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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Gott, Elysia,

wie konnte das passieren? Ich komme mir vor, als wäre ich in einen Wirbelwind geraten. Es gibt so vieles, was ich nicht weiß... Ich -«
    Ian legte den Kopf zur Seite, dann nahm er Elysias Hand und sagte. »Hör zu, Elysia. Da kommen Reiter, und in der Ferne höre ich eine Kutsche. Sie werden in Kürze hier sein, um dich zu holen. Ich will dich nicht verlassen, so wahr Gott mein Zeuge ist, aber ich muß. . . sag nichts, ich muß mich beeilen. Du darfst mit niemandem über mich reden, das ist sehr wichtig. Ich habe hier eine Mission zu erfüllen, und es wäre katastrophal, wenn man mich entdeckt. Du mußt vergessen, daß du mit mir gesprochen hast. Ich möchte aber erfahren, wie es dir geht. Gibt es eine Möglichkeit, dir eine Bot- schaft zu schicken oder dich zu sehen?«
    »Jims ist Stallmeister auf Westerley!« rief Elysia plötzlich.
    »Jims! Hier?« fragte Ian aufgeregt. »Das ist ja wunderbar. Ich werde mit ihm Kontakt aufnehmen. Aber jetzt muß ich gehen, die Zeit drängt. Wenn du nur wüßtest, wie weh es mir tut, dich im Stich lassen zu müssen«, sagte er mit einem besorgten Blick auf ihr blasses Gesicht. »Ich würde viel lieber bleiben.«
    »Nein, du mußt gehen! Ich bin versorgt, wenn Alex kommt. Bitte, du mußt gehen, Ian«, flehte Elysia.
    »Also gut, mein Schatz, aber ich komme mir vor wie ein Schurke. Ich verspreche dir, daß ich die Person finden werde, die dir das an- getan hat. Wahrscheinlich irgendein Wilderer oder anderes Gesin- del, das sich hier in der Gegend rumtreibt.« Er küßte sie auf die Wange, und als er sich bewegte, schien Elysia die Sonne voll ins Ge- sicht und blendete sie für einen Moment. Als sie wieder sehen konnte, war er fort, als wäre er nie dagewesen.
    Elysia hörte die hektischen Hufschläge eines scharf gerittenen Pferdes, und dann fühlte sie, wie zwei warme, starke Arme sie hoch- hoben und sicher und seltsam zärtlich hielten. Ein warmer Atemzug streifte ihre Wange, und sie öffnete die Augen und sah direkt in Alex' sorgenvolle Augen.

»Mylady, wie es scheint, habt Ihr Pech gehabt«, sagte er in scherzhaftem Ton, aber sein Blick war grimmig.
    »Mylord, ich bereite Euch Unannehmlichkeiten«, erwiderte Ely- sia frech und verlor prompt das Bewußtsein.
    Elysia mußte die nächsten paar Tage unter dem gestrengen Auge von Dany im Bett verbringen. Dany war ein wahrer Traum und ge- noß ihre Rolle als Pflegerin sehr. Jetzt hatte sie gleich zwei Patien- ten, die sie bemuttern konnte. Peter war immer noch schwach, aber er erholte sich schnell und versetzte bereits jeden mit seiner Unge- duld und Langeweile in Aufruhr, der sein Schlafzimmer betrat - be- sonders die jungen Kammerzofen.
    Elysia bekam Blumensträuße und Obstkörbe aus Blackmore Hall mit Briefen von den Gästen, mit denen sie diniert hatte. Alle waren sehr um ihre Gesundheit besorgt, mit Ausnahme von Lady Woodley.
    Elysia langweilte sich bereits im Bett, in dem die Zeit einfach nicht vergehen wollte. Sie hatte nur eine Fleischwunde, die rasch heilte, und ihr Knöchel schmerzte auch nicht mehr so stark, aber sie war immer noch ziemlich steif und mit Blutergüssen von ihrem Sturz übersät. Außerdem machte sie sich Sorgen um Ian. Es war wie ein Wunder, daß er noch am Leben war! Sie war nicht mehr allein - sie hatte ihren Bruder wieder. Aber ihn jetzt nicht sehen oder mit ihm reden zu können, war eine Qual. Elysia hatte von Jims die Nachricht erhalten, daß er Ian gesehen hätte und alles in Ordnung wäre.
    Alex teilte seine Zeit gerecht zwischen den beiden Krankenzim- mern auf. Er las Elysia vor, unterhielt sich mit ihr, brachte sie zum Lachen und vertrieb ihr die Langeweile wie ein liebevoller, treuer Ehemann. Alex konnte sehr charmant sein, wenn er wollte, und er war wirklich ein bemerkenswerter Schauspieler, dachte sie leicht verbittert. Wenn sie nur wüßte, was wirklich in ihm vorging. Seine

Sorge um sie hatte echt ausgesehen, als er sie verletzt im Moor ge- funden hatte, das mußte sie zugeben. Auf der Fahrt zurück nach Westerley hatte er sie in den Armen gehalten und niemandem ge- stattet, sie anzufassen, ehe Dany sie verarztet hatte. Er war außer sich vor Wut und hatte alles darauf gesetzt, den Schurken zu fangen, der sie angeschossen hatte, aber es gab keine Spur. Elysia hatte ziemliche Angst ausgestanden, daß sie Ian finden und ihn verdächti- gen könnten, der Wilderer zu sein.
    Elysia zupfte gelangweilt am Spitzenbesatz ihres Morgenmantels und schnitt den Gesichtern auf dem

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