Dying for You - Gefangen Im Albtraum
unangemessen.“
Deke nickte. „Das sehe ich auch so. Gibt es sonst noch etwas?“
„Nein, danke, das ist alles. Denk aber bitte dran, dass Lucie nicht wissen soll, wem sie diese Stelle zu verdanken hat.“
„Von mir wird sie es nicht erfahren.“
Lächelnd verließ Deke Caras Büro. Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm Cara den Hörer zur Hand und wählte Sawyer McNamaras Nummer.
„Alles erledigt“, sagte sie. „Miss Evans kommt morgen zu einem Vorstellungsgespräch und wird am Mittwoch bei uns anfangen.“
„Vielen Dank“, sagte Sawyer. „Ich stehe in Ihrer Schuld. Mein Name ist aber nicht gefallen, oder?“
„Nein.“
„Gut. So soll es auch bleiben.“
„Klingt für mich so, als hätten Sie eine gute Kraft verloren. Es überrascht mich etwas, dass Sie nicht versucht haben, sie umzustimmen.“
„Lucie brauchte eine Veränderung.“
„Nun, die bekommt sie jetzt. Ich werde sie in drei Wochen mit nach Ameca nehmen, als meinen persönlichen Bodyguard.“
Cara kannte Sawyer als einen Mann, der überflüssiges Geschwätz verabscheute, also beendete sie das Gespräch. Den Hörer noch in der Hand, überlegte sie, ob sie einen zweiten Anruf machen sollte. Seit sie letzten Freitag mit Bain gesprochen hatte, spukte er in ihrem Kopf herum. Warum sie es sich jeden Freitag wieder antat, ins Hair of the Dog zu gehen, nur um einen Blick auf ihn zu erhaschen, wusste sie selbst nicht.
Lügnerin! Natürlich weißt du es.
Sie konnte einfach den Gedanken nicht ertragen, ihn überhaupt nicht zu sehen. Besser, ein paar verstohlene Blicke von der gegenüberliegenden Seite des Lokals auf ihn zu werfen, als gar nichts. Das war doch absurd! Genauso absurd, wie sich Ausreden auszudenken, nur um ihn anrufen und seine Stimme hören zu können.
Cara legte den Hörer auf, ging einmal quer durchs Zimmer und blieb vor der Fensterfront stehen, von der aus sie einen Blick aufs Stadtzentrum von Chattanooga hatte. Hier stand sie also, in ihrem noblen, geräumigen Büro im Bedell Building, der Zentrale von Bedell, Inc. Wie viele Menschen gäben alles dafür, an ihrer Stelle zu sein? Sie besaß Vermögen, Macht und eine einzigartige gesellschaftliche Position. Sie hatte alles, was man mit Geld bekommen konnte. Doch das Einzige, was sie wirklich gerne haben würde, war etwas, das man sich leider nicht kaufen konnte.
Arturo Torres-Rios bezahlte die Männer in bar. Eine Anzahlung, ein Viertel dessen, was sie bekommen würden, sobald sie ihren Job ordnungsgemäß erledigt hatten. Er hatte die Männer sehr sorgfältig ausgewählt, wie immer, wenn er ein Team zusammenstellte. Jeder von ihnen hatte schon für ihn gearbeitet, und sie verstanden einander – auch wenn das nicht bedeutete, dass er ihnen blind vertraute. In seiner Branche stand auf Verrat die Todesstrafe. Und es war in der Regel ein langsamer, schmerzvoller Tod. Die Männer kannten seinen Ruf, hatten ihn in Aktion erlebt und wussten, was sie erwartete, wenn sie sich nicht loyal verhielten.
„Wir gehen den Plan wieder und immer wieder durch, bis jeder ganz genau verinnerhcht hat, was seine Aufgabe ist. Wir können uns keine Fehler erlauben.“
Arturo sah sich im Raum um. Vier Männer. Er hätte sechs gebrauchen können. Aber je mehr Leute involviert waren, desto größer war die Gefahr eines Fehlers – darum nur vier. Manuel würde der Fahrer sein. Hector und Pepe würden sich um das Paket kümmern. Rico schließlich würde den Highway sichern. Dann würden sich die vier jeweils in Zwölf-Stunden-Schichten abwechseln, immer zwei Männer auf einmal. Und nach Ende jeder Schicht mussten sie ihm Bericht erstatten.
„Fahrt die Route jeden Tag mit einem anderen Wagen und zu einer anderen Uhrzeit ab. Es kann sein, dass wir erst auf die letzte Minute erfahren, wann wir zuschlagen können. Morgen kümmere ich mich um ein Versteck und sorge dafür, dass es gut ausgestattet ist. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis die Mission erfüllt ist. Vielleicht nur ein paar Tage, wahrscheinlich aber eher eine Woche oder länger. In dieser Zeit bitte ich euch, von Ausflügen in die Stadt abzusehen. Konzentriert euch nur auf eure Aufgabe.“
„Und dieses Paket ist sehr wertvoll?“, fragte Rico.
„Sehr wertvoll, ja“, bestätigte Arturo ihm.
„Und es muss in einwandfreiem Zustand abgeliefert werden?“
Die anderen Männer lachten. Arturo ließ einen scharfen Blick über die Männer wandern, bis ihr Lachen verstummte und alle schwiegen. „Eure Aufgabe
Weitere Kostenlose Bücher