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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Tages die Wahrheit erfahren. Aber bis dahin wa- ren ihr die Hände gebunden. Jedoch der Schmerz und das ewige Warten in diesen Tagen erschienen ihr unerträglich. Nichts ge- schah, was das Mißverständnis zwischen ihnen aufklären konnte, und Elysia wartete hilflos und sah die Kluft zwischen sich und Alex immer tiefer werden.
    Wenn nur etwas geschehen würde! Aber ihre ganze Wachsamkeit hatte ihr bis jetzt nur wenige Informationen eingebracht, die Jims an Ian weitergeben konnte. Der Squire hatte keine Zwiegespräche mit dem Comte, wenigstens nicht, während sie dabei war. Solange die beiden in Gesellschaft waren, benahmen sie sich höflich, aber gleichgültig zueinander.
    Elysia konnte es noch immer kaum glauben, daß der Squire ein Schmuggler und ein Verräter war, wenn sie ihn beobachtete, wie er seine Gäste mit witzigen Geschichten unterhielt und wohlmeinend lächelte wie ein gütiger Heiliger. Und der Comte... wie schnell war sie auf seine Schmeicheleien und seine traurige Lebensgeschichte hereingefallen. Er gab ihr immer noch den Vorzug und überhäufte sie mit Aufmerksamkeiten. Alex sorgte inzwischen mit seinem Flirt mit Lady Woodley für Klatsch und verschwendete keinen Blick an den Franzosen.
    Sie lebten alle am Rande eines Abgrunds, dachte sie an einem Abend, als der Speisesaal von lautem Gelächter widerhallte. Der Squire hatte einen Witz gemacht und lachte selbst am lautesten. Ely- sia kam es vor wie die letzten Tage von Pompeji - die Nichtsahnen- den, die der Zerstörung geweiht waren. Nur sie allein ahnte ihren Untergang.

Und was würde am Ende dabei herauskommen? Der Squire und der Comte des Verrats angeklagt, Louisas und Mrs. Blackmores Ruf vernichtet - was würde mit ihnen geschehen? Wohin konnten sie gehen, wo man ihre Namen nicht kannte?
    Mrs. Blackmore. Wie konnte sie so einen Schicksalsschlag überle- ben? Jeder konnte sehen, daß sie sich in allem auf den Squire stützte und an jedem Wort und jeder Geste hing. Sie saß in der Ecke ihres opulenten Salons wie eine schüchterne kleine Maus in einem Zim- mer voller Katzen und blickte alle scheu an. So oft sie es auch ver- suchte, es gelang Elysia nie, sie in ein Gespräch zu verwickeln, nicht einmal mit ein paar liebenswürdigen Floskeln, aber auch niemand sonst konnte es. Darum ignorierten alle die schmächtige Frau nach einer Weile und vergaßen, daß sie überhaupt existierte.
    Es schien wie ein Omen, daß sich ein Sturm zusammenbraute, dachte Elysia, als sie die schwarzen Wolken beobachtete, die sich im Westen zusammenzogen. Die letzten paar Tage war der Himmel klar und das Meer ruhig gewesen.
    »Da zieht ein ziemliches Unwetter auf«, bemerkte Peter lako- nisch und stellte sich hinter Elysia, deren Zuneigung er rasch ge- wonnen hatte. Ein fernes Donnergrollen klang wie eine Warnung, als sie einen Augenblick schweigend die schweren Regenwolken mit ihren schwarzen Rändern beobachteten.
    »Darum bin ich im Winter lieber in London«, sagte Peter und zuckte erschrocken zusammen, als in der Ferne ein Blitz aufleuch- tete. »Es wird aber noch eine Weile dauern, bevor es losgeht. Aller- dings«, fügte er hinzu und sah dabei in Elysias trotziges Gesicht, »ist dieser Sturm wie ein sanftes Lüftchen gegen den, der sich hier zusammenbraut. Man kann die Luft ja förmlich mit dem Messer schneiden, so dick ist sie. Was hast du denn mit Alex angestellt, daß er sich so aufführt? So unhöflich und zurückweisend habe ich ihn überhaupt noch nie erlebt.«
    »Wir hatten ein Mißverständnis«, sagte Elysia leichthin.

»Ein Mißverständnis! Ich möchte ja nicht in der Nähe sein, wenn ihr einmal ernstlich miteinander böse seid«, wandte Peter ein. »Wenn du in ein Zimmer kommst, in dem er sich gerade auf- hält, ist es, als ob man einem Bullen mit einer roten Fahne zuwe- delt. Alex läuft herum mit einem Gesicht wie eine Donnerwolke. Ich wage es nicht einmal zu blinzeln, wenn ich mit ihm zusammen bin, aus Angst, daß er mir den Kopf abreißt. Und du - du führst dich auf, als ob du über alles erhaben wärst, wie eine Nonne im Kloster. Es geht mich ja nichts an, das weiß ich«, fuhr er trotz Ely- sias bösem Blick fort, »und ich werde nicht ins Hornissennest ste- chen und Alex fragen. Aber du kannst mir doch sagen, was passiert ist, daß ihr euch so haßt?«
    »Ein Mißverständnis«, wiederholte Elysia, als würde sie ein Selbstgespräch führen. »Ich kann es nicht aufklären, und bis es so- weit ist, daß ich es kann, gibt es keine Hoffnung auf

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