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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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verstand, was sie vorhatten, und so trat ich ein paar Schritte zurück.
    Nachdem die Männer ihre Geschosse abgeworfen hatten, spannten sie brennende Pfeile in Bogen, und von meinem Standpunkt aus wirkte es, als zielten sie damit genau in meine Richtung. Außerdem drang ein Hauch an meine Nase, den ich seit Jahren nicht gerochen hatte – dieser Geruch, den man stets mit Sommerabenden in Verbindung brachte, wenn Dad nach draußen ging und den Grill im Garten anzündete. Ich wich noch weiter zurück, als sich die Zombies wieder auf mich zubewegten.
    »Feuer!« kam erneut der Befehl von dem Kerl auf dem Kran, und die Pfeile flogen von beiden Seiten direkt vor mir in die Zombiemeute. Ich machte mich ganz klein, legte meine Arme über das Gesicht und hoffte im Stillen, dass diese Leute wussten, was sie taten.

Kapitel 3
    Als die Pfeile ihr Ziel trafen und den Grillanzünder entflammten, versengten die Hitze und die Explosion, bei der ein riesiger Feuerball entstand, die Härchen auf meinen Handrücken, sodass sie sich langsam kräuselten. Im Gegensatz zu den Zombies musste ich jedoch atmen, und als das Feuer nach dem ersten mächtigen Aufflammen wieder etwas kleiner wurde, wankte ich einen Schritt zurück, um Luft zu holen. Die Angreifer auf den Kranplattformen legten nach, und warfen erneut zwei Benzinbomben ab, wodurch ein weiteres Flammenmeer entstand und ich wieder einen Schritt zurückgetrieben wurde. Obwohl sie nur ein paar Meter dichter an den Zentren der beiden Feuersbrünste standen, erging es den Zombies entschieden schlechter als mir. Aufgrund ihres ausgedörrten Fleisches und der trockenen Haare gingen die meisten sofort in Flammen auf, und ihr Stöhnen verwandelte sich in Schreie, als sie vor Schmerzen – falls man, was auch immer sie empfanden, so nennen konnte – wild um sich schlugen. Der Gestank glich einer Mischung aus einem Grillabend und dem siebten Kreis der Hölle.
    Trotz ihrer schrecklichen Verbrennungen waren viele von ihnen noch in der Lage, sich zu bewegen – ihre Gliedmaßen funktionierten noch, auch wenn man nun ihre angesengten Knochen durch die verbrannte Kleidung und das verkohlte Fleisch sehen konnte. Aber selbst die Härtesten verloren allmählich die Kraft, um den Kampf fortzusetzen, zumal ihre Augenlider durch die ersten Flammen förmlich zusammengeschrumpft waren, sodass ihre Augäpfel nun wie verkokelte Marshmallows aussahen und eine zischende Glibbermasse über ihre ausgetrockneten, aufgeplatzten Wangen rann. Ständig stießen sie zusammen oder fielen auf die Knie und vergruben ihr Gesicht in ihren brennenden Händen – eine Geste der schleichenden Qual, die auf beängstigende Weise wie das letzte Anflehen eines Gottes wirkte, der sie erschaffen und gestraft hatte und ihnen nun auch noch diese Strafe auferlegte.
    Am Rand der brennenden Benzinpfützen standen nur noch wenige Zombies, die den Flammen unbeschadet entkommen waren. Ich ging langsam auf sie zu, denn der Weg zum Tor führte durch die Lücke zwischen den beiden brennenden Zombiemeuten. Dem ersten Zombie, der mir zu nahe kam, schoss ich das Gesicht weg, dann trat ich ihm in den Magen und warf ihn mit voller Wucht auf die brennenden Zombies zu meiner Rechten. Unglücklicherweise stürzte sich ein anderer, der ebenfalls in Flammen stand, mit aufgerissenem Mund auf mich zu und griff nach meinem Waffenarm. Ich wirbelte herum und stieß ihm das Messer in den Mund. Er fuchtelte wild mit den brennenden Armen – die Spitze meines Messers steckte in seiner Kehle fest. Ich befreite meinen rechten Arm aus seinem Griff und stieß ihm den Pistolenlauf ins linke Auge. Während ich abdrückte, zog ich mein Messer aus seiner Kehle, und der Zombie fiel in die brennende Meute hinter ihm.
    Diese kleine Auseinandersetzung hatte mich aufgehalten, und nun kamen zwei weitere Zombies auf mich zu – einer von links, der andere direkt von vorne. Der Linke war fürchterlich ausgemergelt, selbst für Zombieverhältnisse. Vor seinem Tod war er eine alte Frau gewesen, und seinem Oberkörper nach zu urteilen, war er irgendwann von einem größeren Fahrzeug überfahren und zerquetscht worden. Er konnte seine Arme nicht bewegen, da sämtliche Knochen völlig zertrümmert waren, sodass seine Gliedmaßen nur schlaff an den Seiten herunterhingen und hin- und herschlenkerten, wenn er sich bewegte. Sein Kleid war zerrissen, sodass man das verschrumpelte, ausgedörrte Fleisch darunter erkennen konnte, das von dünnen Linien aus angetrocknetem Blut durchzogen

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