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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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habe?“
       „Nein, natürlich nicht. Aber da ist ein kleines Mädchen in der Sandkiste, und die Kleine hat, gerade als ich das Fenster vorsichtig öffnen wollte, so laut „Anne“ geschrien, dass ich vor Schreck in die Blumen gefallen bin.“
       „Ja Henry, dass erklärt natürlich das unglaubliche Chaos, in dem ich meine Küche vorfinde. Diese kleinen Mädchen sind ja auch so furchterregende Bestien, die können einem wirklich einen gewaltigen Schrecken einjagen. Da drischt man in seiner Panik schon mal die Blumen von der Fensterbank.“ Andrea steigerte sich langsam in eine gefährliche Tonlage. Das war selbst Henry nicht entgangen.
       „Aber Andrea“,  versuchte er sie zu beschwichtigen, „du weißt doch gar nicht, was mir vorher alles passiert ist.“
       „Mein lieber Henry, wenn ich sehe was jetzt los ist, möchte ich, von dem, was sich vorher ereignet hat, lieber nichts wissen.“
       „Die haben den ganzen Tag lang so entsetzlich laut nach einer „Anne“ gebrüllt. Da habe ich sie wohl ein bisschen zu unfreundlich gebeten, etwas leiser zu sein.“
       „Henry, wenn du nur ein bisschen zu unfreundlich warst, wirst du vermutlich den ganzen Wohnblock zusammengebrüllt haben.“
       „Na ja, ich wollte mich dann ja auch dafür entschuldigen, bin aber nicht mehr zu Wort gekommen. Verstanden hab ich die übrigens nicht. Ich hab keine Ahnung was die von mir wollten. Da waren bestimmt zehn Frauen mit diesen Kopftüchern, die alle durcheinander gekeift haben. Da bin ich lieber abgehauen und hab in der Eile meinen Schlüssel vergessen. Und wenn du mich nicht sofort zur Toilette gehen lässt, dann piss ich mir gleich in die Hose.“
       „Keiner hält dich auf Henry, keiner. Wer sollte Interesse daran haben, dich aufzuhalten?“
    Die letzte Bemerkung entging ihm, weil er mit einem unbeherrschten Jammern an ihr vorbei eilte.
    Während Henry sich endlich Erleichterung verschaffen konnte, begann Andrea sich über das Schlachtfeld herzumachen.
       „Ich glaube den muss ich bald mal zum Arzt schicken“, dachte sie, „wenn es noch einen geben sollte, der den Mut aufbringt ihn zu behandeln.“
    Nachdem Henry sich endlich erleichtert hatte, fühlte er sich etwas wohler und konnte Andrea in zusammenhängenden Sätzen erklären, was ihn so aus der Bahn geworfen hatte.
    Nachdem er dankbar registrierte, dass sie ihm tatsächlich ernsthaft zuhörte, kehrte endlich wieder Ruhe in ihn ein.
    Als er seine Schilderung beendet hatte, erklärte Andrea ihm erst einmal das Wort „Anne“ so gut sie konnte.
        „Dass Kinder nach ihren Müttern rufen, ist bei den Türken nicht anders, als bei uns. Und genau das haben die Kleinen gemacht. Sie haben nach ihrer Mutter gerufen. Es sieht so aus, als hätten wir uns eine außerordentlich interessante Nachbarschaft ausgesucht.“
       „Worauf ich liebend gern verzichtet hätte“, entgegnete er.
       „Hast du etwa noch nichts davon gehört, dass genau diese Leute unsere Kultur beleben Henry, denk doch bloß nicht immer so negativ.“
    sie alle ihre dreckigen Schweißmauken aus und stellen sie vor ihre Wohnungstür, damit es im ganzen Treppenhaus danach stinkt und jeder etwas davon hat. Hauptsache ihre Wohnung bleibt sauber   „Mich hat keiner gefragt, ob ich meine Kultur belebt haben möchte. Ich wäre schon dankbar, wenn ich meine beibehalten könnte und zwar in körperlich und seelisch unversehrtem Zustand.“
    Henry war schon wieder im Begriff sich in Rage zu reden.
       „Bevor sie zu uns kamen, hat doch kein Mensch unentwegt auf unsere Gehwege gespuckt. Wenn die sich irgendwo einen Moment aufhalten, ist ruck zuck, alles um sie herum mit Rotze vollgesabbert. Das ist doch ekelerregend. Ich werde von den Idioten dazu gezwungen, dass ich bei jedem Schritt aufpassen muss, wo ich hintrete.“   
       „Aber Henry, über die Vögel hast du dich nie beschwert. Die lassen doch ihr Geschäft auch auf die Wege fallen.“
       „Und wie soll ich denen beibringen auf die Toilette zu gehen? Die wissen es nun mal nicht besser, aber von Menschen sollte ich doch ein gewisses Maß an Respekt gegenüber anderen erwarten können.
    Entweder stören sie selbst sich nicht daran, wenn sie in ihren eigenen Auswurf treten, oder sie merken sich die Stellen, um die sie dann einen Bogen machen. Oder es ist ihnen einfach egal, weil sie, wenn sie nach Hause kommen, sowieso ihre dreckigen Schweißmauken ausziehen und sie vor ihrer Wohnungstür stehen lassen, damit

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