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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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des Kopfes auf, es war noch eine blonde Haarlocke daran, an dem eingedrückten Schädel hingen noch ein paar Teile des Gesichts. Sie sank noch tiefer zu Boden und hielt ihren Körper schützend vor die zerbrochene Puppe, als wolle sie sie vor weiterer Zerstörung schützen, ihr Körper wurde von hemmungslosem Schluchzen er- schüttert.
    Alex blieb verwirrt stehen, bis ihn das Geräusch von Elysias Wei- nen aus seiner Starrheit aufschreckte. Er sah auf die kleine Gestalt, die von herzzerreißendem Schluchzen geschüttelt wurde. Er bückte sich, um ihre Schultern zu umfassen und sie hochzuheben, aber sie entriß sich seinem Griff, als wolle man sie verbrennen, und kroch wie ein geprügelter Hund von ihm weg.
    Alex fluchte leise, bis er sie energisch in seine Arme nahm, hoch- hob und trotz ihrer Versuche, ihm zu entkommen, festhielt.
    »Halt still, Elysia. Mein Gott, ich will dich doch nicht schlagen. Du hast keinen Grund, vor mir wegzulaufen.«
    Elysia gab ihren Widerstand auf und lag auf einmal ganz still in seinen Armen, die sie immer noch fest an seine Brust drückten. Er legte sie vorsichtig auf die Satinbettdecke und strich mit merkwür- dig steifen Fingern ihre Haare glatt.
    »Elysia, schau mich an«, befahl er, aber ihre Augen starrten ins Leere. Ihr Gesicht war totenblaß, ihre Augen rot vom Weinen, als er die Scherben, die sie noch krampfhaft in der Hand hielt, aus ihrem Griff löste.
    »Ich hasse dich«, flüsterte Elysia mit zitternder Stimme, während er die Schnitte an ihren Händen mit seinem Taschentuch, das er mit dem Wasser der Karaffe auf ihrem Nachttisch befeuchtet hatte, ab- wusch.

Alex stand, als er fertig war, auf und sagte kühl: »Dieses Gefühl wird erwidert, Madame.« Damit verließ er ihr Zimmer. Elysia hörte, wie sich die Tür zwischen ihren Schlafzimmern schloß. Sie setzte sich auf und starrte auf das Durcheinander am Boden. Dort lagen, zerbrochen von einer herrischen Hand, ihre ganzen Hoff- nungen und Träume, all ihre Illusionen. Ihr Glaube war kaltblütig zerstört worden in einem Augenblick sinnloser Wut.
    Warum sollte sie sich darüber Sorgen machen? Wenn sie ehrlich war, mußte sie zugeben, daß sie schon gespürt hatte, wie ihre Ideale langsam zerbröckelten. Sie hatte es sich nur nicht eingestanden, wahrscheinlich weil es das einzige gewesen war, an dem sie sich noch festhalten konnte. Sogar Irrglauben stirbt schwer. Alles was sie wollte, war, geliebt, gebraucht und behütet zu werden, und im Schoße ihrer Familie zu leben. Wenn sie nicht mehr an diese Träume glaubte, dann gab es nichts mehr für sie. Sie wollte lieber sterben als ihre Träume aufgeben.
    Was hatte sie nur getan, um das zu verdienen? Elysia lachte ver- zweifelt. Sie hatte sich in diesen Teufel verliebt, und darum ver- diente sie jeden Schlag, den das Schicksal für sie noch aufgespart hatte.

Eine Schlange lauert im Gras!
    Vergil
    13. K APITEL
    Elysia ließ ihre Finger über den feinen Ledereinband des Buches gleiten, das auf ihrem Schoß lag. Alex war schon wieder ausgeritten — mit Lady Woodley. Es war kein Geheimnis. Alex sagte ihr immer genau, wohin und mit wem er ausritt. Es schien beinahe, als würde er es genießen, es ihr mitzuteilen. Dem Anschein nach machte ihr kaltes Schweigen und ihre Gleichgültigkeit seinen Anspielungen ge- genüber keinen Eindruck auf ihn.
    Sie rätselte insgeheim, wie oft er sich mit der Witwe schon getrof- fen hatte. Hatten sie ihre Rendezvous an einem verborgenen Platz, den nur sie kannten? Er war zu ihr zurückgekehrt, genau wie Lady Woodley es prophezeit hatte. Elysia konnte es nicht ertragen, wenn sie an das triumphierende Lächeln dachte, mit dem die Witwe ver- führerisch in Alex' goldene Augen blickte. Na gut, sie konnte ihn haben. Elysia verachtete und haßte Alex für das, was er getan hatte. Nein, das war eine Lüge. Sie konnte sich nicht selbst täuschen. Er hielt sie immer noch gefangen. Gegen ihren Willen war sie immer noch in Alex verliebt. Es schmerzte sie tief, von dem Mann, den sie liebte, mit Verachtung gestraft und mit weniger Respekt behandelt zu werden als die niedrigste Küchenmagd.
    Aber konnte sie wirklich Alex dafür die Schuld geben? Die Be-

eise gegen sie waren erdrückend gewesen. Aber was hätte sie tun sollen? Sie hatte ihr Ehrenwort gegeben und konnte es nicht bre- chen. Wenn sie es gebrochen hätte, könnte das tragische Folgen für alle, besonders für Ian haben.
    Nein, ihr Problem würde sich von selbst lösen, und vielleicht würde Alex eines

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