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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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praktiziert.«
    »Wurde Midkiff Immunität gewährt?«, fragte ich.
    Er nickte. »Die meisten unserer Informationen kommen von ihm.«
    »Hat er das Fax mit den Codenamen geschickt?«
    »Ja. Er hat es aus seiner Erinnerung rekonstruiert. Midkiff verließ die Gruppe Anfang der Siebziger und behauptet, mit Tötungen hätte er nie etwas zu tun gehabt. Über Stover wusste er nicht Bescheid. Er sagte, letzte Woche sei er an einem Punkt angekommen, wo er mit sich selbst nicht mehr leben konnte.«
    McMahon begann, Papiere aus einem Aktenschrank in den Karton zu stapeln.
    »Und er sagte, er hätte Angst um Sie gehabt.«
    »Um mich?«
    »Ja, Darling.«
    Das musste ich erst einmal verdauen.
    »Wo ist er jetzt?«
    »Der Richter war der Ansicht, weder bestehe ein Fluchtrisiko, noch sei er persönlich in Gefahr, deshalb ist er auf freiem Fuß. Er hält sich noch immer in seiner gemieteten Hütte im Cherokee-Reservat auf.«
    »Warum rief Parker Davenport Midkiff an, bevor er sich erschoss?«
    »Um ihn zu warnen, dass die Kacke am Dampfen sei. Anscheinend sind die beiden Freunde geblieben, nachdem Midkiff sich von H&F zurückgezogen hatte. Midkiff hatte es vorwiegend dem Vizegouverneur zu verdanken, dass er all diese Jahre unbelästigt blieb. Davenport überzeugte den Club, dass Midkiff keine Bedrohung darstellte, und als Gegenleistung hielt Midkiff den Mund.«
    »Bis jetzt.«
    »Bis jetzt.«
    »Was hat er Ihnen gesagt?«
    »H&F hatte zu jeder Zeit immer nur achtzehn Mitglieder. Von denen bildeten sechs Glückliche den inneren Zirkel. Nur wenn ein Mitglied dieses inneren Zirkels starb, wurde aus der größeren Gruppe ein Ersatz ausgewählt. Das Initiationsbankett verlangte schwarze Krawatte, roten Kapuzenumhang und ein Dessert, das vom Initiaten geliefert werden musste.«
    »Menschenfleisch.«
    »Ja. Wissen Sie noch, was Sie mir über die Hamatsa erzählt haben?«
    Ich nickte nur, mein Ekel war zu groß, um etwas zu sagen.
    »Dieselbe Geschichte. Außer dass unsere kannibalistischen Gentlemen sich darauf beschränkten, nur Fleisch von einem Schenkel des jeweiligen Opfers zu essen. Es war eine Art Blutsbrüderschaftspakt. Obwohl sich der ganze Club regelmäßig im Arthur-Haus traf, schwört Midkiff, dass nur die Mitglieder des inneren Zirkels wussten, was bei diesen Initiationen wirklich passierte.«
    Ich dachte daran, was Ralph Stover zu mir gesagt hatte. »Ich habe meine Opfergabe gefunden.«
    »Tucker Adams wurde 1943 getötet, als das Mitglied des inneren Zirkels Henry Arien Preston starb und Anthony Allen Birkby in die Elite aufgenommen wurde. Als Sheldon Brodie 1949 ertrank, war Martin Patrick Veckhoff der Kandidat, und Edna Farrell wurde sein Opfer. Ein Jahrzehnt später starb Anthony Allen Birkby bei einem Autounfall, sein Sohn wurde als Neuer akzeptiert, und Charlie Wayne Tramper landete auf dem Kommunionstisch.«
    »Wurde denn Tramper nicht von einem Bären getötet?«
    »Vielleicht hat der junge Birkby ein bisschen geschummelt. Übrigens war Trampers Beerdigung die Gelegenheit, bei der Parker Davenport und Simon Midkiff sich kennen lernten. Midkiff kannte Tramper durch seine Recherchen über die Cherokee.«
    »Wusste Midkiff, was mit Tramper passiert war?«
    »Er sagte, er hätte keine Ahnung gehabt.«
    »Wie kam Midkiff zu H&F?«
    »1955 war der junge Professor gerade aus England angekommen, und man hatte ihm geraten, Prentice Dashwood zu besuchen, der ein alter Freund der Familie war. Dashwood warb Midkiff für H&F an.«
    »Er schaffte es nie in den inneren Zirkel.«
    »Nein.«
    »Aber Davenport schon.«
    »Nach Trampers Beerdigung machte Midkiff Davenport schrittweise mit den anderen bekannt. Die Idee einer intellektuellen Elite gefiel Davenport, und er wurde Mitglied.«
    »Obwohl Davenport aus Swain County stammte, hatte er keine Ahnung von der Blockhütte?«
    »Nicht, bevor er Mitglied wurde. Anscheinend kannte die kein Mensch. Diese Jungs verstanden es erstaunlich gut, sich versteckt zu halten. Sie schlichen sich immer erst nach Einbruch der Dunkelheit hinein und wieder heraus. Im Lauf der Jahre vergaßen die Leute einfach, dass dieses Anwesen überhaupt existierte.«
    »Alle bis auf den alten Edward Arthur und Luke Bowmans Vater.«
    »Genau.« McMahon betrachtete den Inhalt einer Schublade, als wisse er nicht so recht, ob er ihn einpacken oder wegwerfen sollte.
    »Und der Club verfasste nichts Schriftliches.«
    »Nur sehr wenig.«
    Er leerte den Inhalt der Schublade in den Karton, schob sie wieder in den

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