Dying for You - Gefangen Im Albtraum
sich unter den Tischen oder waren starr vor Angst. Lucie hatte einen Mann entdeckt, auf den die Beschreibung von Arturo Torres-Rios passte, und hatte beobachtet, wie er sich ganz hinten im Saal auf einen der Seitenausgänge zubewegte. Als sie in seiner Hand etwas aufblitzen sah, war sie mit gezückter Waffe auf die Bühne gesprungen.
Als der erste Schuss fiel, stieß Whit Falkner Cara zu Boden, doch bevor er sich schützend über sie werfen konnte, hielt er sich plötzlich den Unterleib, stolperte nach vorn und fiel von der Bühne. Er stürzte auf einen Tisch, die Menschen rundherum begannen zu schreien.
Lucie warf sich neben Cara auf den Boden, die mit dem Gesicht nach unten dalag. In diesem Moment hörte man einen zweiten Schuss, dann einen dritten und einen vierten. Sie spürte, wie eine Kugel ihre Hüfte traf. Einen Schmerzensschrei unterdrückend, rollte sie sich stöhnend auf Cara.
„Alles okay?“, fragte sie.
Keine Antwort.
Verdammt! „Cara, sag was!“
Schweigen.
Lucie warf einen Blick in den Saal, wo Chaos herrschte, und entdeckte Deke Bronson, der durch eine Seitentür nach draußen rannte, vorbei an einem Wachmann, der zusammengekrümmt dalag. Dann sah sie, wie Bain Desmond mit gezogener Waffe auf die Bühne zurannte.
Plötzlich ging das Licht wieder an. Bain sprang auf die Bühne, rannte zu ihnen hinüber und ging neben ihnen in die Hocke. Er packte Lucie am Arm.
„Cara reagiert nicht“, sagte Lucie mit zitternder Stimme. „Hilf mir runter. Ich hab eine Kugel in der Hüfte.“
„Der Rettungswagen ist schon unterwegs.“ Bain rollte sie auf den Rücken. „Versuch, dich nicht zu bewegen. Der Täter ist weg, aber weit wird er nicht kommen.“
Lucie bettete sich auf ihre unverletzte Seite und sah zu, wie Bain mit Cara zu sprechen begann. Er rief ihren Namen, doch sie lag stumm und reglos da. Er untersuchte sie, Kopf und Körper, dann drehte er sie vorsichtig um.
„Ich sehe keine Wunde“, sagte er. „Cara, Süße, wach auf!“ Er tätschelte sanft ihre Wange, dann sah er Lucie an. „Wie schlimm hat es dich erwischt?“
„Es tut weh wie die Hölle und ich blute wie ein Schwein“, sagte sie. „Aber die Arterie ist nicht getroffen, glaube ich. Gott sei Dank.“ Sie fuhr sich mit der Hand über die Hüfte und spürte die warme, klebrige Flüssigkeit, die aus der Wunde sickerte. „Ich glaube nicht, dass ich daran sterben werde. Was ist mit Whit?“
„Ich weiß es nicht“, sagte Bain. „Mach dir jetzt darüber keine Gedanken! Denk an dich. Hilfe ist schon unterwegs.“
Bain schob Cara eine Haarsträhne aus dem Gesicht und begann zu fluchen.
„Was ist?“, wollte Lucie wissen.
„Sie hat eine üble Beule abgekriegt.“
„Sie ist auch ziemlich heftig auf den Boden geknallt. Vielleicht hat sie auch eine Gehirnerschütterung.“
Lucie hatte kein Empfinden dafür, wie lange sie dalag und wartete, doch trotz des starken Blutverlusts und ihres sich verschlechternden Zustands bekam sie noch mit, dass Bain sich ihre Wunde ansah. Er zog sein Jackett aus und drückte es sanft auf die Wunde, um die Blutung zu stillen. Er blieb bei ihr und Cara, bis der Notarzt kam. Ein Sicherheitsmann von Bedell hatte sich mittlerweile um Whit gekümmert, der glücklicherweise am Leben war.
Cara und Lucie wurden auf Bahren zu zwei verschiedenen Notarztwagen getragen. Kurz bevor die Tür geschlossen wurde, sprang Deke Bronson zu Lucie in den Wagen.
Sie sah ihn an, als er sich über sie beugte. „Whit?“, fragte sie.
„Er lebt“, antwortete Deke. „Ihr beide habt Cara das Leben gerettet.“
„Sie ist ohnmächtig. Vermutlich eine Gehirnerschütterung, oder?“
„Höchstwahrscheinlich.“ Er nahm ihre Hand und drückte sie. „Wir haben Torres-Rios erwischt. Oder besser gesagt, die Kollegen vom FBI.“
„Lebendig?“, wollte Lucie wissen.
„Leider nicht.“ Deke schüttelte den Kopf. „Wir hätten ihn gern gefragt, wer ihn angeheuert hat.“
„Also ist Cara noch nicht außer Gefahr. Sie muss im Krankenhaus dringend rund um die Uhr bewacht werden.“
„Machen Sie sich jetzt mal lieber Gedanken um sich, Miss Evans! Um alles andere kümmere ich mich schon.“
Sie versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht. „Rufst du Daisy an? Sag ihr ... es geht mir ... gut.“
„Wahrscheinlich hat Sawyer sie schon informiert. Ich habe sofort Kontakt mit ihm aufgenommen, nachdem die Kollegen vom FBI Torres-Rios erwischten und die Polizei das Hotel abgeriegelt hat.“
„Sawyer?“
„Er ist auf
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