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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Versöhnung«, erklärte Elysia.
    Peter legte seinen Arm um ihre Schulter und lächelte mitfühlend. Das war wirklich eine neue Rolle für ihn, die des gelehrten und wei- sen Ratgebers. Er fühlte sich plötzlich um Jahrzehnte älter als Ely- sia, und dabei war er nur zwei Jahre älter als sie. »Alex ist ein stolzer Teufel und daran gewöhnt, daß immer alles nach seinem Willen läuft. Er hat immer das letzte Wort, und er ist nicht bereit, den Wi- derspruch einer Frau zu dulden.« Er lachte. »Du hast dir nichts ge- fallen lassen, wie? Er ist so dickköpfig, daß es ihm gegen den Strich gegangen sein muß, deine Unabhängigkeit zu akzeptieren. Ich habe meinen Augen nicht getraut, was du dir alles erlaubt hast!«
    »Ich bin auch daran gewöhnt, das alles so geht, wie ich es möchte, und ich nehme es ihm übel, daß er mich mit seiner arroganten Auto- rität gängeln möchte.«
    »Na ja, du hast dir Sachen geleistet, die ich mich nie getraut hätte! Und ich habe sicher schon mehr als genug Auseinandersetzungen mit dem großen Bruder gehabt. Das ist sicher das Grundproblem.

Er ist so in der Rolle des großen Bruders aufgegangen und darin, Vater und Mutter bei mir zu spielen, daß er wie selbstverständlich überall sofort das Kommando übernimmt. Er hat ein bißchen etwas von einem Diktator, und darum hat es mich überrascht, was er dir alles hat durchgehen lassen. Bei mir hätte es Ohrfeigen gesetzt!«
    »Ich glaube, er kümmert sich nicht mehr darum, was ich mache - wenn es ihm überhaupt je etwas ausgemacht hat. Wahrscheinlich habe ich nur seinen Egoismus mit meiner Eigenwilligkeit verletzt, es war nicht die Sorge um meine Sicherheit oder um mein Wohler- gehen«, versuchte Elysia ruhig zu entgegnen, während ihr eine Träne über die Wange rann.
    »Das ist absurd«, protestierte Peter. »Er ist verrückt nach dir. Er hat eine feurige Natur, und irgendwie hast du es wie keine andere Frau vor dir geschafft, die Funken sprühen zu lassen. Du darfst mir glauben, da hat sich etwas Großes entzündet. Das Feuer ist da, Ely- sia, glaub mir, es glüht unter dem kalten Äußeren. Er hat seinen Ruf als...« Er hielt schüchtern inne, während ihm die Röte in die Wan- gen stieg, »...dämonischer Liebhaber nicht bekommen, weil er ein kalter Fisch ist.«
    »Wenn er brennt, dann für Lady Woodley, nicht meinetwegen.«
    »Hölle!« fluchte Peter.
    »Was hast du gesagt?« fragte Elysia überrascht.
    »Ich habe >Hölle< gesagt, und genau das habe ich gemeint«, erwi- derte Peter. »Du bist nicht beleidigt. Ich kenne dich zu gut, um zu erwarten, daß du deswegen in Ohnmacht fällst, wenn sich alles in gewissen Grenzen hält, natürlich«, fügte er verlegen hinzu.
    »Und warum glaubst du nicht, daß Alex in die Witwe verliebt ist? Er hat die letzten Tage fast nur an ihrer Seite verbracht.«
    »Das ist nur ein Trick, um dich eifersüchtig zu machen. Er will sich an dir rächen, das ist alles. Alex kann die Blackmores nicht aus- stehen oder diesen Palast, den sie Hall nennen. Er geht da nur hin, um zu vermeiden, mit dir allein zu sein. Er ist zu wütend und hat

Angst, die Beherrschung zu verlieren. Er benützt Mariana nur. Wenn er sie gewollt hätte, hätte er sie in London heiraten können - sie hat ihm mehr als genügend Gelegenheiten gegeben, ihr einen Antrag zu machen. Er war froh, als er mit ihr Schluß gemacht hat. Er mag nicht, wenn die Frauen zu besitzergreifend werden, weißt du.«
    »Vielleicht hat er seine Meinung geändert und eingesehen, daß es ein Fehler war, mich zu heiraten«, überlegte Elysia. Sie wußte, warum er ihr jetzt so ablehnend gegenüberstand und daß seine Ver- mutungen nicht der Wahrheit entsprachen.
    »Aber nein. Unmöglich. Solche Fehler macht Alex nicht. Er weiß, was er will«, behauptete Peter bestimmt. »Und überhaupt, niemand würde je auf den Gedanken kommen, daß er einen Fehler begangen hat, wenn man dich anschaut. Alle guten Trevegne-Ehen sind stürmisch, das kommt von dem Araberblut, das in unseren Adern fließt, wird behauptet.«
    »Araberblut? Du machst doch Spaß, Peter? Ein Engländer mit Araberblut in den Adern?« fragte Elysia skeptisch. »Und einer, der es auch noch zugibt? Ich könnte mir vorstellen, daß man so was als Familiengeheimnis hütet und nur hinter vorgehaltener Hand wei- tergibt. Bei den meisten Familien gibt es ein oder zwei solcher Ge- heimnisse. Es ist natürlich wunderbar, wenn man seine Ahnen Hunderte von Jahren zurückverfolgen kann, aber es ist doch nicht sehr

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