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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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Familien zu suchen. Keiner von ihnen ist je wieder zurückgekehrt. Ich hoffe, sie haben sie gefunden und sitzen irgendwo weit weg auf einer Insel.«
    »Ich auch, aber wir wissen alle, wie die Chancen dafür stehen.« Ich nahm einen Schluck. »Diejenigen von uns, die aufbrechen wollten, schnappten sich ein paar Vorräte, Waffen und eins der kleineren Boote. Wir fanden eine Stelle, an der wir keinen von ihnen sahen, und legten an. Dann trennten wir uns und machten uns auf die Suche. Ich weiß nicht, was mit den anderen passiert ist, aber ich habe überlebt und immer weiter gesucht. Irgendwann habe ich meine Stadt gefunden, mein Haus. Aber dort war nichts. Keine Leichen, kein Blut. Das Auto war weg, aber was bewies das schon? Nur, dass sie nicht im Haus gestorben waren. Ich hatte keine Ahnung, was ich nun tun sollte, also wanderte ich einfach durch die Gegend. Und so bin ich irgendwann vor eurer Tür gelandet. Tut mir leid, aber ich fürchte, ich habe keine dramatischere Geschichte für euch.«
    Für eine Weile sagte niemand etwas. »Ich war bei der Arbeit«, begann Sarah leise. »Ich, der Doktor und die Sprechstundenhilfe.«
    »Hast du nicht gesagt, du seist Dentalhygienikerin?«, fragte ich.
    »Die meisten bevorzugen es, mit ›Doktor‹ angesprochen zu werden. Die Praxis befand sich in einer überfüllten kleinen Einkaufsstraße, und innerhalb weniger Stunden war alles vorbei – die Leute draußen auf den Parkplätzen wurden angegriffen, Autos rasten ineinander, und überall diese Explosionen, Sirenen und Schüsse. Wir haben einfach die Türen verschlossen, die Vorhänge zugezogen und den Fernseher angeschaltet. Tut mir leid, das kommt mir jetzt alles so feige vor, als hätte ich lieber versuchen sollen, zu helfen oder so.«
    Jack und Tanya legten ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. »Schon okay, Süße«, flüsterte Tanya. »Du hast hier schon so vielen geholfen. Und alle wissen das. Daran musst du dich festhalten.«
    Sarah erzählte weiter: »Dann sagten sie im Fernsehen, wir sollten uns zu einer der Rettungsstationen begeben. Die anderen wollten es versuchen. Der Doktor hatte sein Auto in der Nähe geparkt, und es sah wirklich aus, als könnten wir es schaffen. Das war gleich am ersten Tag, also wussten wir noch nichts über … wir wussten nicht, dass sie … ihr wisst schon …«
    »Dass sie dir die Gedärme rausreißen und sie verspeisen, während du ihnen dabei zusiehst«, grummelte Jack in sein Glas. Tanya warf ihm einen scharfen Blick zu.
    »Ja. Ich denke nicht, dass sie es versucht hätten, wenn sie das gewusst hätten. Wenn wir zusahen, wie die Leute auf dem Parkplatz angegriffen wurden, sah es aus, als kämpften sie nur mit ihnen, und irgendwann stürzten sie meistens hinter ein Auto oder so. Wir hatten keine Ahnung. Im Fernsehen hatten sie davon nichts erzählt. Sie sagten nur, man solle eine Rettungsstation aufsuchen. Und die anderen wollten es versuchen. Aber ich konnte einfach nicht. Ich sagte ihnen, ich würde sicher doch nur wie versteinert stehen bleiben und losschreien. Also sagten sie okay, sie würden aber trotzdem gehen und mir dann Hilfe schicken.
    Also habe ich sie rausgelassen und die Tür wieder hinter ihnen zugeschlossen. Aber auf dem Parkplatz waren so viele von ihnen, die wir überhaupt nicht gesehen hatten, und die haben sie erwischt. Ich habe alles mit angesehen. Wenigstens war es schnell vorbei. Keine Ahnung, was ich getan hätte, wenn nicht alles so schnell gegangen wäre.«
    Sie hielt inne und legte ihren Kopf auf Tanyas Schulter. Dann sprach sie weiter. Wie ich schon vermutet hatte, war sie leicht aus der Fassung zu bringen, aber sie berappelte sich auch schnell wieder. Sie nahm noch einen Schluck Bourbon. »Es geht mir gut, danke. Ich blieb eine Zeit lang in der Praxis. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich hielt es für das Beste, mich ganz still zu verhalten, nach allem, was mit ihnen passiert war. Ich wagte kaum, mich zu bewegen oder auch nur zu atmen.
    Als ich mir sicher war, dass direkt vor der Praxis keiner von ihnen war, schrieb ich mit Lippenstift ›HILFE‹ ans Fenster. Ich füllte ein paar Gefäße mit Wasser, bevor keines mehr aus den Leitungen kam, aber ich hatte nichts zu essen. Ich habe die ganze Praxis auf den Kopf gestellt, aber nur das Übliche gefunden, was man gerne mal in eine Schublade wirft und dann dort vergisst – ein paar Cracker und Chips, kleine Päckchen mit Ketchup, Zucker oder Sojasoße und die Pfefferminzbonbons, die man nach dem Essen in

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