurzelt zu werden oder in der Kälte der Nacht zu erfrieren. Richtig?“
    Er hat ein gutes Erinnerungsvermögen.
    „Du bist gut. Ich liebe das Buch und ich war mal kurz davor, eine französische Erstausgabe bei Ebay zu ersteigern. Bei 3.000 Euro bin ich dann aber doch abgesprungen.“
    So gerne würde ich ihn jetzt küssen, aber dann verderbe ich nachher noch seine ganze Arbeit.
    „Das ist eine Menge Geld. Dir muss das Buch sehr wichtig sein.“
    Es erinnert mich an eine unschuldigere Zeit, aber das klingt zu kitschig, um es laut auszusprechen.
    „Ist es. Wann fängst du denn endlich an?“
    „Vor fünf Minuten schon, wenn ich nicht so nervös wäre.“
    „Na super. Soll mir das

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