Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)
kurzes aber heftiges Verlangen nach Robert durchfuhr sie.
„Dann geh ich jetzt in den Park und genieße die Freiheit; endlich raus aus den vier Wänden, wieder einmal unter Menschen sein und den Sommer genießen. Robert hebe ich mir für später auf.“
Sie saß mit hochgeschobenem Kleid auf einer Parkbank, um möglichst viel Sonne aufzunehmen. Dann stand sie auf, ging ein paar Schritte über den Rasen, zog sich das Kleid über den Kopf, um sich in Unterwäsche auf die Wiese zu legen.
„Ist doch egal, ob ich hier nun im Bikini liege oder nur mit Slip und BH“, schob sie alle Bedenken beiseite und räkelte sich freudestrahlend und geschmeidig auf dem satten Grün. Mit gieriger Wonne sog ihr begehrenswerter Körper die lange vermissten Sonnenstrahlen in sich auf.
Als sie am nächsten Morgen erwachte war sie äußerst ungnädig, weil sie nicht mit Robert aufgestanden war. Es hatte sich doch so schön eingespielt, dass sie den Tag gemeinsam begannen. Doch Heute hatte sie ihn weder in den Arm genommen, noch hatte sie ihm Kaffee gekocht oder einen schönen Tag gewünscht. Deshalb schämte sie sich und verfluchte zunächst alle Umstände, die sie jemals mit Kokain in Verbindung gebracht hatten, bevor sie sich, nach langem innerem Tauziehen, selbst als alleinige Schuldige erkannte.
Doch ihr weitaus größeres Problem war, dass ihr das Kokain nicht mehr aus dem Kopf ging. Der Dealer hatte sofort erkannt, dass die Sucht in ihr schlummerte und hatte sie mit der kostenlosen Portion zum Leben erweckt. Jetzt musste sie ständig auf der Hut sein und sich darauf konzentrieren, keinen Verdacht bei Robert aufkommen zu lassen. Doch mit jedem weiteren Tag ohne Koks, wurde es schwieriger, die durch den Rückfall entstandenen Qualen vor ihm zu verbergen. Natürlich kam der Zeitpunkt, an dem ihre Beschwerden sie so beherrschten, dass sie nicht mehr vor ihm zu verheimlichen waren.
Robert hingegen, war total von der Liebe zu Nadine beherrscht
Sehr behutsam begann er zu fragen, ob sie etwas bedrücken würde oder ob sie sich vielleicht krank fühle.
Dafür kannte er sie inzwischen zu gut, um nicht zu sehen, dass sie etwas quälte. Nur mühsam kämpfte er die Angst nieder, sie würde sich von ihm trennen wollen.
„Nadine, was ist mit dir? Irgendetwas stimmt doch nicht. Wenn du mir nicht sagst was los ist, kann ich dir auch nicht helfen.“
Sie sah nur betreten zu Boden und schüttelte bei jeder Frage mit dem Kopf.
„Auch wenn ich etwas falsch gemacht habe, musst du es sagen, damit ich es in Zukunft besser machen kann.“
„Nein Robert, es hat absolut nichts mit dir zu tun.“
„Du weißt, dass du mir wirklich alles erzählen kannst. Also, was ist los?“
Ängstlich, eine Antwort zu bekommen, in der das Wort Trennung enthalten war, sah er sie an.
„Natürlich muss ich etwas falsch gemacht haben, was sollte es denn sonst sein?“
Dann kam ihm eine andere Idee. Mit beinahe unterwürfigem Ton fragte er:
„Möchtest du vielleicht mal wieder etwas Schönes zum Anziehen kaufen? Du weißt ja, dass ich im Augenblick ein wenig knapp bei Kasse bin, aber für ein paar nette Kleinigkeiten wird es immer reichen. Das bekommen wir schon hin. Ich ertrage es nicht, wenn du unglücklich und traurig bist.“
Wie aus heiterem Himmel, begann Nadine plötzlich zu weinen. Dann brachen alle Dämme
„Robert, ich weiß nicht mehr weiter. Ich kann so nicht mehr leben“, brachte sie mühsam unter hemmungslosem Schluchzen hervor.
„Was meinst du damit: ich weiß nicht, wie es mit uns weitergehen soll? Willst du damit sagen, dass wir uns trennen müssen?“ fragte Robert fassungslos.
„Nein, nicht mit uns. Ich weiß nicht wie es mit mir weitergehen soll. Es ist wieder-„ Sie brach ab, um sich die Nase zu putzen und schnappte nach Luft. „Es ist wieder der Entzug. Ich hätte niemals allein aus der Wohnung gehen dürfen.“
„Aber warum bist du dann nicht einfach hier geblieben?“
„Du hast mich doch ständig gedrängt raus zu gehen. Für dich ist das alles ganz einfach; aufhören und Schluss. Aber so ist das nun mal nicht. Doch weil du nicht annähernd eine Ahnung hast, was es bedeutet auf Entzug zu sein, hast du immer wieder auf mich eingeredet.“ Schluchzend kramte sie nach einem Tempo um sich erneut die Nase zu putzen.
„Und wenn du nicht gesagt hättest, ich sollte mal rausgehen, wäre das alles nicht passiert.“
„Was … was ist denn passiert, ich meine außer dem Koks, ist denn sonst noch etwas passiert?“ Er war so
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