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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Raketentheorie sowieso schon ziemlich ausgeschlossen.«
    »Ach so?«
    »Aus einer ganzen Reihe von Gründen.«
    »Nennen Sie mir einen.«
    »Es gibt innerhalb eines Zehn-Kilometer-Radius um das Trümmerfeld keinen einzigen Hinweis auf ein Geschoss.«
    McMahon häufte sich Kartoffelbrei auf eine Gabel voll Hackbraten.
    »Und es ist keine Verzwilligung festzustellen.«
    »Was ist Verzwilligung?«
    »Im Wesentlichen geht es dabei um das Aufbrechen der kristallinen Struktur von Metallen wie Kupfer, Eisen oder Stahl. Verzwilligung erfordert Kräfte, die größer sind als achttausend Meter pro Sekunde. Und das bedeutet typischerweise einen militärischen Explosivstoff. Sachen wie RDC oder C4.«
    »Und diese Verzwilligung ist nicht vorhanden?«
    »Bis jetzt wurde nichts gefunden.«
    »Und das heißt?«
    »Die üblichen Bestandteile von Rohrbomben, also Sachen wie Schießpulver, Gelatine- oder schwach brisantes Dynamit, sind nicht stark genug. Sie erzeugen nur Kräfte von eintausend Metern pro Sekunde. Das erzeugt nicht genügend Druck, um eine Verzwilligung auszulösen, aber genug, um sich verheerend auf ein Flugzeug auszuwirken. Das Fehlen von Verzwilligung schließt also eine Detonation nicht aus.« Er schob sich die Gabel in den Mund. »Und Hinweise auf eine Explosion gibt es Unmengen.«
    In diesem Augenblick klingelte Ryans Handy. Er hörte zu und antwortete dann in knappem Französisch. Obwohl ich verstand, was er sagte, ergaben seine Worte ohne das, was in Quebec gesagt wurde, keinen Sinn.
    »Die NTSB ist also noch nicht sehr viel weiter als letzte Woche.
    Irgendetwas ist innerhalb des Rumpfs im hinteren Teil der Maschine explodiert, aber sie haben keine Ahnung, was oder warum.«
    »Das kommt ungefähr hin«, stimmte McMahon zu. »Allerdings wurde der reiche Ehemann aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschlossen. Wie’s aussieht, ist der Kerl ein Kandidat fürs Priesteramt. Hat letztes Jahr der Humane Society eine Viertelmillion Dollar gespendet, als er seine verlorene Katze wiederbekam.«
    »Und der Junge aus Sri Lanka?«
    »Der Onkel ist in Sri Lanka weiter auf Sendung, und es hat keine Drohungen, öffentlichen Erklärungen oder sonst irgendetwas von irgend jemandem da unten gegeben. Das alles sieht aus wie eine Sackgasse, aber wir recherchieren weiter.«
    »Wurde die Ermittlung inzwischen an das FBI übergeben?«
    »Nicht offiziell. Aber bis Terrorismus endgültig ausgeschlossen ist, gehen wir nicht von hier weg.«
    Ryan beendete sein Telefongespräch und suchte nach einer Zigarette. Sein Gesicht hatte einen Ausdruck, den ich nicht interpretieren konnte. Ich dachte an unseren Wortwechsel wegen Danielle und sagte lieber nichts.
    McMahon hatte diese Bedenken nicht.
    »Was ist los?«
    Nach einer Pause: »Pepper Petricellis Frau ist verschwunden.«
    »Hat sie sich aus dem Staub gemacht?«
    »Vielleicht.«
    Ryan zündete sich die Zigarette an und suchte dann auf dem Tisch nach einem Aschenbecher. Da er keinen fand, steckte er das Streichholz in seinen Süßkartoffelbrei. Wir schwiegen betreten, bis Ryan weiterredete.
    »Ein Crack-Junkie namens André Metraux wurde gestern in Montreal wegen Drogenbesitzes verhaftet. Da er keine Lust hatte, lange von seinen Pharmazeutika getrennt zu sein, bot Metraux Informationen gegen Haftverschonung an.«
    Ryan nahm einen tiefen Zug, blies den Rauch durch die Nase aus.
    »Metraux schwört, er habe Pepper Petricelli am letzten Samstagabend in einem Steak-House in Plattsburgh, New York, gesehen.«
    »Das ist unmöglich«, platzte es aus mir heraus. »Petricelli ist tot…« Meine Stimme verklang bei dem letzten Wort.
    Ryan ließ den Blick langsam durch den Diner schweifen und richtete ihn dann auf mich. In seinen Augen sah ich nackte Qual.
    »Vier Passagiere sind noch nicht identifiziert, darunter Bertrand und Petricelli.«
    »Die glauben doch nicht – o Gott, was glauben sie denn?«
    Ryan und McMahon wechselten Blicke. Mein Herzschlag beschleunigte sich.
    »Was ist es denn, was ihr mir nicht sagen wollt?«
    »Nur keine Paranoia. Wir verheimlichen dir nichts. Du hattest einen schweren Tag, und wir dachten, das hat auch Zeit bis morgen.«
    Ich spürte, wie sich der Zorn in mir zu einem Knoten zusammenballte.
    »Erzählt es mir«, sagte ich mit sachlicher Stimme.
    »Tyrell war heute bei der Morgenbesprechung, um eine aktualisierte Trauma-Tabelle zu präsentieren.«
    Ich fühlte mich elend, weil ich ausgeschlossen war, und blaffte deshalb: »Es gibt doch eine neue Geschichte.«
    »Er

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