Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)
können.
Kapitel 44
Die Wartezeit beim Arzt wurde für Robert zur seelischen Tortur.
Zwei endlos erscheinende Stunden war er durch totale Untätigkeit, ohne die kleinste Ablenkung, seinen quälenden, wirren Gedanken machtlos ausgeliefert. Er blätterte einer der üblichen Zeitschriften, ohne zu bemerken, dass er nach einem typischen Frauenmagazin gegriffen hatte.
Er versuchte sich gegen die marternden Gedanken zu wehren, hatte aber die Kontrolle über seine Verhaltensweise längst aus der Hand gegeben.
Seine Finger gruben sich in die Lehnen des verschlissenen Sessels. Außer seiner eigenen Verzweiflung, existierte für ihn nichts in diesem Raum. Er bemerkte weder kommende noch gehende Patienten, er sah lediglich sich selbst und seinen Probleme. Und diese Probleme waren mittlerweile drauf und dran, sich in seinem Hirn festzufressen. Seine Gedanken zogen einen immer enger werdenden Kreis. Sie fokussierten sich so lange auf Nadine und Hassan, bis Henry sich, langsam, fast unmerklich, zu ihnen gesellte. Dieser Querkopf ließ sich in Roberts engem Kreis der Verzweiflung nieder, drängte sich zwischen Nadine und Hassan Platz, um sich dann in seinen Gedanken einzunisten.
Roberts Fantasiewelt, in der Henry seine Giftpfeile wie kleine Blitze auf Hassan abschoss, wurde immer bizarrer. Vor seinem geistigen Auge erschienen die Bilder verblüffend real.
Dass die Muslime anders ticken als wir, war ihm schon immer ebenso klar, wie auch egal.
Nun aber, da es ihn selbst betraf, änderte sich seine gleichgültige Einstellung ziemlich radikal.
Immer deutlicher traten Henrys bitterböse Bemerkungen über Ausländer, wobei es meistens um Türken ging, in den Vordergrund.
Frauen haben im Islam nur eine Aufgabe zu erfüllen – sie müssen ihren Männern Kinder gebären, sonst gelten sie als vollkommen wertlos. Vermutlich geht es dabei nur um das eine Ziel, die Armee der Muslime möglichst schnell zu vergrößern, und dadurch die christliche Welt unerbittlich mit ihren Menschenmassen zu ersticken.
Robert hatte sich inzwischen schon so weit aus dem realen Leben entfernt, dass er weder auf einen Tritt auf seinen Fuß, noch die darauf folgende Entschuldigung reagierte.
„Schon die Verachtung kommt einer groben Misshandlung gleich“ hörte er Henry sagen, „denn durch die Verachtung wird die Würde des Menschen mit Füßen getreten.“
Das betrifft natürlich nicht nur Frauen, aber gerade bei ihnen folgt auf Verachtung obendrein auch häufig noch die körperliche Gewalt.
Wenn tatsächlich stimmt, was dieser Henry erzählt, dann werden in islamischen Ländern auch heute noch Frauen gesteinigt.
Was treibt einen Menschen zu den Grausamkeiten in seiner Religion?
Nein, da stimmt was nicht, man kann niemanden als Menschen bezeichnen, der diese grausamen Strafen billigt oder sogar unterstützt!
Mit Religion ist das jedenfalls nicht zu entschuldigen.
Kein Prophet wird ernsthaft behaupten, dass sein Gott ein so grausam unmenschliches Vorgehen gegen Menschen, von seinen Gläubigen verlangt.
Mit welchen Augen Hassan wohl Nadine betrachtet?
Einfach nur schamlos und gierig?
Oder eher verachtend, weil sie, nach seinem Glauben, eine nichtswürdige, unzüchtige Schlampe ist?
Was treibt dieser kleine Ganove mit einer Ungläubigen, die nicht einmal für ihr Kokain bezahlen kann?
Er wollte nicht darüber nachdenken, weil es eigentlich keine Zweifel gab. Denn bei ihrem Anblick kann einer wie Hassan nicht nein sagen, der wird jede Chance wahrnehmen. Zumal diese islamischen Paschas nicht den geringsten Respekt vor Frauen haben.
Wie drückte es Henry ganz richtig aus? „Eine Religion taugt nicht zur Gesetzgebung, wenn sie zulässt, dass im Namen ihres einzigen, wahren und ach so edlen Gottes, Menschen misshandelt oder getötet werden. Niemand darf, weil es angeblich ein Gott, Prophet oder eine heilige Schrift verlangt, einen Menschen töten oder misshandeln.
Selbstverständlich auch dann nicht, wenn der Vater oder Bruder im Namen der Ehre dahinter steckt.
Jede Religion behauptet von sich, sie sei die friedlichste. Die Realität sieht aber anders aus. Wer nicht schon vom Glauben verblendet ist, wird es erkennen.
Kapitel 45
Ursprünglich waren doch die alten Götter nur ein Ergebnis von Hilflosigkeit der Menschen gegenüber der Natur. Also ein Hilfeschrei, der die Fantasie beflügelte.
Während die ersten Menschen nur nach Erklärungen für Blitz und Donner, Hitze oder Kälte suchten, wollten sie etwas später auch
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