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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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versorgte ihren Körper mit erregendem Schaudern. Sie fühlte sich wieder taufrisch und gestärkt mit neuer Energie geladen.
    Wie angenehm das Leben doch sein kann. Eben noch war es mit Problem-Bergen beladen, schon sind die Berge buchstäblich zu schönen, sanften Hügeln geebnet.
       „Warum mache ich mir wegen der letzten Nacht solche Sorgen. Robert kann ich jederzeit um den kleinen Finger wickeln. Der kann doch schon überglücklich sein, wenn er mich hier noch vorfindet. Und eine schlecht gelaunte Zicke wird ihn hier nicht erwarten. Wenn ich mich erst in die entsprechende Stimmung gebracht habe, werde ich ihm einen richtig schönen Feierabend bereiten.“
     
Kapitel 43
    Nadine genoss eine Weile ihre herrlich ekstatische Stimmung.  
    Dann warf sie einen Blick auf die Uhr und stellte fest, wenn er noch etwas von ihrer unbezahlbaren Stimmung haben sollte, brauchte sie bis zu Roberts Rückkehr noch wenigstens eine Nase.
       „Sagte er nicht, er hätte mir etwas mitgebracht, oder hab ich das etwa nur geträumt?
    Doch, jetzt fällt es mir wieder ein, er hat es gesagt, da bin ich mir absolut sicher. Ich muss nur herausfinden, wo er es gelassen hat.“
    Sie suchte. Erst nur oberflächlich, schaute mal hier, mal dort. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er etwas ernsthaft vor ihr verstecken würde. Dann begann sie aber doch, etwas zielstrebiger zu suchen. Allmählich wurden ihre Bemühungen hektischer, ihr Verlangen wuchs ähnlich wie bei einem starken Raucher, der seine Zigaretten nicht findet, sich aber keine kaufen kann, weil ausgerechnet in dem Moment, alle Geschäfte geschlossen sind und er nicht genügend Kleingeld für den Automaten findet.   
    Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Ein Gedanke, den sie ursprünglich nicht zulassen wollte: Hassan.
       „Der wird mir helfen“ sagte sie sich, „bei dem kann ich jederzeit so viel Koks bekommen, wie ich möchte.“
    Doch sofort bekam sie Zweifel. Nicht daran, dass sie Koks bekommen würde, sondern an der Richtigkeit ihrer Einstellung.
       „Wieso bezeichne ich so ein Geschäft eigentlich als Hilfe? Dieses gottverdammte Schwein wird sich sogar riesig freuen, wenn ich wieder bei ihm auftauche. Ich helfe ihm und er hilft mir.“
    Nadine war drauf und dran, sich gedanklich zu befreien.  
       „Außerdem verdanke ich solchen Typen wie Hassan, dass ich überhaupt in diese beschissene Situation geraten bin. Haben diese Verbrecher mich denn schon da hingebracht, wo sie mich von Anfang an haben wollten?“
    Nadine bemerkte wie sich ein Schleier über ihre Augen legte. Sie konnte ein paar Tränen, die aus der aufkeimenden Wut geborenen wurden, nicht mehr verhindern.
       „Nein“, sagte sie trotzig und ballte ihre zierlichen Hände zu wild entschlossenen Fäusten, „noch bestimme ich selbst über mich und das lasse ich mir von Nichts und Niemandem aus der Hand nehmen.“
    Um von Robert die erforderliche Unterstützung zu bekommen, musste sie ihn von ihrer Zuneigung überzeugen. Und dafür musste sie in einer besseren Verfassung sein.
       „Das schaffe ich aber nur, wenn ich mich selbst wohl fühle und gut drauf bin. Deswegen muss ich unbedingt noch einmal schnupfen bevor er nach Hause kommt. Also muss ich heute doch noch zu Hassan. Nur dieses eine Mal, damit ich endlich davon loskomme.“
    Nadine machte sich weiterhin vor, alle möglichen, berechtigten Gründe für ihren Konsum zu haben. Nur der eine, der wahre Grund, schien ihr nicht einzufallen: die Sucht.
    Stattdessen schob sie immer wieder die Versöhnung vor, die ihr ohne Kokain nicht mehr realisierbar erschien.
       „Wenn ich es mir mit Robert nicht verderben will, muss ich dafür sorgen, dass er die letzte Nacht schnell wieder vergisst. Dann bekomme ich es sicher wieder so hin, wie es vorher zwischen uns war.“
    Gelegentlich stieß doch so etwas wie Einsicht in ihr Bewusstsein vor.  
       „Wie es aussieht, stecke ich schon so tief drin, dass ich da ganz ohne seine Hilfe nicht wieder raus komme. Ich bin mir sicher, dass ich nur mit ihm den Weg zurück in ein normales Leben finden werde.
    Aber dieses eine Mal werde ich Hassan noch überstehen müssen, um Robert dann zeigen zu können, wie viel mir daran liegt bei ihm zu bleiben. Heute, wenn er nachhause kommt, gebe ich ihm alles was sich ein Mann nur wünschen kann.
    Sie stand auf, ging unter die Dusche und suchte sich anschließend Kleidung zusammen, bei deren Anblick Hassan mit Sicherheit nicht wird widerstehen

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