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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Annahme, dass Ihre Beziehung über das rein Berufliche hinausgeht, oder etwa nicht?«
    »Ich habe nicht die Absicht, Fragen über mein Privatleben zu beantworten.«
    »Verstehe.«
    Davenport schob das zweite Foto über den Tisch.
    Ich war zu verblüfft, um etwas zu sagen.
    »Aus Ihrer Reaktion schließe ich, dass Sie den Herren kennen, der neben Detective Ryan abgebildet ist?«
    »Jean Bertrand war Ryans Partner.« Schockwellen rasten durch jede Zelle meines Körpers.
    »Ist Ihnen bewusst, dass gegen diesen Bertrand im Zusammenhang mit dem Absturz der TransSouth Air ermittelt wird?«
    »Worauf wollen Sie denn hinaus?«
    »Dr. Brennan, eigentlich sollte es unnötig sein, dass ich so deutlich werde. Ihr…«, er täuschte Unentschlossenheit wegen der Wortwahl vor, »… Kollege hat Verbindungen zu einem Hauptverdächtigen. Sie selbst haben sich…«, wieder die Suche nach dem richtigen Wort, »… unberechenbar verhalten.«
    »Ich habe nichts Unrechtes getan«, wiederholte ich.
    Davenport legte den Kopf schief und verzog den Mund, doch es war weder ein Lächeln noch eine Grimasse. Dann seufzte er, wie um anzudeuten, was für eine Belastung diese Sache doch für alle sei.
    »Vielleicht war, wie Mr. Bliss andeutet, Ihr einziges Vergehen das einer Fehleinschätzung. Aber bei Tragödien dieser Größenordnung, mit einer so starken Medienpräsenz und so vielen trauernden Angehörigen, ist es von äußerster Wichtigkeit, dass alle Beteiligten auch nur den Anschein von Fehlverhalten vermeiden.«
    Ich wartete. Davenport schob seine Papiere zusammen.
    »Berichte über vermutetes Fehlverhalten werden an das National Disaster Medical System, das American Board of Forensic Anthropology und an die Ethikkommission der American Academy of Forensic Sciences übermittelt. Der Dekan Ihrer Universität wird ebenfalls informiert werden.«
    Kalte Angst durchzuckte mich.
    »Stehe ich in dem Verdacht, ein Verbrechen begangen zu haben?«
    »Wir müssen jede Möglichkeit in Betracht ziehen, und zwar sorgfältig und unparteiisch.«
    Mir platzte der Kragen. Ich sprang auf und ballte die Fäuste.
    »An diesem Treffen ist nichts unparteiisch, Mr. Davenport, und Sie haben nicht die Absicht, mich fair zu behandeln. Ebenso wenig wie Detective Ryan. Irgendetwas stimmt hier nicht, stimmt ganz und gar nicht, und es sieht aus, als müsste ich für irgend jemand als Sündenbock herhalten.«
    Tränen brannten mir hinter den Lidern. Es ist das grelle Licht, sagte ich mir. Wage es nicht zu weinen!
    »Wer hat aus diesem Treffen eine PR-Aktion gemacht?«
    Rote Flecken traten auf Davenports Wangen, was in seinem merkmalslosen Gesicht komisch aussah.
    »Ich habe keine Ahnung, woher die Presse von diesem Treffen wusste. Aus meinem Büro kam der Hinweis nicht.«
    »Und das Überwachungsfoto? Aus welcher Quelle stammt das?«
    Davenport antwortete nicht. Es war totenstill im Zimmer.
    Ich öffnete die Fäuste wieder und atmete tief durch. Dann durchbohrte ich Davenport mit meinem Blick.
    »Ich erfülle meine Pflichten gewissenhaft und anhand moralischer Grundsätze und aus Sorge um die Lebenden wie die Toten, Vizegouverneur Davenport.« Ich hielt meine Stimme sachlich. »Ich weiche nicht von vorgeschriebenen Verfahrensweisen ab. Dr. Tyrell weiß das, und Mr. Bliss weiß es ebenso.«
    Mein Blick wanderte zu Larke, aber er schaute weg. Earl starrte weiter seine Hose an. Ich wandte mich wieder an Davenport.
    »Ich weiß nicht, was hier gespielt wird oder warum, aber ich werde es herausfinden.«
    Ich zeigte mit dem Finger auf ihn, um jedes einzelne Wort zu betonen.
    »Ich. Werde. Es. Herausfinden.«
    Damit drehte ich mich um, verließ das Zimmer und schloss leise die Tür. Der Polizist folgte mir den Korridor entlang, im Aufzug nach unten und dann durch die Hotellobby.
    Auf dem Parkplatz wiederholte sich die Situation von vorhin. Obwohl meine Begleitung eine Flanke schützte, wurde ich auf allen anderen bestürmt. Kameras surrten, Mikrofone schnellten vor, Blitzlichter blendeten. Fragen kamen aus allen Richtungen. Mit gesenktem Kopf und vor der Brust verschränkten Armen schob ich mich vorwärts und kam mir dabei bedrängter vor als von dem Kojotenrudel.
    Vor Ryans Auto hielt der Polizist den Ansturm mit ausgebreiteten Armen zurück, während ich aufschloss und die Tür öffnete.
    Dann drängte er die Meute ab, ich bekam freie Fahrt und schoss auf den Highway.
    Beim Fahren kühlte mein Gesicht sich ab, und der Puls normalisierte sich, aber eine Million Fragen trudelten

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